Island zum Reinschnuppern im tiefsten Winter

Reisezeit: Februar 2014  |  von Sabine H.

Blue Lagoon und Rückreise

Heute ist der letzte Tag und ich freue mich auf eine der Hauptattraktionen Islands, die Blaue Lagune. Ein shuttle von Iceland Excursions/Gray Line wird mich auch heute wieder abholen, zum zentralen Busparkplatz der Company fahren und von dort im großen Reisebus Grindavik, wo sich die weltberühmte blue lagoon befindet.

Das nur nebenbei: So sah mein Zimmer aus im Hotel Hilda...

Das nur nebenbei: So sah mein Zimmer aus im Hotel Hilda...

... und so das Bad

... und so das Bad

Der Bus zur Blauen Lagune ist bis auf den letzten Platz besetzt. Kein Wunder: Jeder, aber auch wirklich jeder Island-Besucher besucht die Blaue Lagune.

hm, irgendwie ließ sich das Foto nicht drehen, sorry.

hm, irgendwie ließ sich das Foto nicht drehen, sorry.

3 oder 4 Busse sind gleichzeitig an der Blauen Lagune angekommen. Menschenmassen strömen zum Eingang und es bildet sich eine lange Schlange bis nach draußen. Das Personal ist jedoch echt flexibel, sofort sortiert eine junge Isländerin das Chaos, entschuldigt sich für die zu erwartende etwas längere Wartezeit und sorgt blitzschnell dafür, dass die Manpower an den Ticketschaltern von jetzt-auf-gleich enorm aufgestockt wird. Und so warte ich vielleicht etwa 10 Minuten, bis ich dran bin.

Ich habe ja einen Gutschein für den Eintritt, allerdings nur für die Basic-Ticket-Option, die normalerweise 35 EUR kostet. 60 EUR kostet die nächst-teurere Option, die dann schon ein Freigetränk an der Poolbar und Badelaken + Bademantel beinhaltet. Es gibt auch noch die deluxe-Version für - ich glaube - 90 EUR, darin ist dann auch Beauty-Behandlung inbegriffen. Ich will unbedingt den Bademantel, deswegen stocke ich meinen Gutschein auf die 60-EUR-Variante auf. Wer sich aber noch während des Besuches der Blauen Lagune entscheiden möchte, doch noch mehr Leistungen in Anspruch zu nehmen oder mehr zu trinken oder noch ´ne Massage, kann das jederzeit mithilfe des Plastikarmbandes mit Chip, auf dem die in Anspruch genommenen Leistungen gespeichert werden, tun und beim Verlassen der Lagune bezahlen. Der Chip ist übrigens auch der Schlüssel für die Spinde, in denen man seine Sachen wegschließt. Man kommt jederzeit während des Besuches an die Spinde wieder ran und kann sich so z.B. locker mal die Kamera holen, fotografieren und das Teil wieder wegräumen. Alles kein Problem hier, also.

Aufgrund der soeben eingetroffenen Menschenmenge wird es etwas knapp mit den Spinden, aber auf Bildschirmen in den Umkleiden wird angezeigt, welche Schränke noch zur Verfügung stehen. Langes Herumgesuche ist also nicht vonnöten. Für irgendwelche Fragen und Probleme laufen auch genügend Angestellte durch die Anlage, die sich freundlich und pronto um jedwede Schwierigkeit kümmern. Vorbildlich organisiert, das Ganze !!!

Wow !!!

Wow !!!

Kein gekachelter, künstlicher Pool, alles echt ! Man hat Lava unter den Füßen !

Kein gekachelter, künstlicher Pool, alles echt ! Man hat Lava unter den Füßen !

Die Farbe ist der Hammer: Milchig hellblau

Die Farbe ist der Hammer: Milchig hellblau

Kommen wir zum Wesentlichen: Hinein da ! BOAH, ist das geil ! Gemütliche 39 - 40 Grad Celsius bei 0 Grad Außentemperatur. Es dampft, es ist so schön, es ist relativ flach, es ist zum Schreien gut ! Das Wasser ist zu 2/3 Salzwasser und 1/3 Frischwasser, es enthält kein Chlor und ist trotzdem aufgrund der vielen enthaltenen Mineralien absolut sauber.

Es gibt kein Zeitlimit: Man kann sich hier aalen, bis man vollständig aufgeweicht ist...

Es gibt kein Zeitlimit: Man kann sich hier aalen, bis man vollständig aufgeweicht ist...

Und es ist so riesig, dass es wohl nie an Überfüllung leiden wird, egal wieviele Busladungen Menschen gerade hier einsteigen.

Und es ist so riesig, dass es wohl nie an Überfüllung leiden wird, egal wieviele Busladungen Menschen gerade hier einsteigen.

Was im HIntergrund so aussieht, wie ein Fabrikgebäude, ist das Geothermalkraftwerk. Früher schwamm man praktisch direkt vor dem Kraftwerk herum, heute kommt man nicht mehr so dicht dran.

Was im HIntergrund so aussieht, wie ein Fabrikgebäude, ist das Geothermalkraftwerk. Früher schwamm man praktisch direkt vor dem Kraftwerk herum, heute kommt man nicht mehr so dicht dran.

Was viele hier machen: Die Mineral-Paste ins Gesicht schmieren. Die kann man sich kostenfrei an einigen Punkten der blue lagoon abkratzen. Es werden aber auch umfangreiche Beauty-Behandlungen, Massagen usw. angeboten. Aufgrund des besonderen Mineralgehaltes sind Wasser und Paste angeblich sehr gut für die Haut.

Es ist wirklich, wirklich ein Erlebnis, hier baden zu gehen. Nach ca. 2 Stunden sind meine Finger so schrumpelig, dass ich denke, nun hier raus zu müssen. Bis zur Abfahrt des Busses zurück nach Reykjavik habe ich aber immer noch 1 Stunde Zeit. Kein Problem, die herumzukriegen: Es gibt einen schönen Souvenirshop, eine Cafeteria, ein Restaurant und eine Aussichtsplattform. In der Cafeteria ziehe ich mir einen Obstsalat rein, den Kaffee dazu bekomme ich aufgrund meines unverbrauchten Poolbar-Gutscheines umsonst, ich besuche die Aussichtsplattform und shoppe Blue-Lagoon-Souvenirs.

Gegen 16.00 Uhr bin ich zurück in Reykjavik und haue mich auf´s Ohr, bevor ich um 19.30 Uhr zur northern-lights-tour abgeholt werde. Okay, die hätte ich mir original sparen können und sollen. Sie kostet zuviel Geld, man wird einfach nur in die lichtlose Pampa gefahren, man hofft auf Nordlichter und wenn sie sich nicht zeigen, wird die Angelegenheit anstrengend, ermüdend und langweilig. Leider hatte ich wirklich kein Glück und habe die Nordlichter auch in dieser Nacht nicht gesehen. Nur noch wenig Schlaf bekomme ich, bevor ich um 4.00 Uhr morgens wieder abgeholt werde, diesmal für die Fahrt zum Flughafen.

Hat man Island nennenswert geshoppt und kann die Quittungen und die Formulare zur Rückerstattung der Mehrwertsteuer vorlegen, gibt es an dem entsprechenden Schalter am Airport Geld zurück. Das ziehe ich natürlich für meine Einkäufe durch, denn eine "Lopapeysa-Strickjacke" musste natürlich doch mit ! Und so ein wenig dies und das, es läppert sich...

WOW Air gibt sich in Reykjavik etwas strenger, als in Kopenhagen, was die Handgepäckregeln angeht. Wirklich nur 1 Stück Handgepäck, da muss die Handtasche vor dem Boarden tatsächlich im Rucksack verschwinden. Kein Problem für mich: Am Gate hinein in den Rucksack, im Flieger sofort wieder raus, lächerlich.

Pünktlich hebt die A-320 ab und fliegt uns ruhig in knapp 3 Stunden wieder nach Kopenhagen, wo ich wieder Stunden totschlagen muss. Aber die perfekte, kleine Airline Alsie-express befördert mich dann auch wieder in einem nun fast ganz leeren Flugzeug zurück nach Sonderborg. Ich glaube, es sind nur 10 Passagiere an Bord und meine Reisetasche ist die einzig eingecheckte.

Bezüglich meines Autos hatte ich ja nun während meines Aufenthaltes in Island ziemlich viel herum-gesimst und im Internet recherchiert. Ich wusste, dass ich mit der Warnleuchte "Öldruck zu niedrig" auf gar keinen Fall fahren durfte. Erst gestern Abend habe ich von diesem Umstand meine Mutter in Kenntnis gesetzt, weil ich nicht wollte, dass sie sich unnötig Gedanken macht. Ich musste sie allerdings dennoch bitten, nach Sonderburg zu fahren mit 2 l Öl im Kofferraum.

Trotz der wenigen Passagiere, hoffe ich, dass alsie express wirtschaftlich überleben kann, die sind nämlich sooo toll !

Trotz der wenigen Passagiere, hoffe ich, dass alsie express wirtschaftlich überleben kann, die sind nämlich sooo toll !

"Als" heisst die Halbinsel im Süden Dänemarks, wo Sonderborg liegt. Auf deutsch "Alsen", deswegen der Name alsie express.

"Als" heisst die Halbinsel im Süden Dänemarks, wo Sonderborg liegt. Auf deutsch "Alsen", deswegen der Name alsie express.

Meine Eltern stehen parat bei meiner super-pünktlichen Ankunft in Sonderborg. Wir checken den Motoröl-Stand, alles gut. Ich starte das Auto: Die Anzeige sagt "oil ok". Es blinkt keine Warnlampe mehr. Herzlichen Dank, Peugeot ! Ihr habt ein Warnlampen-Problem ! Sicherhaltshalber fahre ich vorweg und wir nehmen die "alte" Straße zurück nach Deutschland durch den äußersten Süden Dänemarks, denn da kann man notfalls das Auto jederzeit am Straßenrand stehen lassen, es gibt hie und da eine Tankstelle und wir kennen diese Strecke einfach besser, als die neue Schnellstraße. Aber es geschieht nichts, mein Auto fährt tadellos zurück nach Hause.

Fazit: Island ist echt toll und absolut eine Reise wert, auch 2, denke ich, einmal im Winter und einmal im Sommer. Landschaftlich grandios, sehr nette Leute da oben, das Wetter muss man einfach nehmen, wie es ist und sich entsprechend anplünnen. Zeitmäßig darf man Island nicht unterschätzen, weniger ist manchmal mehr. Nordlichter sind unvorhersehbar, das ist nicht planbar, darauf Touren aufzubauen ist Quatsch. Island ist teuer, aber nicht unbezahlbar. Man kann auf bestimmte Dinge auch gut verzichten und Alternativen sind allemal da. Das kleine, humorvolle, freundliche, open-minded Völkchen Islands macht einem die Reise zum Vergnügen. Die wissen einfach, mit welchen Pfunden sie protzen können...

Und wer immer noch nicht überzeugt ist: http://vimeo.com/12236680

© Sabine H., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
wenn mich mal ´ne Idee packt...
Details:
Aufbruch: 14.02.2014
Dauer: 5 Tage
Heimkehr: 18.02.2014
Reiseziele: Island
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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