Süd-Ost-Asien für Fortgeschrittene ?!
Mandalay: Auf dem Ayearwady von Mandalay nach Bagan
Wir müssen weiter, 2 Tage (3 Nächte) in Mandalay reichen aus, v.a. wenn man wie wir nicht die Königsstädte entlang des Ayeyarwady besucht, wie einem sämtliche Taxifahrer der Stadt einreden möchten. Näheres zu den lokalen Sehenswürdigkeiten habt ihr ja vielleicht im Kapitel "Mandalay" gelesen. Also wieder den Wecker auf 5.15 Uhr stellen; mit "Urlaub" hat das nur bedingt zu tun, aber wir sind ja Traveller und keine Touris, und Ausschlafen können wir nächste Woche am Strand von Langkawi immernoch genug.
Nach Bagan fahren wir mit dem Schiff, auf der Malikha-2, "the fastest boat on the river, Sir," wie mir der Kapitän bei einem Besuch auf der Brücke zu dem er mich eingeladen hatte, erklärt, statt 15 Stunden mit dem Bus über Schotterpisten und ohne Toilette...
Eine weise Entscheidung, wie sich zeigt, da meine Frau und Reisebegleitung es in Folge eines Virusinfekts mit Kreislaufkollaps, Magen-Darm-Problemen, Fieber und Schüttelfrost vorzieht, die meiste Zeit der Fahrt in Decken gehüllt auf dem Fußboden zu schlafen. Zum Glück ist ein Arzt an Bord, genaugenommen zwei, der nette Kollege aus der österreichischen Reisegruppe behandelt spontan mit Mozartkugeln, während der Verfasser dieser Zeilen auf Cola und Paracetamol schwört. Irgendetwas davon scheint wenigstens ein bisschen zu wirken, gegen 13 Uhr kann die Patientin auch schon wieder erstmals feste Nahrung in Form von Bananen zu sich nehmen, die uns eine nette Mitreisende schenkt.
So geht es also flußabwärts, für die Passage sind 8-9 Stunden Fahrt angekündigt, weil wir Niedrigwasser haben. In der Regenzeit, wenn die Fahrrinne tiefer ist schafft die Crew es manchmal unter 6 Stunden, "but usually there are no passengers on board." Aha, warum dann die Eile?
Frisch ist es morgens um 7 Uhr, als wir ablegen, der Ayeyarwady liegt im Rot des Sonnenaufgangs da, an den Essensständen sammeln die Mönche ihre Tagesrationen ein und ein Heißluftballon kreist über uns. Spontan kommt ein bißchen Laos-Mekong-Feeling auf (Jaaahaaa, ich weiß, die ewigen Vergleiche...) und es zieht uns, kaum an Bord, sofort an Deck, da wir bereits nach wenigen Kilometern am Westufer die alte Königsstadt Sagaing mit ihren dutzenden, in der Morgensonne blitzenden Pagodendächern passieren. Mehr als 5000 Mönche und fast 3000 Nonnen sollen hier in den verschiedenen Klöstern leben. Wir wissen nicht, ob ein Besuch mit dem Taxi gelohnt hätte, aber die Aussicht vom Schiff auf die Stadt ist phänomenal!
Weiter geht´s unter der Yadanabon-Brücke, die aussieht wie ein Triplet der Syndey Harbour-Bridge und der Inwa-Brücke hindurch hinaus, wo der Fluß sich verbreitert, zu beiden Seiten wechselweise eingefasst von flach auslaufenden Sandbänken, auf denen vereinzelt weiß-goldene Pagoden stehen und schroff abreißenden, meterhohen Uferkanten. Der ungewohnte Zickzack-Kurs unsreres Skippers ist dem Niedrigwasser und den auf dem gesamte Fluß vor und neben uns kreuzenden Fischerbooten geschuldet
Ab der Hälfte der Strecke wird es dann etwas eintönig, so dass wir froh sind, nach dann doch fast 10 Stunden endlich in am Jetty von Nyaung U nördlich von Bagan anzukommen. Schnell noch die Rucksäcke ausladen, gleich das 5 Tage gültige Eintrittsticket zu allen Tempeln der Anlage für je 15$ bzw 16.000 Kyat kaufen und dann brechen wir auf zu unserer Unterkunft, Bagan Hotel River View in Old Bagan.
Aufbruch: | 15.11.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 08.12.2013 |
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