Jordanien
Um Qais - Jordantal -Totes Meer
Am Dienstag, 28. 12., ist es um 8:00 noch etwas frisch und wir brauchen Pullover und Windjacke. Heute starten wir wieder Richtung Norden.
In Irbid (zweitgrößte Stadt Jordaniens und Zentrum im N) steigt Mohammed wieder zu uns in den Bus.
Hier ist die Eiche eigentlich der Nationalbaum, aber leider wurde ziemlich viel abgeholzt.
Wir fahren auch an ein paar Beduinenlager vorbei. Heute gibt es nur mehr ca. 12.000 Beduinen - die Schulpflicht wurde zum Problem. Die Beduinenkinder haben eine Sondergenehmigung und gehen alle 2 - 3 Monate in eine andere Schule.
Ein Lehrer verdient hier (lt. Mohammed) im Schnitt JOD 1.400,- (€ 1.525,-) und es gibt über 4.800 Schulen.
Um 10:00 erreichen wir Um Qais oder das antike Gadara. War bis 1984 ein Olivenhain und bewohnt, bis die Archäologen die Ausgrabungen erweiterten. Wird von Deutschland finanziert, deshalb gibt es hier auch die einzigen deutschen Beschriftungen in Jordanien.
Um Qais liegt herrlich am Rande der Hochebene von Gilead und von hier aus überblicken wir das Jordantal, die Golanhöhen und den Tiberias See (Genezareth).
Wir spazieren durch diese eindrucksvolle Stadt mit ihren schwarzen Basaltsäulen. Hier gab es eine der ersten Universitäten und deshalb gibt es auch im einzigen Theater das nach Westen ausgerichtet ist - Blick auf Nazareth - eigene "Lehrersitze" in den obersten Reihen.
Weiters kommen wir an Resten einer Oktagonkirche vorbei, wovon es heute nur mehr 3 gibt: Jerusalem, Gadara und Aachen.
Die Kolonnadenstraße ist über 2,5 km lang und zur Gänze untertunnelt für das Kanalsystem und die Zisternen. Seit ca. 14 Monaten gibt es neue Ausgrabungen, denn es liegen angeblich noch geschätzte 80 % unter den Olivenhainen.
Um 11:15 geht's weiter und 10 Minuten später fahren wir zwischen 200 und 400 m unter dem Meeresspiegel durch das fruchtbare Jordantal.
Wir haben jetzt 28 ° C und die Temperatur fällt hier nie unter 18 ° C. Die Erde ist extrem feuchtigkeitshaltend und so können die Jordanier im Schnitt 3-mal im Jahr ernten. Jordanien importiert kein einziges Obst oder Gemüse.
Zu Mittag machen wir eine kleine "Apfelsinenpause" am Straßenrand. Unser Guide lädt uns auf eine Runde Orangen ein, die auch sehr schmackhaft sind.
Um 13:30 sind wir endlich am Toten Meer und können schwimmen gehen. Nur das ist echt witzig! Ich bin ganz normal hinein und wollte die ersten Tempi machen und - zack - die Beine und Arme schnellen aus dem Wasser raus und man kann tatsächlich nicht schwimmen. So extrem habe ich mir das nicht vorgestellt! Meinhard steht natürlich am Strand und kekst sich ab - er war ja schon mal hier und kennt das. Nach einigen Späßchen im Wasser beginnt uns die Haut ein wenig zu jucken und so gehen wir auf die Poolterrasse einen Kaffee trinken und schauen, was sie den Touristen alles verkaufen wollen.
Vom Toten Meer aus fahren wir dann noch eine Stunde nach Amman zurück. Unser Hotel liegt auf 1.050 m und wieder in einer anderen Klimazone.
Unterwegs machen wir natürlich wieder eine Kaffeepause bei "Holy Gifts" und natürlich wird auch wieder Ramsch (Schlüsselanhänger, Creme vom Toten Meer,...) gekauft. Aber die Jordanier sind überall freundlich und hilfsbereit und nicht aufdringlich - einmal nein genügt; nicht so wie in anderen arabischen Ländern.
Um 18:00 sitzen wir dann beim Abendbuffet und einer Flasche Mount Nebo (im Hotel JOD ~ 25,- / € 27,20 und im Suq JOD 6,- / € 6,50). Macht aber nix - heute war so ein wunderschöner Tag und wir sind immer mehr begeistert von Jordanien.
Aufbruch: | 26.12.2010 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 04.01.2011 |