Thailand - Laos - Kambodscha

Reisezeit: Oktober / November 2005  |  von Susanne Schneider

Laos - Land des Laechelns: Zwischen 2 Laendern - Nepper, Schlepper ...

01.11.2005 - Auf nach Kambodscha - mit Schwierigkeiten
Unser naechstes Ziel ist Ankor, also Siem Reap im Nordwesten von Kambodscha. Eigentlich eine Reise von mindestens 2 Tagen, wenn man alles auf eigene Faust regelt. auf Don Det bieten Agenturen verschiedene Trips an, unter anderem auch bis nach Siem Reap an einem Tag fuer stolze 33 $. Doch wir erkaufen uns einen Tag Zeit damit und auf unseren bisherigen Reisen haben wir gute Erfahrungen mit diesen Touren gemacht. Die 33 $ sind viel Geld fuer hiesige Verhaeltnisse, aber wenn man alles zusammenrechnet und die mehr als 600 km dagegenstellt erscheint es nicht als Lockangebot. Wir sind uns auch absolut sicher, das die laotischen Verkaeufer nicht wussten, was uns auf kambodschanischer Seite bevorstand.

Es ging frueh 8.00 Uhr los mit dem Boot zurueck aufs Festland nach Nakasang, dort wartete schon ein Sammeltaxi mit 7 weiteren Farangs. Wenige km nach Nakasang ist die asphaltierte Strasse zuende, es beginnt eine Schneise durch den Dschungel in Richtung kamboschanische Grenze. Seit kurzem scheint dier Grenzuebertritt per Landweg nun moeglich - mit Hindernissen.

Wir erreichten einen Grenzvorposten, wo wir in einen Minibus umsteigen durften - 11 Auslaender + Fahrer, Grenzguide, sein Bruder und die Tante. Alle haben ihre Berechtigung: der Fahrer kann nur fahren, der Grenzguide traegt die Papiere, sein Bruder kann englisch und die Tante hat das Geld - so die Erklaerung. 15 Menschen samt umfangreichem Gepaeck auf einer Buckelpiste durch den Dschungel - kein schlechter Anfang!
Dann kam die laotische Grenzstation, ein Bretterverschlag im Dschungel mit zwei ordentlich uniformierten Beamten, die aufmerksam jeden Pass und jedes Visa studierten, 1$ pro Person kassierten und schliesslich den Ausreisestempel erteilten.

Weiter zum naechsten Schlagbaum - die kambodschanische Grenze sieht nicht so viel anders aus, nur etwas groesser und schon mit kleinem Restaurant.
Hier bemerken wir aber sofort einen Unterschied: Alles braucht seine Zeit. Eh die Beamten sich in ihr Bretterbuero bequemen, ihre Stempel sortieren und ihre Plaetze einnehmen, vergeht locker 1/2 h. Sie arbeiten sehr sorgfaeltig - wir haben die Stempel gar nicht gezaehlt - alles mit stoischer Ruhe und kassieren pro Person 2 $. Unser Minibus wechselt inzwischen ein Rad, die Piste fordert ihren ersten Tribut.
Wir sollen noch etwas essen gehen, keiner draengelt, wir scheinen unbegrenzt Zeit zuhaben.
Schliesslich geht es weiter bis zur ersten groesseren Stadt auf kambodschanischem Boden, Stung Treng. Gegen 12 Uhr erreichen wir sie, haben aber noch nicht einmal 1/4 der Strecke hinter uns gebracht.
Hier muessen wir auf die Faehre warten, die uns in die Stadt uebersetzt und werden von einem neuen Guide - Richie -empfangen, der uns erst einmal zu seinem Restaurant (siehe Reise KnowHow-Empfehlung "Richies Restaurant" fahrt. Hier vergeht richtig Zeit, denn anscheinen ist kein neuer Bus da. Richie telefoniert und bietet uns schliesslich an, in Kratie zu uebernachten, was wir kategorisch und laut ablehnen. Der Deal war Laos - Siem Reap an einem Tag, sieh zu, wie du das regelst. Er regelt es, er besorgt zwei Taxis, eines fuer die 5 von uns, die nach Siem Reap wollen, eines fuer die anderen, die nach Pnom Phen fahren. Nach 1 1/2 h geht es endlich weiter, 7 Leute: 5 + Fahrer + 2. Fahrer im Taxi zunaechst ins 3 h entfernte Kratie.
Die Strasse ist noch nicht wirklich existent, laut Reisefuehrer gilt sie als unpassierbar. Eine Schneise durch den Dschungel, Schlagloch an Schlagloch, roter Staub - die Hoelle.

In Kratie halten wir nicht, der Fahrer faehrt weiter. Beide sprechen kein englisch und alle Bemuehungen herauszufinden, wie es weitergeht, scheitern. Aber wir sind unterwegs und hoffen noch das Beste.
Die naechste groessere Station ist die Stadt Kampong Cham, etwa die Haelfte der Strecke. Wir erreichen sie etwa 5 Uhr und hier scheint unser Fahrer zu wohnen. Er haelt an und holt sich frische Sachen, er scheint die Strecke durchfahren zu wollen.
An einer grossen Kreuzung geht es links nach Pnom Phen und rechts nach unter anderem nach Siem Reap - er biegt links ab und ignoriert all unsere Proteste. Schliesslich versucht er uns klarzumachen, das er ueber Pnom Phen nach Siem Reap faehrt - wir muessen ihm wohl zunaechst glauben.
Gegen 9 Uhr erreichen wir Pnom Phen und halten an einem Guest House eines Tourveranstaltet, wo uns ein Guide freudestrahlend empfaengt und uns auf unsere Zimmer bringen will.
Laute und lange Diskussionen stellen letztendlich klar, heute geht es nicht mehr weiter, erst morgen frueh.
Zwar war die Uebernachtung und auch die morgige Weiterfahrt fuer uns kostenfrei - was ja eigentlich logisch war, denn wir hatten ja bis Siem Reap gebucht.
Es stellte sich noch heraus, das diese Zimmer bereits mittags von Stung Treng aus gebucht wurden - da also schon fest stand, dass wir gar nicht bis Sem Reap kommen sollten.

Fazit:
Wir sind wohl in die Faenge der Touristenschlepper geraten, die solche Touren mehr oder weniger bewusst verzoegern und damit Gaestehaeuser fuellen, was mit Sicherheit im Preis einkalkuliert war. Wir haben lange untereinander diskutiert, wie man solche Dinge verhindern kann - wahrscheinlich gar nicht. Ein Versuch waere, das Geld nur etappenweise zu bezahlen oder die Finger ganz von den Grenztouren zu lassen.

Den Abend haben wir 5 Reisegefaehrten dann gemeinsam ausklingen lassen, mitten in Phnom Penh:

Linda aus Irland (ganz hinten)
Katja und Christian aus Deutschland
und wir

Linda aus Irland (ganz hinten)
Katja und Christian aus Deutschland
und wir

© Susanne Schneider, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In den 3 Wochen unseres diesjaehrigen Urlaubs wollen wir die 3 oben genannten Laender erkunden -per Rucksack und mit ganz viel Vorfreude auf alles, was uns dabei erwartet.
Details:
Aufbruch: 25.10.2005
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 15.11.2005
Reiseziele: Thailand
Laos
Ankor
Vereinigte Arabische Emirate
Der Autor
 
Susanne Schneider berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.