Polenreise 2010

Reisezeit: Juni / Juli 2010  |  von Heinz-Jürgen Frank

von Potsdam nach Kolobrzeg

3. Tag

Bei bedeckten Wetter und nur 15 Grad ging es mit beiden Gespannen gegen 10.30 Uhr von Potsdam los, in freudiger Gespanntheit, was denn heute so alles auf uns zukommen würde. Das erste Schlüsselerlebnis hatten wir auf der A 11, etwa 40 Km vor Stettin, also noch tief auf Deutschem Hoheitsgebiet. Nahezu ungewarnt fuhren wir in eine etwa 6 Km lange Baustelle, einspurig mit direktem Gegenverkehr. Die Fahrbahn bestand aus alten, völlig zertrümmerten Betonplatten. Fast ungebremst drängte sich der Eindruck auf, "das Gespann wird jetzt zerlegt". Die nachfolgenden Km mit Höchstgeschwindigkeit 40 Km/h, Erster im Stau, eine Frechheit, solch eine Straße (Autobahn!!) anzubieten. Unsere Überlegung war: wenn in Polen die Straßen so weitergehen, dann drehen wir um.
Um es aber an dieser Stelle vorwegzunehmen, in Polen waren die Straßen nicht so!! Wir haben schnell gelernt, dass die großen Landstraßen und die Autobahnen (die sind allerdings anders als bei uns, etwa wie bei uns Landstraßen, und es fahren auf den polnischen Autobahnen auch Fahrradfahrer!) in einem sehr guten Zustand sind. Diese Straßen sind in unserem Kartenmaterial rot und gelb eingezeichnet. Teilweise gibt es noch große Baustellen, vermutlich um die Infrastruktur für die 2012 in Polen stattfindende Fußball-EM herzustellen.
Schlecht, teilweise katastrophal sind die innerstädtischen Straßen. Aber vielleicht ist man in Polen auch schlau, bei uns wird viel Geld zum Einrichten von "Tempo-30-Zonen" ausgegeben, in Polen wird in den Städten offensichtlich gar nichts gemacht und man fährt auch nicht schneller.
Unsere Einreise nach Polen mit Auto, angehängtem Wohnwagen und Fahrrädern auf dem Heckträger gestaltete sich völlig problemlos, ein Grenzübergang ist noch da, jedoch ohne sichtbares Personal.
Die weitere Fahrt bis nach Kolobrzeg verlief mit Navi völlig stressfrei, so dass wir gegen 16.30 Uhr den dort ausgesuchten Campingplatz nach 350 Km erreichten. Wir wurden sehr freundlich empfangen und eingewiesen, ohne irgendwelche Sprachschwierigkeiten. Der Platz ist sehr schön angelegt, mit einem im Jahre 2009 erneuerten Sanitärgebäude, sehr schön, kostenlosem Internet-Zugang, zum Übernachtungspreise von umgerechnet etwa 15 €.
Wir erfahren noch, dass man über einen Trampelpfad und nach Überqueren von Bahngleisen (Regionalbahn) in die dem Platz gegenüberliegende Wohnsiedlung gelangt, dort sind alle Geschäfte vorhanden, dort gibt es auch Brötchen, 4 Stück für 2 ZL.
Vielmehr Zeit um uns umzusehen hatten wir nicht, denn es musste alles schnell aufgebaut und die SAT-Schüssel gerichtet werden, es gab abends Fußball im Fernsehen, Deutschland-Australien.
Nach dem 4:0 Sieg unserer Deutschen Mannschaft hatte der erste Tag in Polen auch noch einen sehr schönen Abschluss.

Einfahrt Campingplatz Baltic Nr. 78 in Kolobrzeg

Einfahrt Campingplatz Baltic Nr. 78 in Kolobrzeg

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wohnwagenreise entlang der polnischen Ostseeküste bis nach Masuren
Details:
Aufbruch: 11.06.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 04.07.2010
Reiseziele: Polen
Der Autor
 
Heinz-Jürgen Frank berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.