Mit einer Handvoll Euros nach Nepal
Pokhara II.
Gipfelstürmer
Selten ist eine Nepal - Alleinreisende allein. Es gibt unzählige andere Damen und Herren, die Alleinreisend unsere schöne Welt erkunden, neben vielen Nepalesen, die mit einem charmanten Namaste den Ausländer ausfragen. Ich wurde auf einem Fußweg angesprochen. Es stellt sich eine sehr charmante Ungarin vor. Wir beschlossen etwas Trinken zu gehen.
Beim Getränk wurde ich dazu überredet, doch eine zweite Bergtour zu unternehmen. Gesagt getan. Wir schauten im Reisebüro vorbei und es folgte ein sehr nettes Verkaufsgespräch. Eine beschauliche Wanderung sollte es werden. Ich war voller Zuversicht, daß es das wohl auch wird, eine beschauliche Wanderung in der schönen Natur, im höchsten Gebirge der Welt.
Den Preis noch etwas verhandelt und wir verabredeten uns für den nächsten Tag. Die beschauliche Wanderung zum Begnas See sollte um halb 10 starten.
Welch Freude am nächsten Morgen. Alle guten Dinge sind immer 3. Ein Engländer war mit im Boot. Hiking for three. Es ging erst einmal mit einem lokalen Bus zum Ausgangspunkt der Wanderstrecke. Da wir der Meinung waren, es wird doch wohl recht beschaulich, machte ich mir über all die Berge ringsherum nicht die größten Sorgen und photographierte erst einmal aus Leibeskräften das nepalesische Landleben.
Als interessierte Reisefotografin drückte ich "op het knopje" meiner Kamera und photographierte leidenschaftlich, es sollte ja auch eine beschauliche Wanderung werden.
Beschaulich kann ein weiter Begriff darstellen und beschaulich in Nepal inkludiert für Europäerinnen fürchterlich hohe Berge von 1500 Metern. Unser Guide völlig entspannt in recht leichtem Schuhwerk.
Und so ging es vorwärts, hinauf auf den Berg, das Credo. Wir quälten uns sportlich diesem Berg hinauf. Unser englischer Begleiter, ein Gentleman, von Natur aus, fand alles wie Engländer so sind - brilliant, great, amazing, wonderful usw.
Tee trinkt man auch in Nepal. Unser Guide fragte uns, ob wir bei seinen Eltern, in einem solchen Lehmhaus wohnend, natürlich auf dem Berg, und nicht am Fuße des Berges, zum Tee einkehren wollen.
Unser Engländer war Feuer & Flamme. Tee trinken im Himalaya, soviel Zeit muss sein. Extravangte Ideen ganz die englische Art. Selbstverständlich kam unser Engländer als erster auf dem Berg bei den Eltern von unserem Guide an, in Erwartung nett Tee zu trinken.
Masala Tee wurde von der Schwester unseres Guides gereicht, bevor es weiter über Reisterassen zum Gipfel des Berges ging.
Den Gipfel erstürmte unser Engländer als erster und auch dort oben war alles great, fantastic, brilliant, amazing usw.. und brachte mich damit total zum Lachen. Was sind wir Deutschen bloß für Langweiler gegenüber einem Engländer, der auf einen Berg steigt, unterwegs noch Tee trinkt und angekommen am Gipfel eine englische Lobeshymne von sich gibt.
Aufbruch: | 24.03.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 10.04.2012 |