Der Weg ist das Ziel

Reisezeit: Juni - September 2011  |  von Veronika H.

Kanada: Durch die Canadian Rockies

Die letzten zwei Tage am Summit Lake waren zwar sehr gemütlich aber die Sonne versteckte sich immer noch hinter dichten Regenwolken. In der Hoffnung, dass der Wetterbericht Recht behält machen wir uns auf den Weg in Richtung Nationalparks (Yoho, Banff und Jasper). Gleich nach der Fähre über den riesigen Arrow Lake, sehen wir die ersten Schwarzbären auf unserer Reise. Sie stehen direkt neben dem Highway und futtern gemütlich Gras. Nach ein paar Fotos fahren wir auch schon wieder weiter. Wieder einmal holt uns die Dämmerung ein. Die Zeit verstreicht hier einfach viel zu schnell. Auch unser Womo hat schon wieder Durst und frisst uns langsam aber sicher ein Loch ins Geldbörsl. Weshalb wir beschließen unser Geld zu sparen und wild zu campen. Doch die Fahrt zu unserem auserwählten Plätzchen, stellt sich als Schlagloch durchsetzte Schotterpiste mitten durchs Nirgendwo heraus. Schweißgebadet und müde kommen wir endlich an unserem (mückenverseuchten) See an. Aber was soll´s ... die Fische beißen!!!!

Einfach ein Traumcampground ... wenn doch nur die Sonne ...

Einfach ein Traumcampground ... wenn doch nur die Sonne ...

Meister Petz...

Meister Petz...

... Tanklotto...

... Tanklotto...

... so weit das Auge reicht...
Strasse in die Einsamkeit

... so weit das Auge reicht...
Strasse in die Einsamkeit

... über morsche Brücken ....

... über morsche Brücken ....

... endlich am Ziel... Blackwater Lake ... und die Sonne begrüßt uns

... endlich am Ziel... Blackwater Lake ... und die Sonne begrüßt uns

... köööööööööstlich...
Dolly Varden - arktischer Saibling (~ 1,0 kg!!!)  mjam mjam mjam

... köööööööööstlich...
Dolly Varden - arktischer Saibling (~ 1,0 kg!!!) mjam mjam mjam

Früh am Morgen machen wir uns bei herrlichem Sonnenschein auf den Weg. Endlich....
Unsere erste Station ist der Yoho NP. Eigentlich wollten wir wandern gehen, doch noch viele Trails haben geschlossen. Also nix mit wandern. Wir fahren lediglich zum Emerald Lake und so viele Mücken wie es gestern am See waren, sind es heute Touristen Was soll´s, wir schließen uns der Masse an und "wandern" um den See. Gaisberg-Rundwanderweg nix dagegen... Massentourismus pur!!! Selbst der "Wanderweg" ist asphaltiert?! Wir wollen uns gar nicht erst vorstellen, was in der Hauptsaison hier los ist. Ach ja, ein kleines Bier (0,33l) rund 8 CAD Wir fahren weiter in Richtung Jasper National Park und verlassen British Columbia. Der Großteil der Nationalparkfläche liegt in der Provinz Alberta. Für den Aufenthalt im Nationalpark muss man ein Ticket kaufen. Wir kaufen vorerst einmal einen Daypass um 19,60 $. Das Wetter meint es gut mit uns und das Panorama ist einzigartig . Heute übernachten wir auf dem Mosquito Campground im Banff NP. Wieder einmal haben wir die freie Auswahl und suchen uns natürlich den schönsten Platz aus . Direkt am Bach und mit Blick auf die umliegenden Berge. Das erste Mal können wir Grillen und draußen essen, Sonnenbrand inklusive !!!

Camping am Mosquito Creek... 
... aber keine Mosquitos!!!

Camping am Mosquito Creek...
... aber keine Mosquitos!!!

... endlich grillen...

... endlich grillen...

Heute hat uns das erste Mal die Sonne geweckt. Der Ausblick auf die umliegenden Berge, die von der Morgensonne angestrahlt wurden war traumhaft. Sport steht auf dem Programm. Wir wollen zum Helen Lake wandern. Dem Highway entlang, sollte nach fünf Kilometern die Abzweigung kommen. Doch als nach einer Stunde der Trail noch immer nicht zu finden war, fahren wir per Anhalter zurück zum Campground. Zumindest das Grillen haben wir uns verdient.

Die gesamte Strecke durch die beiden Nationalparks (Icefield Parkway) wird nicht umsonst als eine der schönsten Straßen der Welt bezeichnet.

Doch Bilder sagen mehr als Worte ...

that´s it! Die Traumstrasse durch die Canadian Rockies ...

that´s it! Die Traumstrasse durch die Canadian Rockies ...

Doch immer wieder wird uns bewusst, dass wir froh sein können nicht in der Hauptsaison hier zu sein. Am Icefield Centre kaufen wir uns noch einmal einen Daypass für den Park. Das Centre liegt am Fuße des gewaltigen Athabasca-Gletschers, der Teil des Columbia Icefields ist. Es ist die größte Ansammlung von Eis südlich des Polarkreises. Seine Fläche beträgt 325 km², die Dicke 100 bis 365 m und die jährliche Schneefallmenge bis zu sieben Meter . Doch vorrangig erstaunt uns die riesige Parkplatzfläche vor dem Centre, die zum Glück um diese Jahreszeit so gut wie leer ist.
Die Fahrt geht weiter durch die kanadischen Rockies. Am Wapiti Campground verbringen wir die Nacht. Den Namen hat er von den vielen Wapiti Hirschen, die den Campground bzw. seine saftigen Wiesen täglich abends zum äsen aufsuchen. Bei etlichen Bieren in netter Runde mit Gleichgesinnten wird es später .

Heute weckte uns die Sonne leider nicht mehr. Der Himmel war wieder wolkenverhangen. Wir verlassen den Jasper NP und wollen nach Prince George. Die Fahrt dorthin ist mehr als eintönig, über Stunden (rund 380km) geht es auf schnurgerader Strecke durch einsame Wälder. Lediglich die Sichtung eines Bären und eines Elches wecken einen aus dem Halbschlaf.
Doch ab Prince George soll die Fahrt wieder abwechslungsreicher werden. Abseits des Highways 97 wollen wir uns durch die kaum erschlossene Seenplatte der Cariboo Mountains in Richtung Süden vorkämpfen.

© Veronika H., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
111 Tage, 3 Kontinente, 6 Länder, 24 Zeitzonen .... Eine Reise um die Welt und zu uns selbst
Details:
Aufbruch: 12.06.2011
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 30.09.2011
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Veronika H. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.