Hoch hinaus und tief hinunter

Reisezeit: Juli - September 2013  |  von Christoph Schoeffmann

Weitere Vorschau: Kardung La 5360m

Mittwoch 31. 7. 2013:

Wieder ging es entspannt nach dem Frühstück los, eine ca. 2-stündige Fahrt auf den Kardung-La-Pass (5360m) war angesetzt. Anfangs war die Straße noch einigermaßen als solche zu bezeichnen, doch spätestens ab dem Militär-Kontroll-Posten, welcher sich in etwa der Hälfte der Strecke befindet, war es mit der Gemütlichkeit vorbei.

Es war beeindruckend, wie sich die Straße durch das schroffe Gebirge bahnt und wenn man glaubt, jetzt müsste bald Schluss sein, sieht man, dass die Straße noch wesentlich weiter oben weiterführt. Jedenfalls sahen wir immer wieder Straßenarbeiter, die unter einfachsten Bedingungen die größten Löcher flicken. Diese armen Kerle sind Tamilen, welche aus dem Süden Indiens hierher zum Arbeiten kommen, der Asphalt wird einfach mit einem besseren Griller erhitzt und dann händisch auf die Straße aufgetragen.

Kurz vor dem Pass war dann für uns Schluss, Aufräumarbeiten nach einem Felssturz blockierten die Straße. Gleichzeitig wurde mit überdimensionalen Bohrern in einen riesigen Fels gebohrt, damit in diesen Löchern die Sprengkörper für die nachmittägliche Sprengung desselben platziert werden konnten. Nach ca. 1 Stunde Wartezeit durften wir zu Fuss den Weg zur Passhöhe antreten, eine absolut atemberaubende Erfahrung - wörtlich zu nehmen. Oben auf dem Pass angekommen, war das Chaos perfekt, natürlich mussten die Fahrzeuge in der entgegengesetzten Richtung oben warten, gleichzeitig kamen nun auch unsere Wagen den Berg herauf und wollten oben umdrehen.... Jedenfalls ging es nach ein paar Souvenirkäufen und Erinnerungsfotos wieder die Straße hinab, welche - nun, da der Weg schon bekannt war - endlos erschien.

Am Nachmittag war dann die Sichtung der Ausrüstung angesagt, zusätzlich bekamen wir noch spezielle Informationen bezüglich Höhenanpassung und der damit verbundenen Probleme. Auf unserem Trip nehmen wir eine Art Druck-Anzug mit, eigentlich ein überdimensionaler Sack, in den man sich legen kann. Nachdem sich niemand sonst bereit erklärt hatte, spielte ich das Versuchskaninchen und legte mich hinein. Mit einer normalen Luftpumpe wird das ganze aufgeblasen und durch den enormen Druck eine niedrigere Höhe simuliert. In unserem Fall ging es von 3500m hinunter auf 1400m (am selben Tag waren wir ja schon 4000m höher!!!). Nach einem etwas längeren Ablassvorgang konnte ich dann diese künstliche Sauna wieder verlassen. Ja, nun hatten wir noch einen gemütlichen Nachmittag vor uns, ein paar Tees auf der Sonnenterrasse des Hotels und ein letztes 'normales' Essen.

Morgen geht es los, 2 Wochen Trekking durch ziemlich unberührte Landschaften und einen Gipfelversuch am Schluss. So, auf diesem Weg werde ich keine Möglichkeit zur Kommunikation via Internet haben, deshalb wünsche ich euch allen einstweilen eine schöne Zeit und am 16. oder 17. August melde ich mich wieder!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist wieder einmal Zeit für eine längere Reise, so begebe ich mich für 5 Wochen auf den asiatischen Kontinent: Von den Bergen Ladakhs in Nordindien bis zum Tauchen im thailändischen Golf. Der Plan sieht folgendes vor: nach einem Flug über Doha werde ich meine Trekking-KollegInnen in Delhi treffen, dann geht es per Flugzeug in die Hauptstadt Ladakhs, Leh. Von dort aus 3 Wochen Trekking mit einer Gipfelmöglichkeit am Schluss, deren exakte Höhe ich erst bei etwaigem Erfolg nennen werde!
Details:
Aufbruch: 27.07.2013
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 01.09.2013
Reiseziele: Thailand
Katar
Indien
Der Autor
 
Christoph Schoeffmann berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.