Bornholm

Reisezeit: Juni / Juli 2009  |  von Heinz-Jürgen Frank

Wohnwagenreise zur "Sonneninsel" Bornholm

Bornholm Juni/Juli 2009

Bornhom, die "Sonneninsel"

Hier im Forum habe ich festgestellt, dass es gar keine Reiseberichte über die dänische Insel Bornholm gibt, auch die weitere Suche im Internet erbrachte nicht viel. Wie kann das sein, da es doch so eine wunderbare "Trauminsel" ist, insbesondere für Camper oder Wohnwagenreisende? Soll die Insel vielleicht ein "Geheimtipp" für Insider bleiben?

Da wir in der Vergangenheit mit Abständen von einigen Jahren immer wieder auf unsere "Trauminsel" zurückgekehrt sind, will ich hier einmal einen Zipfel des "Geheimnisses" lüften, um einen kleinen Eindruck von Bornholm zu vermitteln.

Die erste Frage, wenn wir von unserem Urlaub auf Bornholm erzählten, war immer:
Bornholm, wo ist das?
Ganz einfach: Bornholm ist ein beliebtes dänisches, von der Sonne verwöhntes Eiland, das mitten in der Ostsee zwischen Schweden, Polen und Deutschland liegt.

Die zweite Frage lautete: eine Reise nach Bornholm ist doch teuer?!?
Das stimmt schon, aber wenn man mit dem Wohnwagen reist, ist es im Gegensatz zu einem Ferienhaus, das in der Saison schon mal 1.000 € und mehr pro Woche kosten kann, vergleichsweise preiswert. Wir haben für 3 Wochen für den Campingplatz auf Bornholm 330,--€ (es wurden Campingcheques benutzt) bezahlt. Das macht gegenüber der zugrunde gelegten Ferienhausmiete einen fiktiven Gewinn von etwas weniger als 2.700 €. Wenn man nach dieser "Schönrechnung" mit dem Wohnwagen 4 Mal nach Bornholm fährt, hat sich der Wohnwagen alleine durch diese Reisen schon fast bezahlt gemacht.

Hinzurechnen kann man die Ersparnis, wenn man die Fährverbindung von Saßnitz (Rügen) nach Rönne (Bornholm) an den Tagen von Montag bis Donnerstag (in der Hochsaison) bucht. An diesen Tagen sind die Fährverbindungen wesentlich günstiger als an Wochenenden.
Da wir im Juni, also in der Vorsaison anreisten, konnten wir uns für die Hinfahrt auch einen Samstag leisten, die Rückfahrt im Juli, also Hochsaison, fand an einem Donnerstag statt. Die Hin- und Rückfahrt mit der Fähre hat 2009 komplett 386 € gekostet, sicher nicht mehr, als für eine Fahrt nach Südfrankreich für Treibstoff und Autobahngebühren zu zahlen wären.

Ihr seht also, wenn man so rechnet, lohnt sich ein Urlaub auf Bornholm sogar!!

Jetzt aber Spaß beiseite. Ein Urlaub auf Bornholm lohnt sich auf jeden Fall, um die schöne Insel, die schönen Strände, die Steilküste oder die Landschaft überhaupt kennenzulernen. Darüber hinaus ist Bornholm eine typische Fahrrad-Insel, überwiegend flach, im Norden etwas hügelig, aber immer noch gut zu fahren. Die Radwege sind sehr gut ausgebaut und ausgeschildert, mit dem Straßenverkehr kommt man so gut wie gar nicht in Kontakt. Da die Insel nicht sehr groß ist (Ost-West-Richtung etwa 31 Km, Nord-Süd-Richtung etwa 45) kann man fast alle Ziele mit dem Fahrrad erreichen.
Nicht umsonst sind auf der Fähre so viele Fahrradfahrer, die hier ihren Urlaub verbringen wollen, sie dürfen immer als erste die Fähre verlassen.

Die Radfahrer verlassen die Fähre zuerst

Die Radfahrer verlassen die Fähre zuerst

Bornholm wird auch als "Sonneninsel" bezeichnet, wobei man nicht vergessen darf, dass man einen Urlaub im Norden vor der schwedischen Küste verbringt. Man kann hier nicht immer die Temperaturen von Südfrankreich oder Spanien erwarten. Das ist aber auch ganz angenehm, jedenfalls für uns.

Vom 11.06.2009 bis zum 05.07.2009 ging es mit unserem Gespann auf die "Sonneninsel" Bornholm.

Geplant war die Anreise am Donnerstag, 11.06.2009, nach Rügen. Dort wollten wir uns bis Samstag, 13.06.2009, aufhalten, um uns wenigstens einen Tag mal Zeit für Rügen zu nehmen.
Für die Übernachtungen auf Rügen hatten wir uns den Campingplatz

Camping-Meier Prora
Proraer Chaussee 30
18609 Prora
038393-2085
N 54°25´25´´
E 13°34´39´´

den wir von einem früheren Aufenthalt kannten, ausgesucht.

Wie geplant ging es mit dem Gespann am Donnerstag, 11.06.2009, um 08.30 Uhr von zuhause los, früh aufstehen war angesagt, aber wir hatten ja auch mehr als 700 Km zu fahren und wollten in den späten Nachmittagstunden auf dem Zielcampingplatz angekommen. Die Fahrt hat recht gut geklappt, obwohl das Wetter gar nicht mitspielte, teilweise war unterwegs Starkregen, so dass streckenweise die Autobahn unter Wasser stand und Pausen kaum möglich waren. So kam es dann, dass wir nach 725 Km gegen 18.00 Uhr den Campingplatz erreichten. Das schlechte Wetter hatte zum Glück aufgehört, manchmal blitzte sogar noch blauer Himmel durch.
Trocken konnte schnell aufgebaut und die Markise herausgezogen werden. Direkt gegenüber dem Campingplatz gelangt man über eine Bahnüberführung auf den Weg zum Strand, der an dem "Baudenkmal aus den 40er Jahren" (5 Km Betonhaus "Kraft durch Freude") vorbeiführt. Das wollten wir am nächsten Tag mit den Rädern näher erkunden. Der Ostseestrand sah zu dieser Stunde nach dem vorangegangenen schlechten Wetter ziemlich eintönig aus, ausser uns war kein Mensch unterwegs. Also zurück zum Platz in die auf dem Platz gelegene Gaststätte zur Nahrungsaufnahme. Die Gaststätte machte einen sehr guten Eindruck, das Essen überzeugte. Schnell kamen wir mit Mitcampern aus Düsseldorf ins Gespräch und erfuhren, dass für die Nacht in diesem Bereich eine Sturmwarnung herausgegeben worden war.

Also, nach dem Essen zurück zum Wohnwagen und sicherheitshalber die Markise wieder eingerollt.

Um es abzukürzen, in der Nacht ging es wirklich los, die Bäume bogen sich, auch am nächsten Tag hörte es nicht auf, Sturm und Regen. Im Radio hörten wir, dass die Fährverbindung von Ystad (Schweden) nach Bornholm eingestellt wurde, Saßnitz ging noch, mal sehen, wir hatten ja noch einen Tag Zeit.
Also unser Tag auf Rügen fiel komplett ins Wasser, Fahrradfahren war schlicht unmöglich, ein kurzer Blick auf die Kreidefelsen, das war's. Mit dem Auto ging es noch nach Binz, vielleicht ein Ostseebad, welches sich anzuschauen lohnt, aber nicht bei diesem Wetter. An der Strandpromenade trat trotzdem eine Band auf, die mutig Live-Musik produzierte. Geschäftstüchtig war der Betreiber des Bierstandes, am 12. Juni 2009 (!!) wurde Glühwein ausgeschenkt, der auch dankend angenommen wurde, auch von uns.

In der kommenden Nacht ließ glücklicherweise der Regen etwas nach, der Sturm aber nicht, so dass wir am Samstag, 13.06.2009, trocken abbauen und zum Hafen nach Saßnitz, etwa 5 Km entfernt, fahren konnten. Beim Aussteigen aus dem Auto musste man die Türen festhalten, da sie sonst umgeschlagen wären.

Im Hafen findet sich auch eine Wechselstube (weiß noch jemand was das ist?), wo wir Euro in Dänische Kronen tauschen konnten. Die Fähre kam dann tatsächlich pünktlich und fuhr auch, von Schweden gab es immer noch keine Verbindung nach Bornholm. So ging es dann bei blauem Himmel und starkem Sturm um 11.15 Uhr los und nach 3 ½ Stunden, die wir mit Mittagessen an Bord verbrachten, erreichten wir Rönne. Auf unserer schaukelnden Fahrt nach Bornholm, einige Mitfahrer an Bord waren unterwegs von ihren Plätzen verschwunden und wurden die ganze Fahrt nicht wieder gesehen, hatten wir offensichtlich den Regen eingeholt. Kurz vor Erreichen des Hafens von Rönne fing es an stark zu regnen und hörte auch den ganzen Tag nicht mehr auf.

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 11.06.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 05.07.2009
Reiseziele: Dänemark
Der Autor
 
Heinz-Jürgen Frank berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.