Latium mit Rom - durch das Land der Etrusker
Die Abtei Fossanova und Ninfa
Unser Ziel ist die Abbazia di Fossanova, ein Kloster, dessen Ursprünge im 9. Jahrhundert liegen und das 1135 den Zisterziensern übertragen wurde. Wir müssen uns noch etwas vor den Toren gedulden, denn nachmittags ist das Kloster erst wieder ab 16 Uhr für Besucher geöffnet.
Abtei Fossanova: Klosterkirche
Zuerst besichtigen wir die im gotischen Stil erbaute und kaum veränderte Klosterkirche. Von hier geht es in den mit Blumen bepflanzten Kreuzgang mit einer hübschen Brunnenloggia. Hier wuschen sich die Mönche, bevor sie im Refektorium schweigend ihr Essen einnahmen und den religiösen Texten lauschten, die ein Ordensbruder vorlas. Im ganzen Kloster gab es nur in einem Raum einen kleinen Ofen zum Wärmen. Die Klosterregeln waren streng, das Leben einfach, geprägt von "ora et labora". Diese Schlichtheit des frühen klösterlichen Lebens drückt sich auch in der Architektur der Abtei Fossanova aus, deren Bauten vor allem durch ihre Klarheit und Strenge beeindrucken.
Das ehemalige Gästehaus ist durch einen kleinen Hof vom Kloster getrennt. In einem der Zimmer im ersten Stock starb im Jahre 1274 der heilige Thomas von Aquin auf seinem Weg nach Lyon.
Abtei Fossanova: Kreuzgang mit Brunnenloggia
Nach der Besichtigung wenden wir uns wieder ganz dem diesseitigen Leben zu und genießen in der angrenzenden Bar eine wunderbare torta mit caffè.
Abtei Fossanova: Wasserhahn
Über Sezze und Basiano fahren wir englang der Monti Lepini Richtung Norma. In einem Olivenhain finden wir einen Lagerplatz mit Blick über die Ebene bis zu dem auf einem Bergrücken platzierten Städtchen Sermoneta mit seiner mittelalterlichen Wehrmauer und der großen Burganlage. Hoch über uns thront auf einem Felskegel der Ort Norma.
Im Olivenhain unterhalb von Norma
Am nächsten Morgen führt uns der Weg hinunter zu dem Ruinenort Ninfa, den Ferdinand Gregorius einst als das "Pompeji des Mittelalters" bezeichnete. Der Wasserreichtum des Ortes war Segen und Fluch zugleich. Als sich im Mittelalter in Ninfa die Malaria verbreitete, wurde der Ort von seinen Bewohnern verlassen. Heute ist in den Ruinen des verlassenen Ninfa ein malerischer botanischer Garten angelegt. In der von Bächen und kleinen Seen durchzogenen Ruinenstadt grünt und blüht es in einer unvorstellbaren Farbenpracht. Exotische Bäume und Pflanzen, vom asiatischen Bambus bis zum australischen Eukalyptus haben hier eine Heimat gefunden. Die Führung durch diese grüne Pflanzenpracht dauert etwa eineinhalb Stunden und lohnt in jedem Fall.
Das mittelalterliche Ninfa: Blick auf Befestigungsanalgen
Die Hunde mussten im Auto warten. Jetzt holen wir sie, um uns in dem auf einer Wiese aufgestellten Imbissstand zu stärken. Zu lässig halte ich wohl die Hundeleine, als ich in einem Stuhl sitzend meine Cola schlürfe. Denn als unser Ali einen seitlichen Sprung nach hinten macht, bringt er mich samt Stuhl und Getränk zu Fall. Der Schrecken ist zwar groß, doch ich bin mit einer leichten Abschürfung am Ellenbogen davongekommen. Das wird mir eine Lehre sein!
Ninfa: Botanischer Garten in mittelalterlichen Ruinen
Aufbruch: | 20.07.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 16.08.2013 |