Moskau im Sommer 2005

Reisezeit: Juni 2005  |  von Helge C

14.07 bis 21.07.2005

14.07.2005 Hard Rock Cafe

Hard Rock Cafe Moskau.

Heute ist wieder ein schöner Tag, und wie immer erst Kaffee, und dann runter in Hotelhalle um zu gucken was die anderen aus meiner Gruppe so vorhaben, aber keiner da...vielleicht sollte ich mal früher aufstehen...egal, ich werde mir heute die Einkaufsmeile in Moskau, die Luxus Fußgängerzone Ulitka Arbat ansehen. Ich also wieder in die Metro und bis zur Metro-Station Smolenskaya gefahren, denn da liegt ganz in der Nähe das Arbat und das Hard Rock Cafes . Als ich ankam war schon Mittag, und ich wollte schon rein ins Hard Rock um etwas zu Essen, aber draußen sagte ein anderer Tourist zu mir, dass das Essen so mit Getränken etwa um die 50 Euro kosten würde, da habe ich doch davon Abstand genommen und habe dann einige Meter weiter ein anderes Lokal aufgesucht. Ich habe auf der Außenterrasse Platz genommen um die Karte zu studieren, ohne Erfolg, aber auf Empfehlung einer Studentin, die sich grad an meinen Tisch setzte, bestellte ich dann eine Art Eintopf...schmeckte wie Quer durch den Garten aber sonst nicht schlecht. Die Studentin stellte sich als Alena vor, und schlug die Besichtigung ihrer Universität am anderen Tag vor. Wir Verabredeten uns dann für den nächsten Tag, der Treffpunkt sollte dann am Tor zum Roten Platz, da wo die Wünsche in Erfüllung gehen, am Kreis mit den Münzen sein....sie kannte den Platz. Für mich war nun das Thema Hard Rock Cafe und Prachtstraße Arbat durch, und konnte somit als Abgehakt angesehen werden.

Der Kreis der Wünsche....ich habe mir was gewünscht

Der Kreis der Wünsche....ich habe mir was gewünscht

Die Uni von Moskau

Die Uni von Moskau

Besuch der Universität in Moskau

15.07.2005

Moskau ist auch am diesen Morgen heiß wie im Backofen. Ich huschte gleich runter in die Empfangshalle um etwas Abkühlung zu bekommen und auch zu erfahren, ob meine Truppe einen Ausflug geplant hat. Was soll´s, ich bin ja sowieso ein Einzelgänger und mittlerweile kannten mich die Angestellten schon als solchen. Gegen 11 Uhr bin ich dann wieder runter zum Roten Platz, um meine Tour zur Uni mit Alena war zunehmen. Pünktlich zu Verabredeten Zeit traf ich sie also am Kreis der Wünsche, noch schnell rüber zu Mac Donald und einen Burger verzehrt und noch schnell aufs Örtchen. Auf dem Weg zur Lomonosov-Universität Moskau, dem Gebäude im typischen Stalinistischen Zuckerbäckerstil auf dem Leninhügel ist die wahre Pracht sage ich euch, aber Alena wollte gerne den Weg durch den Park nehmen. Ein riesiges Gelände stellte ich fest, alles mit hohen Zäunen umgeben, und als wir dann endlich einen Nebeneingang fanden, waren wir auch schon auf dem Uni Gelände. Jedes Jahr studieren an der Moskauer Universität mehr als 2 000 Studenten und Doktoranden aus vielen Ländern der Welt. Mehr als 400 ausländische Kursteilnehmer machen jedes Jahr ihre Voruniversitätsausbildung, erzählte mir Alena, und das die Moskauer Universität ein aus betriebswirtschaftlicher Sicht sehr kompliziertes Gebilde sei. Die Uni hat 1000 einzelne Häuser und Bauten mit der Gesamtfläche von etwa 1Million m², darunter 8 Wohnheime, wo mehr als 12 000 Menschen untergebracht sind, sogar ein Internet Café. Auf dem Rückweg kamen wir an einer Seilbahn vorbei, die bis nach unten an die Moskwa fuhr...tolle Aktion dachte ich mir, also hin und zwei Karten für die Fahrt ins Tal gelöst. In Deutschland hätte die Bahn auf gar keinen Fall ein TÜV Siegel bekommen, zu marode war die Konstruktion, und vor lauter Schiss konnte ich die Kamera nicht richtig einstellen, so dass das Foto unscharf geworden ist, eigentlich schade, aber ich war froh, unbeschadet wieder unten angekommen bin.

Die Seilbahn nach unten

Die Seilbahn nach unten

Unser Weg an der Moskwa zurück zum Ausgangspunk verlief ohne Probleme, aber irgendwo unterwegs aßen wir noch Pelmeni, eine Art Hackfleisch in Pfannkuchen teig glaube ich war es.) und später noch einen Cocktail als Dankeschön für die heutige nette Führung. An der Moskwa entlang werden überall Flussfahrten angeboten, die Boote legen jede 20 Minuten zwischen 12 Uhr und 20 Uhr am Pier bei der Kiev Metro Station ab, habe ich gesehen, das heißt Alena hat es mir Übersetzt, und sie meinte weiter, empfehlenswert wäre auch eine Bootsfahrt auf der Moskwa, entlang dem Novodevichy Kloster, Gorki Park und dem Kreml. Kurz um, wir haben uns wieder für den anderen Tag verabredet, aber diesmal etwas früher, damit man nicht so hetzen muss!

Eine Flussfahrt auf der Moskwa

16.07.2005

Wir trafen uns wie verabredet am Kreis der Wünsche, und sind dann erst mit der Metro zur Pier die etwas außerhalb lag. Ich löste Zwei Ticket und musste feststellen, dass von hier draußen aus so gar keine Touristen an Bord einsteigen, die kommen erst später dazu, somit haben wir etwas mehr von der Fahrt.... Insider Wissen eben, lach! Die Fahrt verlief langsam und Alena erklärte mir die Gebäude links und rechts am Ufer stehend und dann im Hintergrund die Universität von gestern.

Die Universität im Hintergrund

Die Universität im Hintergrund

Da habe ich wohl die richtige gefunden, Alena hatte Spaß daran, mir die Sehenswürdigkeiten zu erklären, wobei ich längst nicht alle gesehen habe. Eine interessante Studentin dachte ich mir, und erinnerte mich an das Musical Cats, welches ich bei meiner Ankunft gesehen habe. Spontan fragte ich, ob sie nicht Lust hätte sich mit mir die Vorstellung einmal anzusehen. Als ob ich nun nach etwas außergewöhnlichem gefragt habe, antwortete sie mit... ja gerne, denn so eine Vorstellung konnte sie sich als Studentin ja nie leisten, und sie freute sich wie jemand, dem man zu Weihnachten einen Lebenswunsch erfüllt. Ich versprach mich um Tickets bei meiner Gruppe zu kümmern, denn ich glaube gehört zu haben, das Cats auf deren Programm stand. Eigentlich wollte ich mit meiner Gruppe nix unternehmen, nun aber habe meine Meinung grad geändert.

Ein Gebäude am Ufer

Ein Gebäude am Ufer

Langsame Fahrt Voraus

Langsame Fahrt Voraus

Ausblick vom Schiff

Ausblick vom Schiff

Das Musical CATS

Das Musical CATS

Das Beste kommt zum Schluss

Leider hatten meine Gruppe keine Karten für das Event Cats in Moskau, stattdessen habe ich mir die Karten in einer der vielen Metrostation besorgt, eine dortige Babuschka in einer Art Shop für alles bekam ich dann 2 Top Karten für ca.20 EuroPp....in Hamburg hätte das aber ein Vielfaches gekostet.
Alena kam wie immer zum Point am Roten Platz, aber vorher hatte sie sich die Metrostationen notiert, die zum Musical führen, und damit wir gut hin, aber vor allem in der Nacht wieder zurück kommen konnten, ich bin ja noch nie in der Nacht in Moskau Metro gefahren. Es war noch reichlich Zeit bis zum Beginn, und im Reiseführer von Marco Polo hatte ich gelesen, dass auch das Café Puschkin einen Besuch wert sein sollte. Die Adresse 26a bei der Metrostation: Puschkinskaja war dank Alena schnell gefunden, aber da ich kein reicher Mann bin hat es dort nur für einen Kaffee gereicht, und Essen wollten wir ja nicht. Ich habe mir das Café Puschkin eher wie eine Studentenkneipe vorgestellt, aber hohe Kassettendecken, alte Bücherschränke und ein Globus von anno dazumal lassen das Gefühl aufkommen, in Puschkins Wohnzimmer zu sitzen. Das Café Puschkin ist allerdings kein Café nach deutschem Verständnis, wie der Name vermuten lässt, sondern ein Restaurant. Am Eingang eine Heerschar an Bodyguards die dir die Tür zum Café bewachten, und mir dann freundlich aufhielten. Am Tresen den Kaffee bestellt, um das Gefühl zu haben ich war hier, Verliesen wir den Laden, wieder raus aus dem Nobelschuppen, und den Tverskoi Boulevard bis zur Metro runter zu Fuß gelaufen, es gab ja viel zu sehen. Nun aber los um den richtigen Weg zum Cats im MDM (Haus der Jugend) Komsomolski Prospekt 28 Metro Frunsenskaja finden.
Die Faszination des berühmtesten Katzen-Musicals der Welt ist ungebrochen: "Cats" hielt am 18. März 2005 auch in Moskau Einzug. Andrew Lloyd Webbers Samtpfoten heißen nun "Koschki" und singen auf Russisch. Gelesen haben wir, dass zur Premiere der Lord dann auch persönlich eingeflogen wurde. Der scheuchte dann den zweiten Ehrengast, Bürgermeister Juri Luschkow, etwas ungnädig von der Bühne hieß es. Alena war regelrecht beeindruckt von der Kulisse, ich denke mal, was mit einer Suppe begann, endet nun hier mit Cats... welch ein Aufstieg. Das Musical war eine Granate, leider nicht gut besucht, zumindest am heutigen Tag. Deshalb kurz vor Beginn erlaubte uns das Freundliche Personal, und natürlich auch den anderen Besuchern, die Plätze in der 1 Reihe direkt an der Bühne, also Haut nah mit den tanzenden Mietzen einzunehmen....manchmal, während der Vorstellung hatte ich das Gefühl, das auch Alena neben mir mit dem Schnurren begann, ich glaub sie ist heute sehr zufrieden.

Der Rote Platz am Morgen ist so Leer, wie mein Kopf am heutigen Tag

Der Rote Platz am Morgen ist so Leer, wie mein Kopf am heutigen Tag

Morgen fliege ich wieder nach Hamburg

Mein Flieger geht am frühen Morgen, und meine Augen hatten noch die Farbe des Wodkas von der letzten Nacht nämlich glasig. Die letzte Nacht war heftig, und ich hatte ernsthafte Probleme mit der Metro hin zum Airport in der Frühe. Ich dachte ich kannte das System, einmal falsch und der Orientierungssinn ist hin, aber ein anderer einsame Streiter zeigte mir den Weg, und ich kam noch rechtzeitig am Airport an. Im Flieger dann nochmal alles Revue passieren lassen.
Der Kremel und Roter Platz, Café Puschkin Gorki Park die Universität die Moskwa und das Musical Cats ....das ist jetzt alles so weit weg, ich sitze hier über den Wolken im Flieger überlege welche Farbe Alenas Augen wohl hatten....Ich glaube sie waren auch blau, ich habe Alena nie mehr Gesehen.

© Helge C, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Städtetour Marke Eigenbau, Moskau auf eigene Faust zu erkunden.... eine Herausforderung!
Details:
Aufbruch: 11.06.2005
Dauer: 13 Tage
Heimkehr: 23.06.2005
Reiseziele: Russland / Russische Föderation
Der Autor
 
Helge C berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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