Und ab dafür!
Luxembourg, Metz und mal was Spontanes
zum Reinkommen: Luxembourg
Tatsächlich lief der erste Teil der Reise wie geplant:
Ankunft in Luxembourg gegen 16 Uhr, Parkplatz gefunden, dicke Jacke Schal, Mütze und Handschuhe angezogen (zumindest 50 % der Mannschaft hatte sich auf das frostige Klima im luxembourgischen Windkanal eingestellt und entsprechend ausgerüstet, nicht wahr, Luc?) und ein kleiner Rentner-Spaziergang durch die Hauptstadt.
Und als erster kulinarischer Höhepunkt erstmal eine typisch luxembourgische, sehr lokale und meines Wissens nie zum Export freigegebenen Spezialität: Ein Burger bei McDonalds!
Das auf einem Hochplateau gelegene Städtchen war klein, aber fein, das Wetter sonnig-frisch, der Ausblick teilweise unerwartet, das Zeitmanagement optimal, das diesmal wirklich lokale Schokoladen-Praliné überragend und dementsprechend die Laune top
2. Land: Französien
Also am Montag gegen 18:30 Uhr auf nach Metz, ein Städtchen, das mitten im französischen Lothringen liegt, was schliesslich zusammen mit dem Elsass mal deutsch war. Wir hatten es uns also zur Mission gemacht, dieses Fleckchen Erde am Rande unserer Bundesrepublik schon mal auszukundschaften, um es dann bei unserem nächsten Einsatz zurückerobern zu können...
Wir wollten also möglichst undercover in Lothringen bzw. Frankreich einreisen, doch just an der Grenze kamen wir Völlig unerwartet durch eine Zollstation und mussten eine Art Parkticket ziehen. Wir haben uns noch nichts Böses dabei gedacht, da wir noch nichts berappen mussten und sind zügig und unerkannt weitergedüst gen Metz. Das dies eine fatale Fehleinschätzung sein sollte, bekamen wir erst später zu spüren, doch dazu mehr, wenn es sich chronologisch anbietet...
Ebenfalls ziemlich unauffällig fanden wir uns beim parken ein Stückchen ausserhalb des Zentrums (wir schwäbischen Sparfüchse haben es so eingefädelt, dass wir nach 19 Uhr dort ankamen, um dann gratis unseren Ford abstellen zu können), um von dort einen kleinen Rundgang durch die von kleinen Kanälen durchzogene 120.000-Einwohner-Stadt zu machen. Ziemlich ausgestorben und mystisch kam dieses Metz daher, mehr eine Kulisse für Alfred-Hitchcock-Verfolgungsjagden, hätte sich auch der gute alte Jack the Ripper pudelwohl gefühlt hier, doch für uns lebens- und unternehmungslustige Leute war die Sache nach ca. 1 Stunde abgehakt. Wobei man uns nicht vorwerfen kann, der Kultur nicht Tribut gezollt zu haben während unserer Reise, da wir jede Chance genutzt haben, eine Kirche oder Kathedrale zu besuchen und somit ein Blick in die spirituelle Kultur des Ortes geworfen haben.
3. Land: Spontanien
Zurück am Parkplatz: Wir schreiben 20:45 im dunklen und kalten Metz und es kommt zu einer kleinen, spontan einberufenen Planungsrunde:
Bleiben wir in Metz und rollen hier am Fluss unsere Schlafsäcke aus oder fahren wir noch nach Nancy und suchen uns da was zum schlafen?
Lösung: Wir fahren nach Genf!
Klar, dieses Genf liegt ja praktisch auf dem Weg zwischen Metz und Nancy (nicht!), schlappe 500 km nach Süden, zwischen den ziemlich hohen und ziemlich schneebdeckten und damit ziemlich kalten Alpenausläufern und warum nicht, ist ja grad mal 9 Uhr abends!
Da diese Schnapsidee von Luc stammte, war der Deal, das er diesen Gewaltmarsch auch steuerlich verantwortet, ich mir also als Beifahrer ein Feierabendbier genehmigen darf, während er die 5 Stunden bis zur Ankunft gegen 2 Uhr nachts durchzieht.
Warum wir auf diese wahnwitzige Idee kamen? Unser soziales Netzwerk erstreckt sich bis in die französische Schweiz, ein kleines Dorf ca. 1 Stunde nördlich von Lausanne, was uns bei dieser Routenplanung die Aussicht auf eine weitere Nacht im Warmen und nicht im eiskalten bescherte...
Na dann man los...
Das Bier lief gut und die Kilometer ratterten nur so runter auf dieser kurvigen französischen Bergautobahn, die in Luc sichtlich das Autofahrerherz höher schlagen liess. Ich liess mich in vollstem Vertrauen in den Schlaf schaukeln, bis ich auf eine äusserst unsanfte Weise geweckt wurde...
Wir hatten es tatsächlich so gut wie verdrängt, doch als wir schon von weitem die hell erleuchtete Grenzstation sahen, schwante uns Böses und wir blickten unruhig auf dieses kleine, weisse Parkticket von vor ein paar Stunden.
So harmlos, wie dieses weisse Zettelchen aussah, war es dann nicht, denn es wandelte sich im Automaten schlagartig um in eine bösartige digitale Anzeige mit folgenden Ziffern: 38,70 €
Eieiei, 40 € für ein bisschen französischen Fahrspass? Gut, sie hatten uns dafür praktische die komplette Autobahn freigeräumt, damit Luc sich mal ausleben konnte, aber 40 Tacken?!
Da flammte so kurz nach dem Aufwachen mal wieder der alte Nachbarszwist auf und es wurde lauthals auf die "blöden Fronzacken" und "Froschschenkelfresser" geschimpft, die für ein bisschen nächtliche Autoscooterfahrt gefühlt unseren Monatslohn verlangen!
Aber es kam noch einen Knüppel dicker:
Wir hatten unsere umnachtete Rechnung ohne die Finanzpolizei der Schweiz gemacht, denn nur ein paar Kilometer später wurden wir von einem freundlichen Schweizer Beamten rausgewunken und natürlich will der Schweizer dem Franzosen in nichts nachstehen, was die Schröpfung deutscher Studenten angeht und deswegen gabs erstmal eine Spontan-Vignette. Kostenpunkt dieses kleinen, widerlichen gift-grünen Windschutzscheiben-Stickers: 40 Franken. Bei heutigen Kursen unserer eigenbrödlerischen €-Verzichter-Nachbarn sind das auch nochmal fast 40 €!
Immerhin gültig für ein Jahr! Na, das lohnt es sich doch fast schon, dass wir fast zwei Tage in der Schweiz bleiben wollen!
Also, auf die gute Laune und ab nach Genf. Wenn dieser verdammte See jetzt nicht halten würde, was er verspricht, dann würden die Schweiz uns aber mal kennen lernen, hatten wir uns fest vorgenommen!
liebe zukünftige Ford-D-Max-Mieter von Sixt, bitte bitte macht einen kleinen Abstecher in die Schweiz, damit nicht alles umsonst war...
One night in Genf
Endlich angekommen am See, jetzt nur noch eben ein feines Plätzchen am Wasser suchen und dann ab in die Kiste.
Tja denkste, war nämlich gar nicht so einfach, überhaupt einen legalen Parkplatz am Wasser zu finden, da die Schweizer Grossmeister sind im Privatanlagen-an-den-See-bauen-und-Touristen-den-Zugang-untersagen.
Um also die Stimmung noch weiter in den Keller zu bomben, haben wir uns noch eine lange und schmutzige Parkplatzsuche gegeben inklusive diverse kleiner Privatwege, die zu irgendwelchen urigen Häuschen mit mit viel zu reichen Bewohnern führten und nirgendwo ein Platz zum unbemerkten lang machen.
Irgendwann hats uns gereicht und wir haben uns direkt zwischen Bundesstrasse und Wasser gestellt, sah eigentlich recht unbefahren aus und Parkgebühren mussten erst ab 8 Uhr bezahlt werden. Müsste man also lediglich noch ausknoben, wer morgens aufsteht und den Wagen umparkt...
Blieb also nur noch kurz in den Genfer See schiffen, Zähne putzen, mit gefrorenen Fingern Skiunterwäsche anziehen, Vordersitz nach hinten klappen und ab in den wie bereits erwähnt mehr oder weniger warmen Schlafsack...
Aufbruch: | Februar 2013 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Februar 2013 |
Frankreich
Schweiz