Thailand - Laos - Kambodscha
Ankor - Weltkulturerbe: Phnom Penh - Chaos City
06.11.2005 - (2.) Ankunft in Phnom Penh
Es hat seit dem fruehen Abend in Siem Reap ununterbrochen geregnet und gewittert, teilweise so ungeheuer laut, das uns ganz anders wurde. Schoen das so frueh der Wecker klingelte, denn der Bus holte uns 7.00 Uhr vor dem Guesthouse ab. Kurzes, schnelles Fruehstueck und los gehts.
Der Bus faehrt 6 Stunden, er kommt auch puenktlich an. Wir lassen uns zum "Floating Island" am Ufer des Boeng Kak fahren, eine Empfehlung anderer Traveller. Leider sind die letzten 100 m bis zu den Guesthouses nicht wirklich einladend, keine richtige Strasse, momentan sehr viel Wasser an und auch in den Haeusern und wir sind uns gar nicht so sicher, ob wir hier bleiben wollen.
Ueberzeugt hat uns dann die wirklich sehr schoene Terrasse des "Floating Island", man kann ueber den ganzen See blicken. Es ist nur fuer 2 Naechte, der angebotene Discount gibt dann den Ausschlag. Insgesamt ist die ganze Gegend ein richtiges Backpacker-Viertel, mit allen Dingen, die der Reisende so braucht: Money-Exchange, viele Internet-Cafes, jede Menge Shops und nette Bars incl. viel ; ) fuer den der es mag.
Jederzeit stehen Moped/Taxis oder TukTuks bereit, man sollte diese wirklich gleich hier buchen, weiter vorn auf den Hauptstrassen sind sie ziemlich rar, was wir leidvoll erfahren mussten (locker 1 km Fussmarsch, bis sich endlich eines fand).
Der restliche Sonntag vergeht mit Besichtigung von Koenigspalast und Silberpagode, den Touristenattraktionen der Stadt.
Anschliessend geniessen wir den Trubel am Flussufer des Mekong, der Flaniermeile der Hauptstaedter. Viele Familien beim picknicken, Kinder beim baden im Mekong (!), viele Strassenhaendler und natuerlich auch viele Bettler.
Zun Abend finden wir uns wieder in unserem Backpackerviertel ein, essen sehr zuenftig im "Flying Elephant" und geniessen etwas spaeter ein letztes Bier auf der Terrasse unseres Guesthouses mit Blick ueber den naechtlichen See und die Skyline Phnom Penhs.
Floating Island in Phnom Penh - Ausblick von der Terrasse ueber den See
07.11.2005 - Phnom Penh - der zweite Tag
Heute haben wir uns wirklich einmal ausgiebig ausschlafen gegoennt, bis nach 9.00 Uhr. Anschliessend ein nettes Fruehstueck auf der Terrasse und dann erst der wirkliche Start in den Tag.
Nach Organisation der Bustickets fuer morgen nach Sihanoukville und Geldumtausch (Kambodscha ist recht teuer, alles moeglichst in Dollar und kaum eine Leistung in der Landeswaehrung Riel) verhandeln wir mit einem TukTuk-Fahrer einen Tagessatz, der beinhaltet:
Neuer Markt (Psar Thmei)
Toul Sleng, das beruechtigte Folter-Gefaengnis der Roten Khmer und schliesslich der "Russen-"markt, wo es in Wirklichkeit keinen einzigen Russen gibt.
Der neue Markt war nicht so beeindruckend, eher ein Markt der Einheimischen und als Weisse fielen wir hier entsprechend auf. Es war sehr anstrengend, keinen Schritt und keinen Blick tun zu koennen, ohne angesprochen und zum Kauf ueberredet zu werden.
Toul Sleng - wir haben einige Zeit ueberlegt, ob wir es uns anschauen, denn es geht tatsaechlich unter die Haut. Aber man sollte wohl gesehen haben, wozu Menschen in der Lage sind und hoffen, es gibt eine noch schlimmere Strafe fuer Pol Pot und seine Anhaenger als die Hoelle.
Man wird durch 4 Haeuser gefuehrt, die frueher eine Schule waren. Es sind die Verhoerzimmer so dargestellt, wie sie zum Zeitpunkt der Befreiung vorgefunden wurden, jeweils ein grosses Foto an den Wand zeigt den Zustand des jeweiligen Opfers darin.
Viele Raeume enthalten ganze Waende voll Fotos der Inhaftierten, bevor die Folterungen und Toetungen begannen.
Einzelzellen, Gemeinschaftszellen, Berichte ueberlebender Opfer und Taeter vervollstaendigen die Ausstellung.
Alles insgesamt sehr bedrueckend und man braucht schon einige Minuten zur Sammlung im Nachhinein.
Die so genannten "Killing Fields" vor den Toren der Stadt, wo die Opfer zu tausenden umgebracht und in Massengraebern verscharrt wurden haben wir uns dann aber nicht mehr angetan, die Fotos davon und 2 Schraenke voll geborgener Schaedel im Toul Sleng waren genug.
Man bedenke: das alles ist nicht wirklich lange her, nur etwa 25 Jahre. Und wirklich verarbeitet haben die Menschen das noch nicht, so ist zumindest unser Eindruck.
Toul Sleng - Folterzelle
Um uns wieder etwas auf andere Gedanken zu bringen, steht noch ein Besuch des Russenmarktes aus. Dieser ist tatsaechlich viel besser auf die Shoppingbeduerfnisse von Touristen eingestellt und bietet neben Elektronik und Musik sowie Schmuck und unzaehlige Textilien auch Kunsthandwerk der Region. Wir bummeln ausgiebig.
Puenktlich zum Sonnenuntergang sind wir zurueck auf unserer Terrasse, doch der Sonne bleiben nur 5 min, dann zieht ein Gewitter mit Platzregen heran, das uns nur die Flucht ins Innere bleibt.
Abendessen und Internet sind das letzte fuer heute, wir muessen noch packen denn morgen frueh 8.00 Uhr starten wir endlich ans Meer.
Sihanoukville und die kambodschanische Kueste mit ihren vorgelagerten Inseln soll ein Schnorchel- und Badeeldorado sein. Wir hoffen das Beste!
Sonnenuntergang ueber dem See
Aufbruch: | 25.10.2005 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.11.2005 |
Laos
Ankor
Vereinigte Arabische Emirate