Das erste Mal im schrillen, pulsierenden Indien mit allen Gegensätzen
Mont Abu, letzte Station in Rajasthan
kleiner See in der Umgebung von Mount Abu
Nakki Sagar See in Mount Abu
Mount Abu, beliebtes Reiseziel für indischen Touristen
Als wir auf den Bus nach Mount Abu warteten, lernten wir einen seltsamen ganz in Weiss gekleideten Europäer kennen, der auch Mount Abu als Ziel hatte. Die Fahrt war wie immer eine Holpertour auf den unbefestigten Strassen, dieses Mal hatten wir sogar die Gelegenheit den Sonnenuntergang in diesem Land der Unterschiede aus dem Bus heraus zu bewundern. Die kurvenreiche Fahrt verriet schon, dass wir einige Höhenmeter mit dem Bus zurücklegten, Mont Abu liegt auf ca 700m Höhe, die höchsten Berge in der Region weisen 1200m auf. Der Temperaturunterschied bei der Ankunft war eklatant, während wir bisher Tages/Nachttemperaturen um die 25-30 C gewöhnt waren, kühlte es in Mont Abu auf 7-8 C in der Nacht ab.
eine selbstbewusste heilige Kuh
Unterkünfte in Mount Abu
Wie die vorherigen Male hatten wir keine Unterkunft gebucht und stiefelten daher auf gut Glück in Mount Abu durch die Strassen auf der Suche nach einer netten Bleibe. Der "Mann in weiss" begleitete uns, er war dort so gut wie zu Hause. Während ich ein nettes gemütliches, verschlafenes Bergdörfchen erwartet hatte, umgab uns nun Leuchtreklame und eine Strasse wie auf einem Volksfest, dieser Ort war so ganz anders als alle anderen indischen Orte, die wir bisher gesehen hatten. Mount Abu war zwar ein Touristenziel, jedoch nicht für ausländischen Touristen, sondern für den indischen Touristen und daher war dieser Ort so außergewöhnlich. Die Hotelsuche ergab sich als schwieriger als erwartet, hohe Preise bei "indischem" Niveau und wenig Auswahl in Seenähe. Zum Glück fanden wir dann ein nettes kleines guest house (mit 3 Zimmern) in Seenähe mit einem großen Garten und toller Aussicht.
Tolle Landschaften/Berge um Mont Abu
Mount Abu, die wunderbare Landschaft
Als wir am nächsten Tag aufstanden, wurde uns erst die wunderschöne Umgebung und die klare Luft bewußt, es tat richtig gut hier mal tief durchzuatmen, nach den verstaubten heissen Städten in Rajasthan. Nachdem abends alles glitterte und leuchtete, war es tagsüber ruhig und einfach nur beeindruckend. Man konnte gemütlich den See umkreisen, auf Berge steigen, kleinen Pfaden folgen oder einfach nur dem Treiben auf dem Markt zuschauen
Am See konnte man typische Kleidung der Region ausleihen, um Fotos zu machen oder eine Runde auf einem reichlich dekorierten Pferd reiten. Für die indischen Touristen waren wir jedoch nach kurzer Zeit die Hauptattraktion und sie wollten uns fotografieren, berühren und mit uns ins Gespräch kommen. Jeder Tempel verblasste bei unserer Ankunft und die Kameraperspektive drehte sich schnell um 180Grad.
An einem Ende des Dorfers erhebt sich ein imposanter Stein, der die Form eines gebückten Mannes hat, der Anstieg dorthin ist wunderschön und die Aussicht auf Mount Abu und die umliegenden Berge imposant.
vor dem Tempel..
Berge um Mount Abu
Ashram / Brahma Kumaris
Der "Mann in Weiß" hatte uns zu seinem Ashram eingeladen und so begaben wir uns auf die Suche nach diesem Ashram. Unübersehbar und übersät mit Menschen/Bussen fanden wir das überdimensionale Ashram recht schnell. Zutritt wurde uns nur für einen kleinen Teil gewährt, da wir keine Brahma Kumaris Anhänger waren. Diese Organisation (Sekte?) hat in Mount Abu ihren weltweiten Hauptsitz und wird täglich von tausenden Anhängern (in weiss) besucht. Überall auf der Strasse in Mount Abu begegneten uns "weiss gekleidete" inder, die Geschäfte hatten auch seltsamen Verbindungen zu dieser Organisation. Eher undurchsichtig und bei einer Vorstellung der Ziele von Brahma Kumaris (die Suche nach dem Licht) wurde mir der Verein auch nicht sympathischer. Sehr einnehmend, sicherlich hat sie auch positive Aspekte (Bildung), aber auch unheimlich wie sie von Mount Abu Besitz ergreift.
Insgesamt war Mount Abu eine tolle Ablenkung und es tat gut nach der Wüste die satte, grüne Berglandschaft zu sehen. Auch wenn ich manchmal abends Probleme hatte mich an die Temperatur zu gewöhnen und meine Pullover für einen Abendspaziergang kaum ausreichten.
ein einsames Krokodil an einem Tempel
Ausflüge/Sonstiges
Bei einer Kopfmassage auf dem Markt beim Friseur wurde mein Kopf so richtig durchgerüttelt, mir wurde fast schwindelig vom Klopfen und Ziehen. Zuletzt wurde ich dann noch eingerenkt. Im Nachhinein war die Massage jedoch recht entspannend, auch wenn es ziemlich brutal aussieht.
Wegen fehlender Beschilderung ist es schwer die Berge ohne Führer zu besteigen. Zusammen mit Harsh und einem Freund begaben wir uns in die Wildnis, gespannt darauf Bären und ggf sogar Panther zu sehen. Leider hatten wir kein Glück, konnten aber tolle Pflanzen/Früchte sehen und die Landschaft von dem Berggipfeln geniessen.
Unterwegs sieht man Höhlen in denen Babas (Geistliche) wohnen und meditieren (s.Fotos)
Teilweise ist die Infrastruktur hier in den Bergdörfern noch sehr unzureichend, so dass Bauern bis zu 8km über die Berge zu Fuss ihr Gemüse/Obst auf den Markt bringen müssen, eine wahnsinnige Leistung bei den schmalen Trampelpfaden.
Der Dalwara Tempel (Traum in Mamor) ist wohl einer der schönsten und beeindruckensten Tempel in Rajasthan, nur leider darf man dort keine Fotos machen und muss sich einer indischen Führung anschliessen. Wunderschöne Tempelanlage mit aufwendigen Verzierungen aus Marmor.
Gruft/Höhle eines Babas
Höhle von Innen
Aufbruch: | 31.10.2011 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 23.12.2011 |
Vatikan