Florida und Charleston

Reisezeit: November 2014  |  von Christian Ch.

Charleston und der Weg dorthin

Fahrt nach Charleston mit Abstecher nach Cape Canaveral

Von Miami aus nahmen wir den mautpflichtigen Turnpike und fuhren die Küste Floridas hinauf. Von den Keys aus fuhren wir bis nach Cocoa Beach, was in unmittlelbarer Nähe zu Cape Canaveral (im weiteren Text CC genannt) liegt. Hier kamen wir in einem modernisierten Motel 6 unter. Es war der erste Abend, den wir etwas länger unterwegs waren. Wir sind gegen 20 Uhr in dem Motel angekommen. Nach einigen Besorgungen und Vorbereitungen für den nächsten Tag gingen wir wieder zeitg zu Bett.
Am nächsten Morgen haben wir in einem Diner gefrühstückt, um unsere Körper mit genug Energie zu versorgen. CC erreichten wir gegen kurz nach 9 Uhr. Obwohl der Eintritt mit 50 $ nicht gerade günstig war, kann ich einen Besuch auf jeden Fall empfehlen. Wir begannen direkt mit der Bustour. Hierfür sollte man schon mal locker 2 Stunden einplanen. Der Fahrer erzählte einiges zum Gelände und zeigte einige kurze Videos. Das erste Highlight war die Konstruktionshalle, in der die Raketen und Shuttles montiert wurden. Leider konnten wir den Bus dort nicht verlassen. Nachdem die Raumfähre in der Halle fertig montiert war, wurde sie auf Kettenfahrzeuge verladen und an die Startrampe gefahren. Dies konnte man alles vom Bus aus sehen.
Der Bus hielt in der Apollo Halle. Hier war eine komplette Apollo Rakete unter dem Dach der Halle aufgehangen, daß man sich ein gutes Bild davon machen konnte, wie groß eine solche Rakete in Wirklichkeit ist. Neben der Rakete wurden auch noch zahlreiche, weitere Ausstellungsstücke gezeigt.
Zurück auf dem Hauptgelände von CC haben wir uns die Halle angeschaut, die das Shuttleprogramm zeigt. Nach 2 kurzen Videos hob sich der Vorhang und man schaute direkt auf die Nasenspitze der Atlantis, die in der Halle zu sehen war. Ich hätte mir bis dato nie vorstellen können, wie groß solch ein Shuttle in Wirklichkeit ist. Leider gelang es mir nicht, das Shuttle auf einem Foto komplett abzulichten.
Im iMaxx Kino wurde ein Film über das Leben der Astronauten vor und während eines Weltraumaufenthalts gezeigt. Der Film lief eine knappe Stunde und war ebenfalls sehr interessant.
Im Anschluß schauten wir uns noch den Rocketgarden an, bevor wir um halb 4 nachmittags wieder auf die I95 in nördlicher Richtung fuhren.
Jacksonville passierten wir in der Abenddämmerung. Es war ein toller Anblick, die Skyline im Dunkeln zu passieren. Wir fuhren so weit es einigermaßen ging und passierten noch den kompletten Bundesstaat Georgia, als wir gegen halb 10 in Harderville kurz hinter der Grenze zu South Carolina das ausgesuchte Holliday Inn erreichten.

Charleston

Vorab: Für mich ist Charleston eine der schönsten und interessantesten Städte der USA. Neben unendlich vielen tollen Gebäuden, wie man sie in vielen Südstaatenfilmen gesehen hat, kann man hier in einem kleinen Radius so viel Sachen schauen, daß man allein hier problemlos eine knappe Woche Urlaub verbringen kann. Charleston ist wie New York von 2 Flüßen abgegrenzt. In Charleston begann der amerikanische Bürgerkrieg, es gibt Ante Bellums, Plantagen, die beiden Forts kann man besichtigen, im Hafen liegt der Flugzeugträger USS Yorktown, das erste U-Boot des Sessionskrieges wurde hier getestet........

Von unserem Motel in Hardeeville fuhren wir direkt zur Boone-Hall-Plantage, die etwas ausserhalb von Charleston liegt. Hierzu fuhren wir über die große Brücke in Charleston, von welcher man direkt einen tollen ersten Anblick auf den Flugzeugträger USS Yorktown hat.
Am Eingang der Plantage zahlten wir den Eintritt von 20 $ pro Person und fuhren über die Eichenallee auf "Mont Royal" zu. Der Anblick war gigantisch. Mont Royal hies die Plantage übrigens in dem mehrteiligen Büregrkriegsepos Fackeln im Sturm. Wir parkten unseren Wagen direkt an einem Baumwollfeld seitlich des Hauses. Nach einer kurzen Informationsaufnahme besuchten wir die ehemaligen Sklavenunterkünfte. Hier wurde veranschaulicht, wie die Sklaven damals lebten.
In einer kleinen Vorführung erzählte eine ältere Farbige vom Leben der Sklaven, ihrer Sprache und ihrem Gesang. Das Publikum wurde annimiert mitzumachen und wir hatten eine gute Vorstellung davon, was hier früher alles los war. Gegen späten mittag haben wir uns dann das Haus von innen angeschaut. Neben zahlreichen Gegenständen erfuhren wir, das der ehemalige Hausherr 1776 einer der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung war. Nach der knapp einstündigen Führung tranken wir noch einen Kaffee. Direkt von der Boone-Hall-Plantage aus fuhren wir zum Fort Moultrie, wo 1861 mit dem Beschuß auf Fort Summter der amerikanische Bürgerkrieg begann. Ein kurzer Film erzählte die geschichte des Forts über eine Zeit von rund 200 Jahren. Nach der Besichtigung des Forts fuhren wir schließlich zu unserer ganz privaten Plantage.

Wer auf der Suche nach einer ganz besonderen Unterkunft in unmittlbarer Nähe zu Charleston ist, sollte unbedingt auf der Middleton Plantage nächtigen. Die Plantage diente u. a. als Kulisse für den Film "Der Patriot" und verfügt über einen riesigen Garten. Laut eignen Angaben ist es die einzige Plantage der USA, auf der man auch übernachten kann. Der Architekt des Gartens war einer der Planer des Gartens von Schloss Versailles. Über die offizielle Seite der Stadt Carleston kann man sich einen Rabattgutschein in Höhe von 15 % runterladen, welcher problemlos akzeptiert wurde. Bitte schauen Sie sich diesen Link in Ruhe an und geniessen...
https://www.middletonplace.org/

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, gingen wir zur "Reception". Hierzu wurde in der Tenne des Hotels Bier und Wein zu einer Käseplatte gereicht, während der Kamin vor sich hin loderte. Anschließend machten wir unser eigenes Feuer im Kamin unseres Zimmers.
Der nächste Morgen begann mit einem tollen Frühstück. Vom Frühstücksraum aus hatte man einen schönen Blick auf einen See des Anwesens. Nach der guten Stärkung fuhren wir mit dem Wagen in die Stadt und parkten im Parkhaus des Visitorcenters. Unser Rundgang durch die Stadt begann mit der Besichtigung des Aiken-Rhett-Hauses. Dieses Haus wurde von einem ehemaligen Gouvernour bewohnt und befindet sich noch größtenteils im Originalzustand. Die Besichtigung beginnt im Keller, führt hinaus zu den alten Sklavenunterkünften und man gelangt dann wieder ins Haus zurück. Der selbstgeführte Rundgang mit Audioguide dauert rund eine Stunde. Auch hierzu lade ich zu folgendem Link ein. https://www.historiccharleston.org/Home.aspx

Nach dem Rundgang liefen wir zum Hafen, um an einer Fahrt nach Fort Summter teilzunehmen. Das Fort ist recht interessant, und man erfährt noch vieles über den Bürgerkrieg und dessen Rolle in diesem. Nach 2,5 Stunden waren wir wieder zurück. Danach liefen wir ins Zentrum, um an der Market Street Mittag zu essen. Nach einer leckeren Stärkung in einem Seefood Restaurant liefen wir die Waterfront hinunter zur Battery. Hier stehen viele ganz tolle Ante Bellumns direkt am Wasser. Wer über ein üppiges Reisenbudget verfügt, kann auch in einem der alten Häuser die Nacht verbringen. Ab ca. 350 $ für das günstigste Zimmer geht es los.

Über die Meeting Street liefen wir wieder nach Norden, vorbei am Corner of Law, machten einen kurzen Stopp in den Markthallen und fuhren wieder zurück zu unserer Plantage. Dort erlebten wir unsere zweite idyllische Nacht.

Am nächsten Morgen checkten wir nach dem Frühstück mal wieder aus. Bevor wir uns allerdings auf den Weg zurück nach Süden machten, sahen wir uns unsere Plantage in Ruhe an. Um 10 Uhr begann unsere Hausführung in dem einzig verbliebenen Trakt, welcher im Bürgerkrieg nicht zerstört wurde. Das Interieur war noch original erhalten und die Führerin erzählte uns einiges zur Historie der Familie Middleton. Auch der ehemalige Hausherr dieser Immobilie war Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung. Weitere Informationen zur Plantage findet man auf der offiziellen Homepage.
Der Garten war pinibel gut gepflegt. Zahlreiche Mitarbeiter kümmerten sich darum, alles in Schuss zu halten. Neben den Gärten und Feldern gibt es hier zahlreiche Tiere, u. a. sogar Wasserbüffel.
Um halb 12 nahmen wir an einer Führung teil, die sich dem Leben der ehemlaigen Sklaven widmete. Der reguläre Eintritt von 40 $ pro Person ist nicht gerade ein Schnapper, dafür kann man aber sicher einen halben Tag auf diesem schönen Anwesen verbringen.
Wir verabschiedeten uns von der Führung und machten uns gegen 1 Uhr wieder auf, um die I 95 in südlicher Richtung zu fahren und das wundervolle Charleston hinter uns zu lassen. Zusammenfassend kann ich eines festhalten: Wer mal in der Nähe ist, MUSS sich die Stadt auf jeden Fall mal ansehen, Selbst unsere Zeit von 2,5 Tagen war im Nachhinein betrachtet viel zu kurz.

Kurz hinter der Staatsgrenzegrenze zu Georgia machten wir gegen halb 4 einen Stopp in Savannah. Wir fuhren direkt zum Visitor Center und stellten unseren Wagen dort ab. Zu Fuss gingen wir in die wunderschöne Stadt, bis zur Waterfront und sahen uns die alten Lagerhäuser aus der Nähe an.
Hinter den Lagerhäusern assen wir in einer Sportsbar und besuchten anschliessend den Chippewa Square auf - jenen Park, in dem Forrest Gump in der Anfangsscene des gleichnamigen Films auf der Bank sitzt und auf seinen Bus wartet. Von da aus ging es wieder zurück zum Auto. Unser Aufenthalten in Savannah hatte knapp 2 Stunden gedauert.
Sicher taten wir der Stadt unrecht, uns lediglich für eine Stippvisite dort aufzuhalten. Ich denke, daß diese Stadt sicher auch einen Aufenthalt von einigen Tagen rechtfertigt, allerdings hatten wir leider nicht unendlich viel Zeit im Gepäck.

© Christian Ch., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Rundreise durch Florida mit einem Abstecher nach Charleston
Details:
Aufbruch: 01.11.2014
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 15.11.2014
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Christian Ch. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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