Norwegens wilder Osten - Die Femundsmarka

Reisezeit: Juni / Juli 2011  |  von Peter Wietbrock

In Schweden wartete der Sommer

Früh am nächsten Morgen kamen wir im DANO-Lakedistrikt an.
DANO steht für die Provinzen Dalsland und Nordmarken.
Die in dieser Gegend liegenden Seen sind ebenfalls eine absolutes Paddeleldorado. Jedoch ist hier in der Hauptsaison mehr los als in anderen Gebieten Skandinaviens. Längst haben Outdoorveranstalter diese herrlichen Seen für sich entdeckt und bieten Kanutouren als eine Art Pauschalreise an, was in den letzten Jahren das sogenannte "Allemansrätten" oder zu deutsch Jedermannsrecht fast zu Fall gebracht hat. Wer hier innerhalb der Hauptrouten Einsamkeit sucht, bereist die Gegend besser in der Vor- oder Nachsaison (Mai oder September).
Vorteil in dieser Zeit ist zudem auch noch, dass man nicht Unmengen an Mückenschutzmitteln mitbringen muss.

Auf einem Campingplatz in Lennartsfors, einem kleinen Ort am südlichen Ende des Sees "Foxen" errichteten wir unser Basislager.
Lennartsfors entpuppte sich als idealer Ausgangspunkt für Kanutouren in alle vier Himmelsrichtungen. Da mir die Gegend bereits bestens vertraut ist, war es nicht schwierig schöne Paddelrouten für die nächsten Tage zu erarbeiten. In den nächsten Tagen machten wir schließlich Gepäcktouren mit Übernachtungen außerhalb unseres Basiscamps und verbrachten noch schöne Tage bei sommerlichen Temperaturen auf den umliegenden Seen. Hier waren auch mehrere Passagen von See zu See mit dem Bootswagen zu absolvieren, die auch ab und an ein paar Kilometer lang waren und uns mit den voll beladenen Booten zum Teil sehr viel Kraft kosteten.

Das schönste Erlebnis in den DANO-Lakes ereignete sich aber an einem Abend an dem wir bereits an einem einsamen Ort unsere Lager für die kommende Nacht errichtet hatten. Wir saßen am Lagerfeuer als die nordische Nacht hereinbrach und der Himmel sich in alle denkbaren Rot- und Orangetöne verfärbte, als am Ende der Bucht plötzlich das Heulen eines Wolfes ertönte. Das wir das fast am Ende unserer Reise noch erleben durften erfüllte uns mit Ehrfurcht. Ich denke, dass wir diese tollen Erlebnisse niemals vergessen werden.

Aber eines ist sicher: Neben dem Paddelvirus haben sich nun auch noch Olli und Matthias mit dem Nordlandvirus infiziert, der mich bereits in der frühen Kindheit heimsuchte. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen.

- Peter Wietbrock -

Im Flötefjorden

Im Flötefjorden

Felsformationen im Nedre Blömsjön

Felsformationen im Nedre Blömsjön

Ausblick von unserem Basislager in Lennartsfors

Ausblick von unserem Basislager in Lennartsfors

Im nördlichen "Stora Le"

Im nördlichen "Stora Le"

Hier geht der Stora Le in den Foxen über

Hier geht der Stora Le in den Foxen über

Inseln im "Foxen"

Inseln im "Foxen"

Mitternacht im "DANO-Lakeditrikt"

Mitternacht im "DANO-Lakeditrikt"

Leicht verwackelt - aber es ist schon aufregend wenn ein so großes Tier nur wenige Meter vor Dir auftaucht und ein spontanes Foto ohne Vorbereitung entsteht

Leicht verwackelt - aber es ist schon aufregend wenn ein so großes Tier nur wenige Meter vor Dir auftaucht und ein spontanes Foto ohne Vorbereitung entsteht

© Peter Wietbrock, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Femundsmarka. Eine Landschaft, die sich seit mehr als 10.000 Jahren kaum verändert hat. Eine der kältesten und entlegensten Regionen Europas. Drei Kanuten brechen auf, um diese Region mit dem Kajak zu erkunden. Eine spannende Reise die belegt, dass auch im europäischen Norden noch Abenteuer zu finden sind und es nicht immer Nordamerika sein muss um besondere Erlebnisse zu haben oder aber seine eigenen Grenzen kennenzulernen.
Details:
Aufbruch: 16.06.2011
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 02.07.2011
Reiseziele: Schweden
Norwegen
Der Autor
 
Peter Wietbrock berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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