Freiwilligenarbeit Ghana - Midnight Sun School Langbinsi
Regenzeit
Fluch und Segen
Es ist Premiere für mich in der Regenzeit nach Afrika zu reisen. Natürlich ist es ein Segen, wenn es genug regnet. Der Mais benötigt dringend Wasser. Mais ist das Hauptnahrungsmittel hier. In der Trockenzeit geht die Hausfrau mit einer großen Schüssel Mais auf dem Kopf zur Mühle und lässt den Mais mahlen. Das Maismehl wir dann mit Wasser zusammen zu einem Brei gekocht. Dazu gibt es unterschiedliche Soßen, je nach Geldbeutel mit oder ohne Fleisch und Fisch. Im Süden ist die Regenzeit bereits zu Ende. Im Norden regnet es zwischen Juni und September. Es regnet fast jeden Tag ziemlich heftig, oft von Stürmen begleitet, aber selten lang. Am Tag unsere Ankunft ist ein Kleinkind im Regen ertrunken. Es war mit einem älteren Geschwisterkind unterwegs, als der Regen begann. Das kleinere Kind würde durch den heftigen Schauer von der Hand des Bruders gerissen und wurde weggespült. Das ältere Kind ist nach Hause gerannt um Hilfe zu holen - diese kam jedoch zu spät!
Die Landschaft ist im Vergleich zur Trockenzeit kaum mehr wieder zu erkennen. Alles ist grün, jeder Meter wird genutzt für die Landwirtschaft. Vor der Midnight Sun School hat ein Bauer die Straße einfach mitbepflanzt. Das geht natürlich nur bei unbefestigten Straßen. Die Land- und Nebenstraßen sind aufggrund der Erosion oft schwer passierbar. Hier muss man gut im Gelände Auto fahren können.
Während der Regenzeit zu bauen ist oft auch nicht so einfach. Unsere selbst produzierten Steine haben wir vor dem Regen zwar abgedeckt, teilweise wurden sie trotzdessen zerstört. Heute haben wir vor die Mauer um die Schule zu verputzen - leider regnet es seit Stunden. Während der Regenzeit braucht es mehr Geduld fertig zu werden. Da unser Einsatz zeitlich sehr begrenzt ist, freuen wir uns nicht ganz so toll über den Regen wie unsere Gastgeber: "The rain comes!"
Aufbruch: | 23.07.2014 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.08.2014 |