Arminius on Tour - einmal um die Welt mit Ingrid und Jörg
Valley of Fire – Die verschwiegene Steinwelle
Als Gott die Welt erschuf, hatte er am Ende des sechsten Tages noch Farbe übrig. Die brauchte er jedoch nicht mehr. Daher kippte er sie über der Wüste Nevadas aus. Als die Menschen den Ort später fanden, nannten sie ihn Valley of Fire - Tal des Feuers. Mitten in der unscheinbaren Wüste Nevadas fährt man in ein Gebirge aus aufgefaltetem und stark erodiertem Sandstein. Zunächst sind die wilden Formationen, die aussehen wie Elefanten, Enten oder Bienenkörbe, tiefrot. Es gibt hunderte, ja tausende von kleinen Arches. Erst wenn man weiter in den State Park hinein fährt, zeigen die Steine ihre unübertroffene Vielfalt: Streifen in weiß und rot, orange und violett, gelb und rosa, rost und braun liegen ordentlich gestapelt, wenn auch abenteuerlich bunt übereinander, oder mischen sich wie im Falle der Fire Wave, der Feuerwelle, wie die zwei Teige eines Marmorkuchens, den Mutter mit dem Quirl durchgerührt hat. Der Fels hat selbst eine elegant geschwungene, sich verjüngende Form, die sich in dem dynamischen weißen und roten Streifenmuster fortsetzt.
Entlang des Scenic Drive gibt es immer wieder Punkte zum Anhalten, Fotografieren und Erkunden. Besonders schön ist der kurze, gut zwei Kilometer lange White Dome Trail am Ende der Sackgassenstraße. Der Rundweg führt in ein sandiges, pastellfarbenes Tal und sogar durch einen kleinen Slot Canyon hindurch.
Im Visitor Center gibt es reichlich Informationen zur Entstehung und den unterschiedlichen Formationen des Parks. Niemand weiß jedoch über das mysteriöse, Little Finland genannte Gebiet bescheid, das wir besuchen möchten. Die Karte des Polizeioffiziers deckt nur einen Teil der Region ab, ich brauche noch eine Anschlusskarte. Aber das Valley of Fire ist ein Staatspark, was etwas anderes ist als ein vom National Park Service bestelltes Areal, das sich wiederum von BLM-Land unterscheidet. Und alle scheinen nicht ausgesprochen viel zu kommunizieren oder sich gegenseitig mit Material zu versorgen. Was ebenfalls fehlt sind Informationen zur Fire Wave, nicht einmal ein einziges Foto gibt es im Gebäude. Nachdem wir den Park und die Steinwelle besucht haben, wird schnell klar warum. Selbst an einem Montag herrscht reger Verkehr und Touristen werden busweise aus Las Vegas herangekarrt. Wenn die alle auf der nur 15 min von der Straße entfernten Steinwelle herumtrampeln würden, würde sich diese bestimmt bald in ihre Bestandteile auflösen. Und so bleibt die Fire Wave, wie auch andere Attraktionen wie die White Hoodoos of Wahweap Creek oder Toroweap Point, denjenigen Reisenden vorbehalten, die bereit sind, Zeit in die Recherche zu investieren. Oder auch Ziele wie Little Finland. Aber das ist ein Thema für morgen.
Sämtliche Fotos und Reiseberichte gibt es unter www.arminius-on-tour.de
Aufbruch: | April 2010 |
Dauer: | 4 Jahre |
Heimkehr: | April 2014 |
Vereinigte Staaten
Mexiko