Brückenwochenende im Münsterland
Fritz Winter und Lüdinghausen
Sonntag, 26.6.11 - 5. Reisetag
Erstes Ziel nach dem Packen und Ausziehen aus der Ferienwohnung ist der im nahegelegenen Münster Wolbeck befindliche Drostenhof
Der Drostenhof als einzig noch erhaltener Burgmannshof der ehemaligen Landesburg zu Wolbeck besteht aus dem 1545-1547 entstandenen Torhaus, dem Herrenhaus von 1554-1557 und einem Wirtschaftsgebäude.
Dirk v. Merveldt, der erbliche Droste des fürstbischöflichen Amtes Wolbeck, war für seinen Einsatz gegen das Täuferreich belohnt worden, so dass er in der Lage war, zusammen mit seiner Frau Drüke von Nagel den aufwändig gestalteten Herrensitz zu errichten.
Drostenhof Herrenhaus - Das Herrenhaus stellt sich als prachtvolles Meisterwerk der Renaissance dar. Die Fassaden sind reich gegliedert. Ein vorgesetzter spiralförmiger Treppenturm
Drostenhof Torhaus (Strassenseite) - Das Torhaus prägen Dekorelemente der Spätgotik mit Prunkerkern und Treppengiebeln mit Fialen.
Auch das Innere soll von hoher Qualität und ein herausragendes Beispiel adeliger Wohnkultur des 16. Jahrhunderts sein. Da es aber z.Zt. mit einer Ausstellung über Klaus Kinski belegt ist, und zudem als westprussisches Landesmuseum dient - beides interessiert uns nicht sonderlich - sparen wir uns den Besuch und genießen die Architektur und den Park.
Das Haus Venne liegt einfach nur an der Strecke - da es Privatbesitz ist läßt sich nur ein Eindruck vom Eingangstor aus gewinnen.
Haus Venne ist eine symmetrisch angelegte Schlossanlage aus dem frühen 18. Jahrhundert, um 1710 die nach den Plänen von Lambert Friedrich von Corfey aus einem Haupthaus aus Backstein sowie vier symmetrisch zugeordneten Nebenbauten errichtet wurde.
Auch das Haus Steinfurt in Drensteinfurt kann man nicht besichtigen.
Das Schloss ist ein typisch münsterländliches Wasserschloss, das von Gräften umgeben ist, in welche die Werse mit einbezogen wurde. Vom Park gelangt man über die Gräftenbrücke zum großen Tor, das durch Torhäuser flankiert wird. Vor der Brücke steht eine Wassermühle.
Auch der Ort Drensteinfurt macht einen netten Eindruck - aber da wir für den heimweg noch einiges auf dem Programm stehen haben, bleibt nur ein Blick auf die alte Post:
Stattliche Ackerbürgerhäuser wie die Alte Post mit großem Tor und geräumiger Tenne waren früher in Drensteinfurt zahlreich. Das Gebäude wurde 1976-1980 vollständig saniert und steht heute für Trauungen, Sitzungen des Rates, Versammlungen und kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung.
Ein ganz wichtiger Programmpunkt für heute soll das Fritz-Winter-Haus in Ahlen sein, damit wir unsere frühere Reise zum Bauhausjahr vervollständigen. Ein wenig überrascht sind wir doch, als wir von unserem Navi hingeführt werden und in einer alten Siedlung landen. Doch wir sind richtig. Man muß schon klingeln, denn soviel scheint an einem Sonntagmittag nicht los zu sein.
Eine gepflegte Dame öffnet uns die Tür und bittet uns auf der Couch Platz zu nehmen. Sie stellt sich als Nichte von Fritz Winter vor. Frau Helga Gausling erzählt uns ausführlich die Entstehung des privaten Museums, bevor sie uns einen kleinen Film mit und über Fritz Winter vorführt. Nach dem Film können wir beim gemeinsamen Rundgang zahlreiche Werke aus dem Film wiedererkennen.
Ausserdem hat sie inzwischen auch noch den Nachlaß von Hans Jaenisch übernommen, von dem ebenfalls zahlreiche uns begeisternde Skulpturen im Haus untergebracht sind. Um das Museum betreiben zu können, gibt es auch noch Wechselausstellungen
die derzeitige Ausstellung zeigt Werke von Petra Winterkamp
Schloß Nordkirchen gilt als westfälisches Versailles.
Schon die Zufahrt ist imposant.
Der Prunkbau wurde im Auftrag des kunstliebenden Fürstbischofs Friedrich Christian von Münster aus dem Hause Plettenberg-Lenhausen in den Jahren von 1703 bis 1734 im französisch-klassizistischen Stil erbaut. Baumeister waren der münstersche Hofarchitekt Gottfried Laurenz Pictorius und seit 1724 Johann Conrad Schlaun.
Schloss Nordkirchen befindet sich im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen und wird als Fachhochschule für Finanzen des Landes NRW genutzt.
Letzer Programmpunkt vor der endgültigen Heimreise ist Burg Vischering in Lüdinghausen
Gegliedert ist die Niederungsburg in eine Vorburg für die Wirtschaftsgebäude und eine Hauptburg als dem eigentlichen Kern der gesamten Anlage. Zwischen den Teilen der Burg und um die Burg herum erstrecken sich wassergefüllte Gräften, die von der Stever gespeist werden.
Den Charakter einer Burg verlor Vischering durch den Einbau zahlreicher Fenster und Erker in der Zeit der Renaissance.
ab nach Hause - morgen früh beginnt der Alltag wieder!
Aufbruch: | 22.06.2011 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 26.06.2011 |