Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Reisezeit: August 2010  |  von Christina Völlmer

Nun schon wieder ein halbes Jahr von Thailand zurück und mich zieht es wieder in die Welt. Fernweh - eine gemeine Sucht ;-)
Diesmal werden es nur vier gemütliche Tage in Deutschlands Hauptstadt. Vier Tage raus aus dem Alltag und einfach nur die Zeit mit meinem Schatz genießen.

Mittwoch, 25. August 2010

Am Mittwochmorgen um 08:19 Uhr ging es los. Erst mit dem Bummelzug von Staffelstein nach Lichtenfels und anschließend mit dem ICE ab durch die Mitte. Mit kurzer Verspätung kamen wir dann um 12:20 Uhr am Berliner Hauptbahnhof an. Kurze Orientierungsphase - Staunen über den riesigen modernen Bahnhof und dann besorgten wir uns erst einmal die Berlin-Welcome-Card für die nächsten drei Tage. 51,- € leichter und eine Bekanntschaft mit einer mürrischen Bahnangestellten reicher, fuhren wir mit der S-Bahn die beiden Stationen zum Hackschen Markt.

Es lag nur ein kurzer Fußweg vor uns, bei dem wir uns am Berliner Dom orientieren konnten und schon standen wir in der Lobby vom Radisson Berlin SAS. Wir haben uns sehr gefreut, dass unser Zimmer schon fertig war und auch der Wunsch nach einer Unterkunft mit Ausblick zum AquaDom wurde uns erfüllt. Zimmer 4128. Ein sehr schönes, angenehm großes Zimmer, sauber, modern eingerichtet, schönes Bad, alles was man sich so wünscht.

Radisson Blu Hotel Berlin

Radisson Blu Hotel Berlin

Wir ruhten uns kurz aus, räumten unsere Klamotten in die Schränke, beobachteten die Fische im Aquarium und machten uns dann auf unseren ersten Streifzug durch Berlin. Direkt rechts neben unserem Hotel befand sich der Berliner Dom. Der Dom, auf dem ehemaligen Schoßplatz, steht für den Höhepunkt des Wilhelminischen Berlin als Reichshauptstadt. Der prunkhafte Bau wurde 1893-1905 nach Plänen des Architekten von Raschdorf ausgeführt. Er misst 117 x 73 m, ist ein Zentralbau mit großer Kuppel und diente als Hof- und Grabkirche der Hohenzollern. Von 1975 bis 1980 wurde der Dom wiederaufgebaut.

Berliner Dom

Berliner Dom

Rechts, die Straße runter, kommt man als nächstes an der Neuen Wache vorbei. Diese stellt ein Hauptwerk des Berliner Klassizismus dar und wurde 1816-18 von Karl Fr. Schinkel für die königlichen Wachsoldaten erbaut. Direkt dahinter befindet sich die Humboldt-Universität, die bis 1945 den Namen Friedrich-Wilhelm-Universität trug. Davor, in der Mitte der Straße, steht das Reiterdenkmal Friedrich des Großen. Nach ein paar weiteren hundert Metern, standen wir auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor, welches den Abschluss der Straße "Unter den Linden" bildet. Das Tor steht an der Grenze zwischen den Stadtbezirken Mitte und Tiergarten und war lange das Symbol der Deutschen Teilung. Das Denkmal wurde von Carl Gotthard Langhans von 1788 bis 1791 nach dem Vorbild der griechischen antiken Propyläen auf der Akropolis errichtet. Die mächtige Attika wird von der Quadriga, dem Vierergespann der Siegesgöttin Viktoria gekrönt. Die von Johann Gottfried Schadow geschaffene Figur war zunächst als Friedensgöttin Eirene gedacht. Nach der Niederlage Preußens gegen Frankreich war die Quadriga auf Befehl Napoleons nach Paris transportiert worden, kehrte nach dem Befreiungskrieg nach Berlin zurück und war fortan Siegesgöttin. Wenn man das Tor so schön und groß vor sich stehen sieht, kann man sich gar nicht vorstellen, dass es nicht immer selbstverständlich war, durch dieses hindurchzugehen.

Reiterdenkmal Friedrich des Großen

Reiterdenkmal Friedrich des Großen

Quadriga auf dem Brandenburger Tor

Quadriga auf dem Brandenburger Tor

Brandenburger Tor

Brandenburger Tor

Rechter Hand vom Brandenburger Tor liefen wir zum Reichstag, der nur einen Steinwurf entfernt liegt. 1933 brannte dieser vollkommen aus und 1945, zum Ende des zweiten Weltkrieges, wurde das Gebäude im Kampf um Berlin weitgehend zerstört. Erst 1970 war der Wiederaufbau abgeschlossen und nachdem 1999 auch die restlichen Umbauten fertig waren, wurde der "neue Reichstag" der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Wir hätten uns auch gerne die große gläserne Kuppel von innen angesehen, doch da uns eine lange Schlange von wartenden Menschen erwartet hätte, haben wir dies auf unseren nächsten Berlinbesuch vertagt. Von außen war sie schließlich auch ganz hübsch anzusehen.

Danach liefen wir zum Brandenburger Tor zurück und von hier aus zum Denkmal für die ermordeten Juden. Hier waren viele Menschen, Kinder sprangen durch die Gänge, spielten und andere, darunter auch wir, nutzen die besondere Anordnung der Steine für schöne Erinnerungsfotos. Mit dem eigentlichem Sinn konnte man das Holocaust-Denkmal allerdings nur schwierig in Verbindung bringen.

Reichstag

Reichstag

Da unsere Füße zwar schon leicht erschöpft waren, unsere Neugier uns allerdings noch weiter trieb, kamen wir als nächstes an den Potsdamer Platz. Hier fing es dann auch leicht zu regnen an und wir retteten uns ins Sony-Center und ließen uns im "Corroboree", einem australischen Restaurant nieder. Da wir, außer einem kleinen Frühstück am Morgen im Zug, noch nicht viel zu uns genommen hatten, studierten wir auch gleich die Speisekarte. Mein Freund traute sich den Hausteller mit Känguru, Springbock und Blackened Chicken zu bestellen und für mich gab es "Chicken Tikka Masaala", ein indisches Hühnchengericht mit Macadamia-Reis. Die Freundlichkeit und das Ambiente überzeugten uns sofort und auch von unserem Essen wurden wir nicht enttäuscht.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Abends drehten wir nur noch eine kleine Runde und schauten uns den Alexanderplatz, kurz "Alex" genannt, an. Er ist nach wie vor Zentrum von Berlin und Namensgeber war übrigens der russische Zar Alexander I., der 1805 zu Besuch in Berlin weilte; damals war es ein Markt- und Exerzierplatz vor den Toren der Stadt. Darauf befindet sich der 368 m hohe Fernsehturm, Wahrzeichen Ost-Berlins, dieser wurde 1965-69 von einem Architektenkollektiv nach der Idee von Hermann Henselmann erbaut. In direkter Nähe befindet sich auch das Rote Rathaus, welches nicht der Politik, sondern wegen seiner roten Backsteine so genannt wird.
Die gotische Marienkirche, nur 100 m vom Rathaus entfernt, zählt zu Berlins ältesten Kirchen und wurde 1270 begonnen, 1294 erstmals urkundlich erwähnt und war neben der Nikolaikirche die 2. Pfarrkirche Berlins. Nach einem Brand 1380 wieder aufgebaut, ist der erst im 16. Jahrhundert fertige Turm 1789/90 mit einer neugotischen Haube bekrönt worden. Auf dem Platz vor der Kirche befindet sich außerdem der Neptunbrunnen, der einer der ältesten Brunnen der Stadt ist und auch oft als einer der schönsten Berlins gilt.

Holocaust-Mahnmal

Holocaust-Mahnmal

Dach vom Sony Center

Dach vom Sony Center

Rotes Rathaus

Rotes Rathaus

Marienkirche

Marienkirche

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 25.08.2010
Dauer: 4 Tage
Heimkehr: 28.08.2010
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Christina Völlmer berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.