Skiersatzurlaub 2014
Holsteiner fahren nach Holsteijn
Strahlenden Sonnenschein bemerken wir beim Frühstück auf den umliegenden Hügeln. Da müßte man doch nochmal radeln......
Peter klinkt sich aber gleich aus, gestern hat's ihm gereicht, er brauche heute Ruhe. Wir fragen Lada, wohin man wohl am besten fahren sollte: Bei Südwind erstmal gegenan nach Süden, aber wenn man schwitzt, sollte man besser den Wind schon im Rücken haben. Und so weit wie gestern sollte es nicht sein und soviel bergauf und bergab vielleicht auch lieber nicht.
Da solltet ihr zur Burgruine Holtsteijn fahren, 40 km im großen Bogen nach Süden. Im späten Mittelalter hatte der Burgherr den Mährischen Karst besiedeln lassen und die Orte, in denen seine Leibeigenen wohnten, nach seinen Kindern benannt: Otinoves, Marianin, Baldovac, Sie zeigt uns die Route auf der Karte, an Hand der Höhenlinien sehen wir, dass es auf Weg Nr.5075 / 5029 zunächst erst einmal sanft bergab gehen müßte, dann, hinter Rozstani auf Weg Nr. 5118 in einem Bachtal aufwärts und nur über einen Hügel auf Weg Nr. 5078 Richtung Sloup ein kurzes Stück bergauf und auf der Straße, Weg Nr. 5075, zurück zur Pension.
Zu dritt starten wir gegen 10 Uhr. Der Wind ist längst nicht mehr so stark wie gestern, auf der Hochebene ist das sehr wichtig.
Hinter Rozstani führt der Weg weg von der Straße über eine Campingsiedlung in eine Wildnis, durch die ein Bach fließt.
Wäre da nicht das Schild 5118, könnten wir nicht glauben, überhaupt noch auf einer Radroute zu sein. Ein Pfad ist daran erkennbar, dass es kleine Überwegungen über den Bach gibt, hinter denen wir die 5118 wieder ausmachen können. Dazwischen Wiesen, die von Treckern durchfurcht sind und die wir nur schiebend bewältigen können. Dennoch, landschaftlich in der Vorfrühlingssonne und im Windschatten des Hangs ein Vorgeschmack, wie schön es hier erst im Sommer sein muß.
Am Fuß der Burgruine Holsteijn kommen wir in eine kleine Siedlung, die fast ausgestorben erscheint.
Von nun an geht es bergauf, so steil, dass wir streckenweise absteigen und schieben müssen. Auf der Karte hatten wir die dicht nebeneinanderliegenden Höhenlinien gesehen, aber in Natur ist es doch ganz schön schweißtreibend!
Toni bewältigt den Berg mit Bravour, wir brauchen etwas länger, dann sind wir schon auf der Straße, die zurück zu unserer Pension führt.
Schon nach 3 Stunden sind wir wieder da und setzen uns über der Hütte auf eine Bank in die Sonne, das bißchen Luftzug empfinden wir sogar als angenehm.
Nach 10 Minuten wollen wir zum Bier aufstehen, da durchzuckt es mich wie ein Blitzschlag im Rücken. Auweia, man soll sich nicht naßgeschwitzt dem Luftzug aussetzen, jetzt habe ich die Quittung bekommen. Mühsam schleppe ich mich den Berg hinunter und versuche, vorsichtig, den Rücken dabei bis hart an die Schmerzgrenze zu bewegen.
Langes Sitzen beim Skat kann einen neuen Schuß auslösen, also rutsche ich vor dem Kaminfeuer ständig auf dem Hintern herum, um mich von hinten auftauen zu lassen. Die beiden Dackel der Wirtin machen es mir vor: Bis einen Millimeter geht der eine mit der Stupsnase bis an die heiße Trennscheibe am Kamin heran, ohne sich zu verbrennen. Mir genügt ein Meter Abstand.
Aufbruch: | 25.02.2014 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 05.03.2014 |