Jordanien
Berg Nebo - Madaba - Kerak
Wir checken aus und Amman verabschiedet uns mit Regen.
Heute werden wir über 335 km zurücklegen, hauptsächlich durch die Region Madaba bis nach Petra, wo wir dann übernachten.
Die Provinz Madaba (=Getreideland) liegt 700 bis 900 m ü.d.M. und ist die Mosaikhochburg in Jordanien. Königin Nur hat diese Tradition wiederbelebt. Madaba hat auch den höchsten Christenanteil (10 %) und trotzdem haben sie nur einen Friedhof!
Kurz vor 10:00 sind wir am Berg Nebo. Es nieselt noch und es ist nebelig, deshalb können wir leider nicht, so wie Moses, ins gelobte Land blicken.
Wir fahren weiter und besichtigen ein Mosaikwerk. Hier arbeiten auch leicht behinderte Menschen. In Jordanien gibt es keine Behinderten- oder Altenheime. Die einzigen Institutionen die es gibt sind Kinderheime. Hier produzieren sie tolle Vasen, Tische, Teller,..., aber viel zu teuer oder viel zu groß.
Um 10:20 sind wir schon bei der St. Georgskirche wo wir die Mosaiklandkarte des alten Palästina sehen. Die Karte ist auf griechisch und besteht aus ca. 2,3 Millionen Steinchen.
Anschließend fahren wir auf der alten Königsstraße Richtung Kerak.
Es gibt 3 große Karawanenstraßen durch Jordanien. Sie waren alle gut organisiert und bewacht, aber nur tagsüber. Deshalb gab es alle 80 km eine Karawanserei. Die Königsstraße ist die berühmteste und über 4.000 Jahre alt. 482 km waren mit Stein gepflastert.
Kurzer Zwischenstopp in Dhiban. Hier wurde ein schwarzer Obelisk gefunden. Die Moab-Stele ist das älteste bekannte "Schriftstück" in hebräischer Sprache. Das Original steht im Louvre.
Gleich nach Dhiban beginnt der Grand Canyon Jordaniens: das Wadi (Tal) Mujib ist über 400 m tief und bietet einen dramatischen Ausblick.
Zu Mittag essen wir im Trajan Resthouse wo alle deutsch sprechen. Aber das Essen ist super! Wir sitzen am Kaminfeuer und genießen traditionelle jordanische Küche: Unmengen Vorspeisen (eingelegtes Gemüse, Auberginencreme, Hummus,...), als Hauptspeise gibt es Huhn, Fleischbällchen in Sesamsoße, Reis, würziges Gemüse, gefüllte Minizucchini und eine extrem scharfe Soße. Natürlich auch noch Nachspeisen (für Meinhard) und Kaffee (JOD 24,- / € 26.-).
Jetzt fahren wir paralell zum Toten Meer und erreichen um 14:00 Kerak.
Das ist eine riesige Burganlage mit Wachtürmen. Die ersten Grundmauern wurden bereits 1600 v. Chr. von den Moabitern gelegt, aber was man jetzt noch sieht wurde 1142 von den Kreuzrittern erbaut und genutzt. Auf 7 Etagen hatten geschätzte 6.000 Menschen Platz. Es gab 3 Kirchen, auf jeder Etage Backöfen, Zisternen, 3 Olivenpressen,... Vom oberen Hof aus hat man eine fantastische Aussicht bis nach Jerusalem.
Wir bleiben nur bis 15:00, weil die Weiterfahrt bis Petra noch ungefähr 3 Stunden dauert.
Die Straßen hier in Kerak sind nur für Kamele gebaut und sogar unser kleiner Bus hat Riesenprobleme hier wieder raus zu kommen. Aber jeder weicht aus, bleibt ruhig - bei uns undenkbar!
Jetzt fahren wir entlang der Hedschasbahn die 1900 bis 1908 von Arabern und Deutschen erbaut wurde. Sie beginnt in Damaskus in Syrien und endet in Medina im heutigen Saudi-Arabien. In Jordanien wird sie heute nur mehr als Frachtzug (Phosphor) genutzt.
Bei der unvermeidlichen Pause im Souveniershop haben sie diesmal JOD 3,- / € 3,30 für 2 "Microespressi" verlangt.
Um 18:00 sind wir endlich im Wadi Musa (Mosestal) angelangt. Wir checken im Nabatean Castle Hotel (Mövenpick = schön und teuer) oberhalb von Petra ein.
Laut Meinhard haben wir hier bis jetzt "das beste Essen im arabischen Raum" und auch einen guten jordanischen Chardonnay.
Im Zimmer lassen wir noch die letzten Tage Revue passieren beim Anschauen unserer Fotos und freuen uns schon auf den Höhepunkt dieser Reise: Petra.
Aufbruch: | 26.12.2010 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 04.01.2011 |