Suedamerika 2011/2012
Ushuaia, Argentinien 26.11.2011
Von BsAs nach Ushuaia
Immer kuerzer wird die Nacht in Buenos Aires, weil keine der aufgesuchten Herbergen noch freie Zimmer hat. Die Suche zieht sich hin bis wir schliesslich in einer meiner Ansicht etwas zu coolwirkenden Herberge einkehren koennen. Jeder der Angestellten war schon mal in Europa und hat mindestens fuenf Tatoos, an jeder Wand ist kuenstlerisch mehr oder weniger tolles Zeugs hingesprueht und es ist verboten eigene Getraenke mitzubringen. Aber tolle Dachterasse...
Einige Stunden spaeter folgt eine stressige Anreise zum Stadtflughafen, wobei der Flug auch noch vorverlegt wird. Bei der Ankunft in Ushuaia fuehle ich mich eher, als wuerde ich in eine Nervenheilanstalt einchecken.
Blick vom Flughafen aus auf die herrlichen schneebedeckten Berge. Ein Anblick, der fuer immante Reisestrapazen schnell entschaedigt.
Flughafen
Schon der Blick aus dem Flugzeug kurz vor der Landung hat unglaublich imposante in den Himmel ragende Kolosse aus Stein angedeutet, aber die Sicht von Mutter Erde aus, wenn auch direkt vom Flughafen aus, ist nicht weniger beeindruckend. Ehrfuerchtig starre ich die schneebedeckten Kolosse an und spuere, dass die Strapazen der letzten 12 Stunden sich hiermit schon gelohnt haben. Nervenheilanstalt hin oder her.
Hochmotiviertes Personal in schwarzen Anzuegen moechte das Gepaeck aller Ankoemmlinge nach Fruechten und weiterem Verbotenen durchsuchen. Da ich darauf keine Lust habe, verzog ich mich auf die Toilette und entging so tatsaechlich dieser nutzlosen Ueberpruefung.
Blick vom Gletscher Marcial auf das Tal und die Stadt
Ushuaia I
Ushuaia. Fin del Mundo. Das ist jedenfalls der Name, den sich Ushuaia selbst gegeben hat und es ist auch tatsaechlich die suedlichste Stadt der Welt. Es gibt noch eine suedlichere gelegene Siedlung Puerto Navarino auf der Insel Navarino, aber das ist nichts ausser einer Sammlung von Bretterbuden.
Aufstieg zum Gletscher
Wandern im Nationalpark mit unglaublicher Aussicht
Ushuaia II
Das touristische Ushuaia wirkt wie ein grosses Provisorium. Sehr breite Strassen durchziehen die Haeuserblocks von West nach Ost. Von Nord nach Sued zieht sich die Stadt immer mehr hoeher in die Berghaenge rein, so dass es in noerdlicher Richtung immer hoeher wird. Kein Haus gleicht dem anderen. Es wirkt wie ein Werkzeugkasten voller Schrauben und Muttern, von der jede niemals in der Anzahl existiert, wie man sie gerade braucht. Sucht man 4 Schrauben einer Groesse, findet man nur 3 und muss sich was ueberlegen. So auch wurde auch hier was ueberlegt. Ushuaia ist keine Schoenheit. Sie zeichnet sich eher durch ihre dramatisch wirkende Lage zwischen gewaltigen eisbedeckten Bergfelsen hinter und dem breiten friedlich vor sich hinfliessenden Beagle Kanal vor der Stadt aus.
Eine Wildgans kommt (ganz in Anlehnung an die gleichnamigen Actionfilme aus den 1980gern)
Rueckreise
Im Vergleich zur Anreise gestaltet sich die Rueckreise nach BsAs sehr entspannt. Puenktlich am Flughafen, niemand wartet vor einem am Check-In und ich beschaeftige mich aus lauter Langeweile mit einem Kinderklavier im Duty-Free-Shop. Alle meine Entchen...
Aus Ruecksicht auf die hier arbeitenden Menschen aber nicht zu lange.
Und dann geschah es auf einmal: Ich sass an irgendeinem Gate und war damit beschaeftigt Kaugummi zu kauen und Loecher in die Luft zu starren, als ploetzlich und unerwartet aus der Lautsprecheranlage mein Name ertoente und ich das erste Mal an einem Flughafen ausgerufen wurde. Nur war mir das erstmal egal, da ich davon ausging, dass ich mich an einem total falschen Gate befand, so dass ich mich panikartig umblickte, um den Boardingschalter zu suchen. Dort reingehastet, signalisierte mir der dortige Mitarbeiter erst einmal mehr Gelassenheit an den Tag zu legen, da es sich offensichtlich um kein grosses Problem handelte, sondern um eine unplanmaessige Umbuchung in die erste Klasse.
In der ersten Klasse angekommen, bestellte ich mir erstmal einen Kaffee, da ich den Flug auf jeden Fall wach bleiben wollte, da abends eine lange und anstregende Busfahrt anstand, fuer die ich mir den Schlaf aufsparen wollte. Somit schlief ich kurz nach dem Kaffee gemuetlich ein und wurde erst wieder im Landeanflug auf BsAs Ezeiza wieder wach.
Bikertreff in Ushuaia. Bei den bergigen Strassen kommt da schon einiges zusammen.
Aufbruch: | 17.11.2011 |
Dauer: | circa 9 Wochen |
Heimkehr: | Januar 2012 |
Uruguay