Vom alten Westen bis nach Las Vegas

Da heute Morgen die Sonne wieder scheint, startet der Tag mit einer erneuten Tour zum Temple Square und zum State Capitol, da wir dieses gestern nicht mehr besucht hatten. Um aber nicht wieder den kompletten Weg zu laufen, ging es heute zunächst bis zum Courthouse von dort aus zwei Stationen mit der Straßenbahn. Die Fahrt ist im Bereich des Temple Square übrigens kostenlos. Auf dem Temple Square schauten wir uns diesmal das Tabernacle an, indem auch gerade jemand an der Orgel spielte. Der Klang im Inneren des Tabernacles ist wirklich fantastisch und ein Konzert des Mormonenchors sicherlich auch toll anzuhören.

Heute ist Samstag und man sah viele Hochzeitspaare vor dem Mormonentempel. Die gesamte Anlage ist wirklich fantastisch begrünt und mit Blumenrabatten verziert. Überall laufen einem Frauen über den Weg, die bei Fragen zur Religion oder auch anderen Dingen wie zur Geschichte der Mormonen hilfreich zur Seite stehen. Sie tragen alle kleine Kärtchen mit den verschiedenen Länderflaggen, deren Sprache sie beherrschen, so dass man auch Gespräche in seiner Muttersprache führen kann. Ich wäre gerne mal in den Temple reingegangen, dies war aber leider nicht möglich. Vom Temple Square ging es mal wieder bergauf Richtung State Capitol, denn wie es sich für ein solches Capitol gehört, thront es natürlich über der Stadt. Auf dem Weg dorthin passierten wir eine wunderschön angelegte Wohngegend. Vom Capitol Hill gab es dann noch mal einen Blick auf downtown Salt Lake City und dann wurde es auch schon Zeit umzukehren, denn wir wollten noch mal auf die größte Insel im Salt Lake - Antelope Island - fahren.

Die Interstate Richtung Antelope Island war mal wieder ziemlich voll, aber zum Glück gab es nicht einen solchen Stau wie wir ihn gestern gesehen haben. Antelope Island ist die größte Insel im Salt Lake. Man hat schon am Anfang des vergangenen Jahrhunderts versucht, diese Insel kommerziell zu erschließen, hat diese Versuche jedoch relativ schnell wieder aufgegeben. Der Salt Lake hat einen sehr hohen Salzgehalt, so dass hier kaum Wassergetier lebt. Einzig und allein eine Art Shrimps hat es sich hier heimisch gemacht. Diese wiederum bieten die Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl von Vogelarten. Auf der Insel wurden einst 13 Bisons ausgesetzt, diese haben inzwischen eine Population von 500-700 Tieren erreicht. Auch eine Antilopenart hat hier eine Heimat gefunden. Am südlichsten befahrbaren Punkt (für Touristen) kann man eine alte Farm besuchen und einen Eindruck vom Farmleben längst vergangener Zeiten bekommen. Auf dem Rückweg durfte natürlich ein Stopp am Ufer des Salt Lake und ein Fußbad nicht fehlen. Der See selbst ist nicht wirklich klar, außerdem macht der Gestank nach Guano den Aufenthalt nicht ganz so lohnenswert, dennoch fanden sich einige Badegäste am Ufer des Sees ein. Zumindest können wir nun auch behaupten bis zu den Oberschenkeln im Salt Lake gestanden zu haben.

Dann hieß es auch schon Abschied von Salt Lake City nehmen. Auf dem Weg nach Price - unserer heutigen Übernachtungsmöglichkeit in Richtung Arches National Park - gab es erstmal noch ein schönes Gewitter. In Price angekommen und im Hotel eingecheckt ging es danach noch schnell zum Walmart, den Proviant wieder auffüllen und Abendbrot holen. Diesmal nicht ganz so viel wie gestern und doch wieder zu viel. Zum Nachttisch gab es endlich mal ein wenig Obst.

Jens gönnte sich dann noch ein kurzes Bad im Whirlpool und dann hieß es auch wieder Gute Nacht.