Elwetritsche, Fussball und Mandelblüte - ein Kurzurlaub im Pfälzerwald

Reisezeit: März 2011  |  von Ulrike S.

Wanderstiefel trifft auf Fussballstiefel

Am nächsten Morgen weckte uns der Sonnenschein. Allerdings war es in der Nacht noch frostig kalt, so dass wir auf ein Frühstück im Freien verzichteten. Der Raureif hatte die Wiesen um uns weiß bedeckt. Dennoch hieß es heute die Wanderstiefel schnüren.
Über Trippstadt führte uns der Weg in das Karlstal. Es soll eine der bekanntesten Attraktionen des Pfälzerwaldes sein und durch das Tal führen auch die angeblich schönsten Wanderkilometer. Durch so viel Vorschuss-Lorbeeren neugierig geworden, machten wir uns also auf den Weg. Wettergott Petrus war uns hold und bescherte uns im Laufe des Vormittags stetig steigende Temperaturen.

Von Trippstadt aus führen zahlreiche gut markierte Wanderwege in alle Himmelsrichtungen. Wir wählten den Weg über die Burg Wilenstein vorbei an der Klug'schen Mühle hinein in das idyllische Karlstal. Zunächst führte die Strecke noch ein Stück parallel zur Straße, doch dann ging es nur noch entlang dem rauschenden Bach. Uns wurde nicht zu viel versprochen. Über Holzbrücken wechselt man immer wieder die Bachseite, am Rand der Schlucht sind bizarre Felsformationen zu bewundern und in der Mitte der Schlucht lädt ein Holzpavillon zum Verweilen ein.

Viele Wanderwege führen durch den Pfälzer Wald

Viele Wanderwege führen durch den Pfälzer Wald

Noch ist die Natur eher wintergrau, doch die milden Temperaturen lassen den nahen Frühling ahnen.

Noch ist die Natur eher wintergrau, doch die milden Temperaturen lassen den nahen Frühling ahnen.

Erste Frühlingsboten am Wegesrand

Erste Frühlingsboten am Wegesrand

Erfrischung unterwegs ......

Erfrischung unterwegs ......

.... gibt's auch im Gasthaus "Klug'sche Mühle"

.... gibt's auch im Gasthaus "Klug'sche Mühle"

Durch das Karlstal verläuft auch ein Abschnitt des Pfälzer Jakobsweges. Da es immer noch ein Traum von mir ist, irgendwann einmal den Jakobsweg zu laufen, bin ich nun meinem Ziel zumindest ein paar Kilometer näher gekommen

Die Schlucht gehörte einst zur Parkanlage des Trippstadter Schlosses und erhielt sogar hohen Besuch. So zumindest ist auf einer Eisentafel nachzulesen, dass König Ludwig I. von Bayern, Großherzog Ludwig III. von Hessen sowie die Erzherzogin Hildegard von Österreich nebst ihrem Gefolge am 9. August 1862 im Karlstal weilten.

Wir dehnten unsere Wanderung noch ein wenig aus und erreichten am frühen Nachmittag ziemlich groggy wieder unseren Campingplatz.

Idyllische Plätze im Karlstal

Idyllische Plätze im Karlstal

Auf Pilgerpfaden unterwegs

Auf Pilgerpfaden unterwegs

Inzwischen waren Wolken aufgezogen und in der Ferne leichtes Donnergrollen zu hören. Das Wetter schien zu kippen. Also schnell die nagelneue Markise aufgebaut und noch ein wenig bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen unter dem schützenden Dächle ausgeharrt. Dann aber wurde es schnell zu kühl. Um 16.30 Uhr schon in den Wohnwagen? Nein, da fahren wir doch lieber ins nahe gelegene Kaiserslautern, um noch ein bisschen im Städtle bummeln zu gehen.

Hier muss dazu gesagt werden, dass wir beide absolute Fussball-Dummies sind - aber dass Kaiserslautern und der Betzenberg eine Fussball-Hochburg ist, wussten sogar wir.
Und so verwunderte uns zunächst auch nicht, dass wir gleich beim Ortsschild deutliche Hinweise auf Parkplätze und Shuttle-Busse zum Stadion sahen. Uns begrüßte aber auch ein riesiges Plakat auf dem zu lesen stand, dass am 26. März das Länderspiel Deutschland gegen Kasachstan auf dem Betzenberg stattfinden würde.
Wann ist noch mal der 26. März???? HEUTE!!! Bevor wir das also richtig registriert hatten, standen wir schon mitten drin im Getümmel. Scharen von Fussball-Fans und noch größere Scharen von Polizisten waren in Kaiserslautern versammelt. Nix wie raus hier.

Wir fuhren also schleunigst wieder hinaus und beendeten den Nachmittag mit einer kleinen - leider verregneten - Rundfahrt vom Pfälzer Wald zur Weinstraße und wieder zurück.

Mandelblüte an der pfälzer Weinstraße

Mandelblüte an der pfälzer Weinstraße

© Ulrike S., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser Start in die Campingsaison 2011 fand mit einem fünftägigen Kurzurlaub im Pfälzerwald auf dem Campingplatz „Sägmühle“ in Trippstadt statt. Wir, das heißt meine bessere Hälfte, unser 14monatiges, vierbeiniges Familienmitglied und meine Wenigkeit. Wir wollten über ein verlängertes Wochenende einfach ein bisschen ausspannen, wandern und den beginnenden Frühling genießen. Die Wetterprognosen waren günstig, also zog es uns in den nur zweieinhalb Autostunden entfernten Pfälzerwald.
Details:
Aufbruch: 25.03.2011
Dauer: 5 Tage
Heimkehr: 29.03.2011
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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