Freiwilligenarbeit Ghana - Midnight Sun School Langbinsi
Leben in einem Dorf im Norden Ghanas
Was geht - was bleibt seit 2011?
Die Geräusche, die uns jeden Morgen wecken sind vielfältig.
- Der Muezzin, der sehr ausdauernd zum Morgengebet ruft,
- unsere hauseigenen Hähne - zwei mussten schon ihr Leben lassen, seitdem wir hier sind,
- das Rascheln der Mäuse (wir haben gerade eine Mäuseplage)
- die Tauben, die über das Blechdach laufen und
- die Esel aus der Nachbarschaft
Die Anzahl der Esel hat sich in den letzten Jahren stark reduziert. Dafür sieht man jetzt sehr viele Motorräder, Fahrräder und Motorräder mit Anhänger (Ladefläche). Bei meinem letzten Aufenthalt waren die Autos im Dorf noch überschaubar: ein Krankenwagen und zwei Autos waren vorhanden. Mittlerweile hat die Presbyterian Clinic auch einen Wagen. Busse und trotros kommen nur selten nach Langbinsi - gefühlt zweimal am Tag! Trotros sind Mini-Busse, die in Deutschland mit ca. 9 Personen maximal besetzt werden - in Ghana passen da schon einmal 19 Personen hinein. Das war der erste Kulturschock für Brigitte und Jonas. Bei einer zweistündigen Fahrt, großer Hitze und viel Handgepäck ist dies auch nicht wirklich angenehm.
Es gibt nach wie vor kein fließendes Wasser, jedoch haben wir meistens Strom.
Alle drei Tage ist Markttag, unabhängig vom Wochentag, auch Sonntags. Hier werden alle Lebensmittel des täglichen Lebens eingekauft wie Tomaten, Chili, Zwiebeln, grüne Blätter, Erdnüsse, Erdnuss-Soße, Tomatenmark, Ingwer, Yam (ähnlich unserer Kartoffeln), getrockneten Fisch, Maggi-Würfel, Gurken, Spaghetti, Reis, Paprika ... Neu gibt es aus China eingeführtes Fast Food - Instant-Nudeln.
Zusätzlich zum offenen Feuer zum Kochen am Boden gibt es jetzt auch zwei Kochplatten mit Gas. Die Hausarbeit insgesamt ist nicht einfacher geworden. Die Wäsche wird mit der Hand gewaschen und der Hof ständig mit einem 60 cm langem Reisigbündel gekehrt.
Wasser wird in Ghana in 1/2 Liter Plastiktüten abgefüllt. Man beißt eine Ecke ab und trinkt dann daraus. Dadurch können keine Krankheiten durch verseuchtes Wasser entstehen. Allerdings lässt jeder die Tüten einfach fallen. Die Gemeinde ist zugemüllt. Es stehen nirgends Abfallbehälter.
Vor 2 1/2 Jahren hat das Fußball-Event des Africa-Cups stattgefunden. Da gab es zwei Fernseher im Dorf - heute sind es schon zehn Haushalte, u.a. unsere Gastfamilie. Wir gehen allerdings als Gäste nicht mit in das Wohnzimmer, da dort gerade auch noch der Bruder von Mr. Richard schläft.
Die Kirche spielt in Ghana eine sehr große Rolle. Es ist nicht die Frage, ob man in die Kirche geht, sondern nur in welche. Wir waren am Sonntag im Gottesdienst der "Assemblies of God", einer protestantischen Kirche. Vor dem Gottesdienst haben wir an der Bibelstunde teilgenommen. Wir wurden offiziell in der Kirche vorgestellt und sogar in der Predigt als "wahre Christen" gelobt, da wir aus dem Ausland kommen, um den Menschen aus Langbinsi zu helfen. Wir freuen uns schon auf den nächsten Sonntag!
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Aufbruch: | 23.07.2014 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.08.2014 |