Wege zur Romanik - Dorfkirchen im Burgund
Tournus
Vollgetankt erreichen wir Tournus und finden am Quai einen Parkplatz. Inzwischen schaut auch schon mal die Sonne hervor. Zur Benediktinerabtei finden wir recht schnell, studieren aber auch die Restaurant-Karten.
Auf dem Weg zur Abtei finden wir aber zunächst eine interessante Kirche, die Saint Valérien geweiht ist. Sie dürfte um 1008 bis 1028 von Bernier, abbé de Saint-Philibert erbaut worden sein.
Obwohl von außen zunächst unscheinbar, liegen im Detail recht interessante Dinge offen. Hierzu siehe u.a. den Link.
Die Abbaye Saint Philibert gilt als Meisterwerk der romanischen Kunst des 11. und 12. Jh. Sie erhebt sich, von Schutzmauern umschlossen, über der Altstadt. Dies ist die einzige Klosteranlage Europas aus dem 12. Jhdt., die vollständig erhalten ist. Die einzigartige Architektur verleiht dem Hauptschiff eine ungewöhnliche Helligkeit.
Im Chorumgang hat man 2002 Mosaiken aus der 1. Hälfte des 12.Jh. gefunden, die im Mittelalter bereits einmal restauriert worden sein müssen und später dann mit Bodenplatten überdeckt wurden. Die freigelegten Teile kann man bewundern.
Auch die Krypta ist imposant, jedoch ist ihre Decke stark betonverstärkt
Zwischen Basilika und Kreuzgang hat man eine ganze Reihe von z.T. stark verwitterten Köpfen und Säulenkapitellen ausgestellt.
Und im alten Kapitelsaal ist eine Ausstellung eines Bildhauers und einer Malerin. Die Skulturen aus Stein sind z.t. mit Kupferdraht umwickelt, der bereits voller Grünspan ist. Ganz toll ist die Skulptur eines Schiffes und der von drei Mönchen?
Wir umrunden dir Kirche noch einmal, um die mittelalterliche Teile der Stadt anzuschauen und hübsche Motive aufzunehmen.
Etwas weiter südlich im Ort ist das Hotel Dieu, das etwa drei Jahrhunderte für den Dienst an Kranken bestimmt war. Dieses Hospiz wurde erst 1982 aufgehoben, daher erklärt sich evt., dass alle drei Krankensäle (der für Frauen, für Männer und für Soldaten) mit den geschlossenen Eichenbetten erhalten geblieben sind.
Im angeschlossenen Kunstmuseum werden Sammlungen aus der Vorgeschichte bis zur Gegenwart ausgestellt. Dort werden auch Werke von J.B. Greuze, einem aus Tournus stammenden Maler des 18. Jhdts., gezeigt.
Weitere Räume sind die Apotheke mit weit mehr als 300 Töpfen aus Neverser Fayence, sowie ein Labor und ein Zinnraum mit zahlreichem Zinngeschirr, das erst ausrangiert wurde, als Steingut billiger wurde und zudem die Zinnverarbeitung immer mehr (gesundheitsschädliches) Blei in die Legierung mischte.
Zwischenzeitlich hat es mal wieder etwas geregnet, daher überlegen wir ob wir heute mittag essen sollen, finden aber kein genehmes Lokal das am heutigen Montag geöffnet hat. So beschließen wir im Auchan einzukaufen: Käse, Brot, Carpaccio, Kabeljau, Kartoffeln + Fischsuppe, Rouille, Genepie und Brandade de Morue (für 3 Pers) - In Chalon stöbern wir dann noch etwas in dem inzwischen geöffneten Laden, finden jedoch nichts, so dass Ulrike den Laden von heute morgen 'leer' kauft. In unserem Häuschen machen wir einen kurzen Käsesnack
Aufbruch: | 05.10.2013 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 12.10.2013 |