Entlang der " Panamericana " von Feuerland bis Alaska
ab jetzt geht es nach Norden
Jetzt beginnt unsere Reise vom südlichsten Punkt des Kontinents, die Reise führt uns nach Norden zurück zur Magellan-Fähre, setzen über und fahren entlang dieser Meeresstraße nach Punta Arenas (Chile) - einer Stadt mit Geschichte, besuchen den Friedhof um die pompösen Grabstädten der Schafbarone der Vergangenheit (Wolleboom) zu sehen.
Die schiere Größe und Pracht ist beeindruckend wie abstoßend.
Ein weiteres Erlebniss, der originalgetreue Nachbau der Nao Viktoria ein Dreimaster mit dem Magelan die Welt umsegelte, für uns nicht vorstellbar wie man über Jahre auf so einem einfachen Schiff überleben konnte.
Fahren weiter nördlich nach Puerto Natales, geprägt von der Architektur der patagonischen Wellblechhäuser in allen Farben, vom Wind umtoßt, trotzdem heimelig.
Gehen in ein Hospedaje (Gästehaus) wegen der Kälte und Nässe und freuen uns wie Kinder über 2 Betten - 1 Nachtkästchen - 1 Gasofen es ist schön warm - was braucht man mehr.
klein aber oho!!!
Platz für ca. 20 Leute
Puerto Natales ist Ausgangspunkt zum Balmaceda Gletscher und natürlich zum Nationalpark
"Torres del Paine". Erholt und auf gewärmt fahren wir zum T.d.P. - das Wetter lässt zu wünschen übrig. nach ca. 150 km erreichen wir dieses windgepeitschte Gebirgsmassiv, wolkenverhangen durch Lücken in den Wolken erahnen wir die Schönheit.
Am nächsten Morgen - Wetter ist halbwegs - brechen sofort auf zum Lago Grey den Gletschersee.
Wandern durch den Lenga-Wald und sehen plötzlich weiß-blau durchscheinen.
Am Ende des Waldes die Lagune mit großen im Wasser treibenden Eisschollen im fernen Hintergrund der Grey-Gletscher, leider Wolken verhangen.
Wir freuen uns über unsere ersten Eisberge trotz Regen Fotos, die großen Eisschollen haben eine intensiv blaue Färbung, die kleinen Stücke sind glasklar.
Was uns jetzt fehlt ist Whisky und ein Glas für einen "on the Rocks".
Zurück zum mittleren Teil des Parks, von hier sieht man die "Cuernos" (Hörner), beeindruckend heller Granit mit schwarzen Spitzen.
Am dritten Tag zum Westteil des Parks um die "Torres" (Türme) Granitsäulen zu bestaunen.
den vierten Tag verbringen wir außerhalb des Parks um die hintere Seite zu erkunden.
Von hier sieht man die Torres von einem anderen Blickwinkel, sie ragen aus der patagonischen Ebene auf wie in einem Sandkasten.
Die Flüsse und Seen windgepeitscht, Wasser vom Wind hochgezogen und in der Luft transportiert - als wir da waren ca.20m hoch.
Raue Natur mit schöner Flora und Fauna. viele Guanakos, Füchse und Vögeln, nicht zu vergessen die Menschen immer freundlich.
Über die Ruta 9 wollen wir auf kürzeren Weg nach Argentinien.
In der Karte als Nebenstraße angegeben mit aktueller Grenze, auffallend kein Fahrzeug kommt entgegen, keines hinter uns, nach einer Stunde wird die Straße noch enger und wir müssen Tore zu den Estancias auf bzw. zumachen, ein Viehtrieb und dann das Ende der Straße.
Die Fahrt hat sich aber gelohnt - Erich liebt es nicht wenn wir umkehren müssen.
Den ganzen Weg zurück auf die übliche Route vorbei an großen Haziendas mit tausenden Schafen auf der Weide.
Zur Grenze, keine Probleme und wir sind wieder in Argentinien der Rückenwind treibt uns förmlich durch die Pampa.
Wir erreichen "El Calafate" finden zentral einen guten Campingplatz mit Restaurant und Wi-Fi (Internet) wie es hier heißt - Armgard muß gleich mal e-mails schauen freut sich über jede Nachricht. Es ist auch wieder Zeit für einen neuen Reisebericht.
Gehen am Abend essen "Asado" - beim Asado wird ein ganzes Schaf auf ein Eisengestell fixiert und neben dem Feuer stehend gegart, wird gedreht Vorder- du Hinterseite.
Die Portionen sind riesig, für uns Europäer reicht 1Portion für zwei Personen.
Nächsten Morgen fahren wir zum "Perito Moreno" den berühmten, in den Lago-Argentino kalbenden Gletscher.
NP.- Eintritt bezahlen dann geht es durch den Lenga-Wald.
Unsere Erwartung steigt, plötzlich gibt der Wald den Blick frei auf die schneeweiße, riesige Gletscherzunge umrahmt von Felsen.
Im Vordergrund der Lago Argentino und auf unserer Seite der grüne Lenga-Wald.
Rampen und Stiegen ermöglichen über 2km Länge die Beobachtung. Der Steilabbruch hat eine Höhe von durchschnittlich 30-40m. Das Schauspiel wird begleitet vom lauten knacken des von hinten schiebenden Gletschers hin und wieder stürzt irgendwo eine Eislawine ins Wasser.
Man steht, sitzt, staunt und schaut ehrfürchtig auf dieses Naturwunder. Nur ungern muß man sich nach Stunden losreißen und es im Kopf verarbeiten.
Was werden wir noch alles sehen neben der alltäglichen schönen Natur dieses Kontinents, erwähnen muß man die Pflanzenwelt. Armgard hat ganz unerwartet die ersten Fuchsiensträucher entdeckt, findet die eine oder andere Orchidee.
Viele Blumen die hier vorkommen, gibt es bei uns in Europa. Wir werden in einem der nächsten Kapitel darauf eingehen.
Zurück in El Calafate Internet - Blog fertig stellen, Karten schreiben und Wäsche waschen (muß auch sein) usw.
Mit neuen Erwartungen geht es zum nächsten Punkt unserer Reise "El Chalten" den Ausgangspunkt zur näheren Betrachtung des "Fitz Roy" (Cerro Fitzroy) mit einer Höhe von 3405m im NP. Los Glaciares.
Wenn man bedenkt unser Camping in El Chalten liegt auf ca.400 Höhenmeter, müssen wir schon in einige Höhe wandern um an die eigentlichen Einstiege ins Massiv zu gelangen.
Der "extreme" Bergsteiger muss auch noch die Eisfelder überschreiten.
In 1400m Höhe sind wir dem Berg näher gekommen, schneeweiße Gletscher, teilweise hängend, spitze Granittürme,
hell im patagonischen Licht leuchten die Gipfel von Wolken umhüllt - um es mit den Worten eines großen Philosophen zu sagen " Natur ist die Kunst Gottes" auch wir sind der Meinung es ist Kunst in seiner größten Form.
In El Chalten hat man viel Arbeit geleistet und viele spektakuläre Wandersteige angelegt, man muß nicht extrem Bergsteiger sein um diese Berge zu erleben.
Wieder schlägt der patagonische Sturm zu, der Toyo wird die ganze Nacht geschüttelt, wir können nicht schlafen aus Angst es reißt uns das Aufstelldach vom Auto.
Wollten über Weihnachten hierbleiben und noch einige Touren machen, doch müssen wir unser Ziel im Auge behalten und gehen notgedrungen weiter.
Zum Abschluss dieses Berichtes möchten wir auf den Wind eingehen, wo kommt er her, wo entstehen solche Winde (Stürme). Schaut man auf die geografischen Karten sieht man das südliche und das nördliche Patagonische Eisfeld welches sich über tausende Kilometer von Süden nach Norden zieht, auf der Westseite der Pazifik im Osten die warme Luft der Pampa, der Humboldstrom usw. - diese Gegebenheiten erklären diese außergewöhnlichen Verhältnisse.
Patagonien ohne den Wind wäre nicht dieses Patagonien.
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Aufbruch: | Oktober 2013 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Oktober 2014 |
Argentinien
Chile
Peru