. . . mit Montschi fast 30 Tage durch Asien !
5 Tage in Luang Prabang
Tag 9
Guten Morgen Luang Prabang !
Wir fruestuecken auf der Guesthouseterrasse herrliche Spiegeleier und erarbeiten unseren Tagesplan. Wir werden die Stadt erkunden - sie gilt als alte Koenigsstadt, strotzt vor Wats und ist Unesco Weltkulturerbe - wir schlendern umher, kaufen Dies & Das und machen uns einen "faulen Tag". In zwei oder drei Wats plaudern wir mit Jungmoenchen und muessen feststellen, das die laotischen wesentlich gespraechiger sind, als die thailaendischen.
Abends treffen wir Rick & Fran und gehen ueber eine beleuchtete Bamboobruecke zu einem sogenannten "Abhaengerlokal" das einer Franzoesin gehoert. Die Spezialitaet dort ist Lao Fondue. Man sitzt an einem Fliesentisch aus dem die Mittelfliesen entfernt werden und durch einen Kuebel mit gluehender Holzkohle ersetzt. Dann wird eine Art Metallhut aufgesetzt der rundum einen 5cm breiten Graben hat. Ein Koerbchen mit Nudeln, Gemuese und rohe Eier, ein Teller mit rohem Fleisch und eine Teekanne mit Suppe werden serviert und schon kanns losgehen. Zuerst gießt man die Suppe in den Ring und gibt das Gemuese und die Nudeln dazu. Spaeter noch die Eier. Ein Stueck Fett kommt ganz oben auf den Hut. Jetzt kann jeder rohes Fleisch auf das Metall legen und bruzzeln lassen. Ein sehr geselliges Essen - mit unserem Fondue durchaus vergleichbar. Die Suppe im Ring wird immer intensiver und schmeckt hervorragend ! Zum nachgießen wird auch weitere Suppe serviert. Beim Personal merkt man die europaeische Chefin im Hintergrund - wobei ihr Verhalten keineswegs devot war - einfach aufmerksam und unaufdringlich. Fuer 4 Personen mit allem BiBaBo bezahlen wir 60.000,- Kip = ca. 6,- € - auch dieser Umstand spricht fuer Asien als Reiseziel - es ist einfach noch erschwinglich !
Ein lustiger Abend mit den Englaendern geht zu Ende und wir schlafen zum letzten Mal in unserem Guesthouse. Morgen wechseln wir das Quartier. Da haben wir im Internet ein Schnaeppchen gebucht.
Tag 10
Guten Morgen Luang Prabang !
Heute ziehen wir in die Villa Santi - ein "upgrade" - die Villa war der ehemalige Prinzessinnenpalast und beherbergt heute ein tolles Hotel. Franzoesisch, laotischer Kolonialstil - exklusives Ambiente und traumhafter Service!
Auch den heutigen Tag verbringen wir mit "abhaengen", umherspazieren und faulenzen. Abends gehen wir zum Nachtmarkt und erstehen, wie immer, ein paar Dinge. Die Auswahl ist nicht groß, wenn man jedoch etwas stoebert, kann man schon nette Dinge ergattern. Wir gehen zeitig schlafen - Tagwache 04:30 - wir wollen zum legendaeren Moenchsaufmarsch !
Tag 11
Der Wecker laeutet - Oh Graus - ich kanns kaum glauben - mit "nicht sooo toller Laune" huepfe ich ins G'wand - wir haben vom Hotel aus nicht weit zu gehen - wir erreichen das alte Stueck der Hauptstrasse, an dem alles stattfindet.
Ich kaufe mir einen Platz um 20.000,--Kip = 2,- € - dafuer bekomme ich eine Sitzunterlage am Gehsteig und einen Bambuskorb mit Klebreis. Zwei Teller mit Obst kaufe ich von einer "zufaellig" anwesenden Strassenhaendlerin. Danach warten wir bei einem improvisierten Strassencafe auf den Beginn. Neben meinem Sitzplatz am Gehsteig bauen nach Frankreich emigrierte Laoten ihren Platz auf - ich staune - wie ein kleiner Supermarkt! Gegenueber erstehe ich in einem Laden noch eine Schachtel mit Mini Biskuits Kuchen. Jetzt bin ich mit meiner Auswahl zufrieden die Monks koennen kommen.
Ja und dann kamen Sie !!! Die Strasse rauf, durch die Morgendaemmerung - gespenstisch !
Barfuß, kahlgeschorene Haeupter und das orangefarbige Tuch sorgfaeltig zum Umhang gebunden. Sie kommen in Gruppen - Watweise - der Ranghoechste, meistens auch der Aelteste geht vorne weg und dahinter, wie die Orgelpfeifen, alle Weiteren. Am Ende kommen die Kindermoenche, von denen manche grad mal im Kindergartenalter sind.
Die Moenche ziehen langsam und schweigend an den Sitzenden vorbei. Waehrenddessen gibt man Ihnen die verschiedenen Gaben in die Essensbox. Man muß schnell sein, sonst ziehen sie weiter. Manchmal gelang es mir nicht, jeden etwas ins Koerbchen zu geben.
Fuer diese Gaben bekommt man KEIN Dankeschoen - es ist fuer den Spender eine Ehre, wenn ein Moench etwas annimmt ! Die Monks werden von der Bevoelkerung verpflegt und kochen selten selbst.
Die Kindermonks vor der franzoesisch laotischen Familie - die karierten Tuecher werden mit den Plaetzen bereitgestellt
Der leere Korb gehoert einer beduerftigen Familie und wird von den Moenchen, mit deren Gaben, befuellt. Feiner Zug - waer mal was fuer den, ach so, zivilisierten Mitteleuropaer ! Auf den Fotos sieht man auf der gegenueberliegenden Strassenseite sehr gut, die mit Hotelbussen, herangekarrten Fototouris - fuer ein gutes Foto stellen sie sich schon mal den Moenchen direkt in den Weg - Drama bis peinlich !
Meine Gaben ueberstehen nicht mal die Haelfte der Moenchsschlange, obwohl ich zweimal nachkaufe. Ich raeume meinen Platz und beobachte den Rest des Geschehens aus einiger Entfernung. Nach Stunden am Gehsteigrand marschieren wir zum Hotel zurueck und genehmigen uns ein ausgiebiges und schmackhaftes Fruehstueck. Es ist 8.30h frueh - ich bin schon seit 4 Stunden munter !!! und das im Urlaub !!!
Das klassische Verkehrmittel - ein allseits bekanntes und beliebtes Tuk Tuk you want ? Hey Mr.,you need ?
Vormittag besichtigen wir den Haupt Wat namens XIENG THONG. Wunderschoene Glasmosaike zieren etliche Waende der Anlage. Diese zeigen Szenen aus dem Leben Buddhas.
Wir ziehen weiter und erklimmen einen 150m hohen Huegel in der Mitte Luang Prabangs - den Mount Phou Si. Eintritt ist natuerlich zu entrichten und ich kaufe bei einer ururalten Lao-Omi zwei Sackerl mit Blumenspenden fuer Buddha.
. . . und da waren sie wieder - meine geliebten Stufen - naja, Augen zu und rauf Etliche Stufen bringen uns zum Ziel. Der Ausblick war - AMAZING - Lupos neues Lieblingswort - Everything is sooooooooo amazing ! Wir ueberblicken die ganze Stadt, die vom Mekong und dem Fluß Nam Khan umrahmt wird.
Eine Seite rauf - andere Seite wieder runter - beim runtergehen passiert man verschiedene Stationen mit den acht Geburtstagsheiligen. Fuer jeden Wochentag gibts einen anderen Buddha - ausser Mittwoch - da gibts Zwei, einen fuer den Tag, einen fuer die Nacht. Buddha ist Mittwochs geboren !!!
Abends schlendern wir wieder durch den Nachtmarkt und als Draufgabe schleppe ich Lupo noch durch den einheimischen Foodmarket. Fresh Springrolls rutschen und sie sind geschmacklich auch ausgezeichnet.
Ab ins Hotel zum schlafen, morgen wird ein "super Montschi Tag" - hoffe ich zumindestens !
Tag 12
Fuer heute haben wir bei "White Elephant Tours" einen Ganztagsausflug gebucht um € 17,- pro Person. Wir fahren mit einem Tuk Tuk stadtauswaerts zu einem kleinen Fluß. Mit einer Zille werden zum anderen Ufer gebracht. Dort werden wir ein "Hmong Dorf" besichtigen. Der Volksstamm der Hmongs stammt urspruenglich aus Suedchina - man kann das auch optisch sehr gut erkennen. Sie haben rundere Gesichter und die typischen "Schlitzaugen". Das Dorf ist normal bewohnt - also kein Schaudorf - und es faellt mir schwer Fotos zu schießen, da ich die Menschen bei Ihrem Alltagsleben nicht wie "heute gemma Nega schau'n" behandeln will. Zwei junge Maedchen im Sarong waschen, bzw. duschen sich bei einem Brunnen - incl. Zaehne putzen und Haare waschen. Gerne haette ich diese Szenerie fotografiert, allerdings ließ es mein Schamgefuehl nicht zu. Es blieb bei gegenseitigem Anschauen, ohne Fotos - just for remember !
Wir erfahren von unserem Guide Yang, das auch er Hmong ist. Drei große ethnische Gruppen leben problemlos in Laos. Durch unberuehrte Landschaft wandern wir weiter und erreichen eine Stunde spaeter ein Khmu Dorf. Die wiederum stammen urspruenglich aus Kambodscha und fluechteten 1975 vor dem roten Khmer Regime, Pol Pots.
In dem Khmu Dorf bekamen wir unseren Lunch und trafen auch auf eine andere Touristengruppe. Wir nahmen an einem Tisch Platz, mir gegenueber saß eine Frau mit einem Affenbaby im Arm. Ich traute meinen Augen kaum - uns wurde erklaert die Affenmutter haette es im Dorf "abgegeben bzw. vergessen" , ausserdem waers ja schon drei Monate alt. Ich mußte mich sehr zusammenreissen, um Haltung zu bewahren. Das Affenbaby war maximal drei bis vier Wochen und niemals drei Monate alt. Es quiekte wie wild in den Armen der Frau. Wie sich herausstellte war sie Deutsche. Als Ihre Gruppe das Dorf verließ, nahm ich sofort das Babyaeffchen in meine Arme. Es hatte Angst und zitterte. Wir hatten unseren Lunch - Gemuesereis mit Huhn. Ich fuetterte das Aeffchen mit gekochten Karotten. Die haben gemundet. Auch gekochte Fisolen und Banane hat der kleine Affe mit Genuß verdrueckt. Er wurde zusehend ruhiger in meinen Armen. Mein Lupo wollte ihn angreifen - sofort wurde er wieder aengstlich und zitterte. Mit beruhigendem Zureden entspannte er sich und langsam aber sicher schlief er auf meinem Arm ein. Dabei hielt er ein kleines Muttermal fest, das sich auf meinem linken Unterarm befindet. Seine Augenlider waren geschlossen, jedoch war die Haut so duenn, das es aussah, als haette er blauen Lidschatten aufgetragen.
Viel zu schnell verging die Pause und ich mußte meinen neu gewonnenen Freund wieder abgeben. Er schrie herzzerreissend - fuer mich wars echt grausam !
So marschierten wir weiter, durch wunderschoene Landschaften mit Reisfeldern, gesaeumt von Karstbergen. Nach einer weiteren Stunde Marsch erreichen wir den Wasserfall TAD SAE. Traumhaft - oder "amazing", wie mein Lupo neuerdings sagen wuerde. Tuerkisblaues Wasser, das ueber eine Breite von leicht 25 Metern etliche Stufen talwaerts rinnt. Die Naturswimmingpools dazwischen, sind eine Touristenattraktion.
Hier kann man sich auch Elefanten mieten und durch den Dschungel reiten, doch dafuer interressiere ich mich nicht. Ich suche nach einem Elefanten, mit dem ich baden gehen kann ! Meine Wahl faellt auf ein Weibchen, namens Nam Song. Sie ist 6 Jahre alt und die Kleinste unter den sechs wartenden Ruesseltieren. Der Spaß wird mich 100.000,- Kip = 10,- € kosten - bitte, wo in Mitteleuropa bekommt man so etwas fuer 10,- € ? Mit Aepfeln und Bananen starte ich die Begruessung - sie soll mir wohlgesonnen sein - die kleine Puppe ! Von Ihrem Mahout wird ihr befohlen sich niederzulegen, damit ich aufsteigen kann. Da sie noch ein Jungtier ist, soll ich auf Ihrem Ruecken und nicht in Ihrem Nacken sitzen.
Wir reiten ein Stueck bergauf und kommen zu einem der Naturpools. Ueber eine Betonrampe gehts ins Wasser, das uebrigens alles andere als warm ist. Der Kleinen wird befohlen sich zu setzen. Ich versuche vorerst nicht ins Wasser zu fallen, aber eigentlich bin ich ja zum Baden gekommen und so gehts abwaerts - rein in kuehle Nass. NamSong hat setzen mit tauchen verwechselt, wie man auf dem Bild gut erkennen kann.
Ich hatte den Spaß meines Lebens - mit einem Elefanten badend, vor Traumkulisse - das Leben kann ja soooooo schoen sein
NamSong ist super, sie liegt gaenzlich im Wasser, nur der Ruessel zum atmen ist in der Hoehe. Ich bin in meinem Element !
Der Mahout, der im Trockenen steht, weist mich an, auf meine Fuesse unter Wasser achtzugeben. No Problem - bei den Pferderln mußte ich ja auch immer schnell sein
Mein Lupo steht huefttief im Wasser und schießt im Sekundentakt Bilder von meiner Plantscherei. Durch mein kichern, lachen und jauchzen werden so ziemlich alle anderen Touris auf uns aufmerksam und wir entwickeln uns zur Attraktion. Von ueberall stroemen die Leute herbei und fotografieren. Die Zeit vergeht, nach einer halben Stunde im Wasser wird mir kalt und wir beenden schoen langsam unser Bad. Ich sitze auf und wir reiten zurueck. Einige Leute fragen mich "was ich da gebucht haette?" - auch sie wollen nur baden mit den Tieren und sich nicht doof, in einem Holzkorb sitzend, durch den Dschungel schaukeln lassen. NamSong hat, denke ich, das Bad sehr genossen, zumindestens hats den Eindruck fuer mich gemacht.
Ein super tolles Erlebnis geht fuer mich zu Ende
Auch wenn viele vielleicht denken "Uiii, daß ist aber gefaehrlich !" - ich habs nie so empfunden und ein bisserl eine Ahnung mit den großen Vierbeinern hab ich ja auch. Natuerlich muß man aufpassen, das muß ich aber auch taeglich im Strassenverkehr.
Noch schnell ein paar Leckerli fuer NamSong, denn unser Guide ruft zum Aufbruch und wir machen uns auf den Heimweg. Ein Stueck werden wir wieder mit einer Zille flußabwaerts gebracht, danach gehts mit dem TukTuk zurueck nach Luang Prabang.
Abends gibts nochmal "Mekongfisch in Kokosnußmilch" fuer meinen Lupo und heute wirklich todmuede fallen wir ins Bett. Morgen vormittag werden wir nach Vang Vieng weiter reisen.
Aufbruch: | 10.11.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 10.12.2011 |
Laos