Bruinisse - diesmal bei schönem Wetter

Wir wollten eigentlich nur noch einmal durch das schöne Zieriksee laufen, aber bei unserer Ankunft war zunächst einmal fast kein Parkplatz zu finden. Den Grund erkannten wir bald: Markt und irgendeine Art Stadtfest mit allem Drum und Dran.
Am Monster-Toren - auch St. Lievens-Toren genannt - sahen wir dann Reiter auf Kaltblütlern in historischen Kostümen.

Ein genaue Beschreibung dieser Tradition findet sich unter http://www.entdecke-walcheren.de/walcheren/sport/ringreiten.
Sie sei hier der Einfachheit halber auszugsweise abgedruckt:
"Beim Ringreiten muss zu Pferde mit einer Lanze ein in einer Halterung hängender Ring getroffen werden. In einer abgesteckten Bahn wir das Pferd dabei im Galopp geritten. Es wird bei diesem Sport zwischen offiziellen Wettkämpfen und Vorführungen unterschieden. Die Veranstaltungen finden im Prinzip in allen Orten Walcherens statt.
Als Pferde sind sehr oft Kaltblüter im Einsatz, die im Galopp ein besonderes Bild bieten. Alle Pferde werden für die Veranstaltung geschmückt und ohne Sattel geritten. Die Teilnahme ist ab einem Alter von 12 Jahren zulässig, eine Altersbegrenzung nach oben gibt es nicht."

Der Reiter versucht vom ungesattelten Pferd mit der Lanze den Ring zu treffen. Es werden im Wettkampf Mannschaft mit je drei Reitern gebildet, die jeder 30 Versuche haben. Aus diesem Grund dauern die Wettbewerbe einige Stunden. Es gewinnt die Mannschaft mit den meisten Punkten.

Wenn der Ring mit der Lanze aufgenommen wurde, muss er am Ende der Bahn über die Schulter zum sogenannten Ringläufer geworfen werden.

Für den Wettbewerb gibt es immer einen Bahnkommisar, der für den Gesamtablauf und die Einhaltung der Regeln zuständig ist. Eine Person ist zuständig für das Einhängen der Ringe und erhält durch eine weitere Person unterstützung, die die Ringe von den Lanzen der Reiter wieder zurückbringt. Daneben sind noch zwei Personen für die Dokumentation zuständig, eine auf Papier und einer auf einer großen Tafel.

Ein kleines Video zum Ringreiten gibt es auch auf der o.g. Seite.
Nur wenige Meter weiter liegt die Nieuwe Kerk Zierikzee, die wir nicht besichtigen können.

Danach beginnt der lebhafte Markt auf den Geschäftsstrassen des Ortes.

Das alte Rathaus mit imposantem Glockenturm ist heute Museum. Für Fotografen ist es frontal nicht in Gänze festzuhalten.

Nach Süd-Osten öffnet sich die Stadt mit einem breiten Grünstreifen

der in den kleinen Binnenhafen vor dem Zuidhavenpoort übergeht.

Schon in Nordgouwe hatte wir an dem für diese Gegend typischen runden Platz um die Kirche ein eigenartiges Gestell gesehen, das in früheren Zeiten für Schmiede zum Pferdebeschlagen diente.
Am heutigen Tage wurde dieses Handwerk noch einmal mitten in Zieriksee vorgeführt.

Für einen Freund mußte ich dann die recht umfangreiche Ausstellung alter Traktoren genauestens dokumentieren - Bilder fließen dann z.T. in Buchveröffentlichungen.

Entlang des Binnenhafens sollte man nicht versäumen die pächtigen Häuserfassaden bzw. Tür- und Fensterumrahmungen im hollandischen Stil zu bewundern.

Zurück am großen Platz schauen noch auf die Gasthauskirche aus dem 15. Jahrhundert

und laufen zurück an den Monstertoren vorbei zu einem weiteren Stadttor, das durch seine schlanken Türme auffällt.

Nachtragen möchte ich noch ein paar Bilder, die zeigen dass auch die Kinder Spaß an diesem heißen Tage hatten