Uta&Ulf in Malaysia 02/2012
5. Tag - Kuala Lumpur - 11.2.2012
Das "Historische Zentrum" von KL stand heute auf dem Programm - zumindest das, was davon übrig geblieben ist....und viel ist es nicht. Es ist ein ganzes Ende von unserem Hotel entfernt und wir mussten wieder reichlich laufen. Dabei hatten wir unterwegs erneut Gelegenheit, KL von seiner uncharmanten Seite zu erleben: laut, viel Verkehr, stickig und stinkig (Abgase) und abenteuerliches Überqueren der Straßen. Es war aber deutlich zu merken, dass wir uns dem (vermeintlich) historischen Teil von KL näherten, denn es schlichen sich immer mehr kleine und sichtbar ältere Gebäude zwischen die Hochhäuser. Unser Ziel waren die touristentypischen Sehenswürdigkeiten: Jamek Moschee, Jabatan Penerangan, Sultan Abdul Samad Building, Merdeka Square.... Wir sahen auf dem Merdeka Square eine kleine Militär- oder Polizeiparade mit Kapelle und Pferde-/Dressurvorführung. Zu welchem Zweck diese stattfand, wissen wir allerdings nicht. Mächtig heiß war es jedenfalls auf dem Platz. Wie in unserem Reiseführer beschrieben, gibt es tatsächlich einige sehenswerte Gebäude, die die koloniale Vergangenheit KL´s bezeugen und die in einem sehr gepflegten Zustand sind. Utas Vorstellung von einem "historischem Zentrum" war jedoch eine andere und daher war ich ein klein wenig enttäuscht. Obwohl es mich nicht hätte überraschen dürfen, da überall zu lesen ist, dass KL rasant gewachsen und modern gestaltet wurde und wenig Rücksicht auf traditionelle Bauweise und Erhalt des kulturellen Wertes der Häuser und Viertel gelegt wurde. Dennoch war sehenswert was wir gesucht und gefunden haben. Der erste Punkt auf unserer Liste war abgehakt und wir machten uns auf den Weg nach Chinatown um dort den Sri Mahamariamman-Tempel zu suchen.
Lt. Reiseführer soll dieser Tempel dort das auffälligste Bauwerk sein. Das stimmt! Wir fanden ihn fast zufällig und waren trotz "Vorwarnung" erstaunt, als Kontrast zu den relativ tristen Häusern einen so bunten Tempel zu sehen. Er ist wirklich aufwendig gestaltet und wir waren beeindruckt. Der zentrale überdachte Bereich des Tempels war gefüllt mit vielen Menschen, die ganz geschäftig irgendwas taten - wir wussten erst nicht was es war, kamen aber anhand der Geräusche schnell dahinter: sie zählten Geld!! Bei den vielen Menschen und Säcken die da rumlagen, muss es eine Menge Geld gewesen sein! Wir beobachteten die Menschen ungläubig: da sitzen mitten am Tag jede Menge Menschen offen sichtbar in dem Tempel und zählen haufenweise Geld!?! Nach dem indischen Tempel machten wir uns durch Chinatown auf den Weg zurück zum Hotel. Das KL Chinatown ist natürlich ganz anders als das Chinatown in Melakka - nicht so beschaulich und friedlich und auch nicht ausnahmslos kleine chinesische Geschäfte - daher hatte es auf uns auch nicht diese faszinierende Wirkung. Was nicht heißen soll, dass es nicht dennoch reizvoll ist. Deshalb kommen wir auch wieder - abends sollte hier ein Nachtmarkt stattfinden, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten.
Nach dem anstrengenden Rückweg, der ausgesprochen lang und heiß war und von einer mittäglichen rush-hour begleitet wurde, hatten wir erst einmal genug von der Straße und unsere Füße streiken auch so langsam. Wir ruhten uns aus, duschten usw. bevor es "zurück" ging nach Chinatown zum Nachtmarkt. Um nicht wieder die ganze Strecke laufen zu müssen, beschlossen wir auf den Nahverkehr von KL auszuweichen. Das Bahnsystem ist nicht allzu schwer zu verstehen und so suchten wir die unmittelbar an den Petronas Towers gelegene Station der LRT Kelana Jaya, mit der wir Richtung Chinatown fahren können. Es dauerte einen Moment bis wir mit dem Ticketautomaten zurechtkamen und verstanden hatten, wie wir mit dem blauen Chip und der Schranke auf der Start- und Zielstation umzugehen hatten. Aber es funktionierte alles prima und so konnten wir uns etwas auf dem Weg zum Nachtmarkt schonen.
Der Nachtmarkt war typisch auf Touristen ausgelegt: viele kleine Stände, die irgendwie alle identische Waren anboten, aufdringliche Händler und 1001 Gerüche. Interessant waren wieder die vielen kleinen Garküchen und chinesischen Lokale, die auf dem Gehweg ihr Essen anboten. Das ist Asien. Und wieder einmal war der Besuch eines solchen Marktes interessant und lohnenswert und dieses Getümmel gehört für uns einfach dazu!
Aufbruch: | 06.02.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 26.02.2012 |