Reise nach Vietnam

Reisezeit: August / September 2014  |  von Phil Metzner

Die Insel Cat Ba

Auf nach Cat Ba

Wir haben uns vorher im Internet informiert wie man am besten nach Cat Ba kommt und sind dort auf die Hoang Long Bus Company gestoßen. Diese bietet für 240k VND p.P. ein kombiniertes Ticket für Bus und Boot an und fährt ab der Luong Yen Busstation zu der man am besten mit einem Taxi kommt. Der Bus fährt bist nach Hai Phong. Dort müssen wir aussteigen und den Bus wechseln. Zunächst wundern wir uns warum, doch anscheinend liegt es daran, dass die Strecke bis zum Hafen so extrem schlecht ist, dass der Busunternehmer nur seine älteren Modelle einsetzen will. Wir fahren also bis zum äußersten Zipfel des Festlandes und steigen dann auf ein Schnellboot um. Dieses fährt uns aber zu unserem erstaunen nur bis zum Nordzipfel der Insel. Wir dachten zunächst schon wir müssten uns jetzt selbst um einen Weitertransport kümmern, aber einige hundert Meter weiter stand bereits ein weiterer Bus für uns zur Verfügung. Dieser fährt uns bis an den Haupthafen der kleinen Insel. Ab hier sind wir auf uns allein gestellt. Wir beginnen also mit der Suche nach unserem Hotel. Es nennt sich Cat Ba Beach Resort und soll am „Cat Co 2“ Strand sein. Cat Ba ist eine kleine ruhige Stadt. Es ist nicht viel los und die meisten Restaurants scheinen geschlossen zu sein. Bis zum Hotel laufen wir ca. 20 Minuten und freuen uns umso mehr als wir es erreicht haben. Diese Investition (die mit Abstand größte der ganzen Reise) hat sich wirklich gelohnt. Unser Bungalow ist top und liegt nur 20 Meter vom Strand entfernt. Mit eingeschlossen ist täglich kostenlos Kajakfahren, der Eintrittspreis zum Cannon Fort und natürlich täglich Frühstück. Die Begrüßung ist sehr herzlich und nach einer kurzen Rast machen wir uns wieder auf in die Stadt. Unser Plan ist ein Moped für die nächsten Tage zu mieten und die Insel selbst zu erkunden. Nach mehreren zweilichtigen Angeboten finden wir „Luc Travel“. Er bietet Touren an, organisiert Tickets zum Festland und vermietet Roller. Wir schlagen zu und sichern uns einen AutomatikRoller für gerade mal 3€ am Tag. Auch über unsere geplanten Ausflug in die Halong Bay informieren wir uns gleich – hätten aber nicht mit solch hohen Preisen gerechnet, deswegen wollen wir uns erst nochmal die Sache durch den Kopf gehen lassen

Der Hafen in Cat Ba

Der Hafen in Cat Ba

Blick vom Kajak auf unsere Bungalowanlage

Blick vom Kajak auf unsere Bungalowanlage

Auf Höhlentour mit dem Roller

Nach dem Frühstück, welches ganz anders als die Bungalows gar nicht spektakulär ist, fahren wir für 30 Minuten mit dem Kajak in die Bucht hinaus. Es ist unsere erste Kajakfahrt und wir stellen uns zunächst sehr blöd an. Aber wir haben ja noch zwei Tage zum Üben…
Mit dem Roller machen wir uns auf zum Cannon Fort. Wir können von Glück reden, dass wir unser GPS-Gerät mit hatten, denn wir hätten den Weg sonst wohl kaum gefunden, obwohl es auf Google Maps sehr einfach aussieht. Oben angekommen hat man einen tollen Ausblick auf die Halong Bucht. Auch die schwimmenden Dörfer sind zu sehen. Eher nebensächlich sind die alten verrosteten Kanonen und die Ausstellung militärischer Überbleibsel. Nachmittags machen wir uns wieder auf und besuchen die Quan Y Cave. Direkt gegenüber vom Eingang kann man das Eintrittsticket kaufen und Esse und Trinken. Die Höhle wurde im Krieg als Krankenhaus genutzt und ist sehr groß aber nicht komplett begehbar. Während wir in der Höhle sind fängt es draußen ordentlich das Regnen an und wir sind für eine Stunde erst Mal an diesen Ort gebunden. Wären wir doch bloß jetzt unten im Restaurant…
Nachdem der Regen nachlässt fahren wir weiter zur Trang Trung Cave. Das Eingangstor ist geschlossen und weit und breit kein Mensch zu sehen. Aber was macht ein Tor für einen Sinn wenn links und rechts daneben kein Zaun ist? … Wir gehen vorbei und steigen ein paar Stufen zur Höhle hinauf. Zum Glück haben wir unsere Taschenlampe dabei und können so Teile der Höhle erkunden. Sie ist sehenswerter als die Hospitalcave, aber wir waren sicherlich nicht Mal in allen Ecken.

Nun wollen wir noch zur Hoa Cuong Cave und da diese fast am nördlichen Ende der Insel ist gleich noch den Strand begutachten. Auf dem Weg machen wir uns auch gleich ein Bild vom Eingang in den Nationalpark, welchen wir morgen besuchen wollen. Bis zur Höhle ist es ein ganzes Stück, aber die Landschaft ist klasse und es kommt uns nahezu kein Fahrzeug entgegen. Optimale Bedingungen für die erste Mopedfahrt in Vietnam. Leider ist auch diese Höhle verschlossen, diesmal aber gut genug um uns ein Reinkommen zu verhindern. Einzig ein paar Kinder spielen am Eingang und zeigen uns, dass sie sich durch ein kleines Loch im Tor quetschen können. Auf der rutschigen Treppe verliert Nicole den Halt und plumpst auf den Kopf – unser Ausflug ist beendet und wir fahren zurück.
Am Abend buchen wir bei Starfish Office eine Tour für die Halong Bucht. Der Anbieter macht uns subjektiv den besten Preis und wir können sogar in Ha Long City aussteigen, was uns ein Schnellboot von Cat Ba nach Hai Phong erspart.
Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug zur Minh Chau Höhle. Sie ist im westlichen Teil der Insel zu finden. Ohne GPS-Gerät hätten wir wohl auch hier nicht hergefunden. Die Höhle ist das bisherige Highlight unserer Cat Ba-Ausflüge. Den Eintritt bezahlt man in einem kleinen Restaurant. Die Frau dort schaltet dann das Licht ein und gibt uns sogar eine Taschenlampe mit – warum bloß …. ?
Die Höhle ist wirklich sehenswert und voller Fledermäuse die man wenn man sich still verhält von ganz nah betrachten kann. Ganz weit hinten in der Höhle angekommen befindet sich leider ein Gitter. Irgendwo habe ich gelesen, dass es noch einen zweiten Eingang gäbe. Wahrscheinlich dient das Gitter dazu Besucher abzuhalten, die nicht bezahlen. Als wir gerade auf dem Rückweg sind geht plötzlich das Licht aus. Gehört das vielleicht zur Show oder ist es die Bestrafung dafür, dass wir keinen Guide wollten? Oder ist einfach der Generator leer? Auf jeden Fall sind wir heilfroh wieder Taschenlampe mit zu haben, sonst wären wir lange im Dunkeln getappt.
Auf jeden Fall fahren wir wieder zurück nach Cat Ba in unser Resort und fahren dort Kajak. Heute wagen wir etwas mehr und fahren weiter hinaus – bis in Sichtweise der schwimmenden Dörfer.
Essen gehen wir heute in „The Commons“ und das Restaurant ist echt zu empfehlen. Der lokale Markt allerdings ist wohl eher da um Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Blick vom Cannon Fort auf das schwimmende Dorf in der Halong Bucht

Blick vom Cannon Fort auf das schwimmende Dorf in der Halong Bucht

So sieht in der Hospital Cave aus

So sieht in der Hospital Cave aus

Ein Teil der Trang Trung Höhle

Ein Teil der Trang Trung Höhle

Fledermäuse in der Minh Chau Höhle

Fledermäuse in der Minh Chau Höhle

Der Nationalpark Cat Ba

Heute besuchen wir den Nationalpark Cat Ba mit der Hoffnung den berüchtigten Goldkopflangur zu treffen. Unser erstes Ziel soll der Ngu Lam Peak sein. Es ist der höchste Punkt im Park und man hat einen guten Rundumblick. Die letzten paar Meter des Aufstiegs sind allerdings nicht ganz ohne. Die verrostete alte Treppe ist auf keinen Fall etwas für Menschen mit Höhenangst. Und zu allem Überfluss kommt gerade eine ganze Gruppe anderer Touristen mit ihrem verwirrten Guide an. Also quetschen wir uns zu zehnt auf die kleine Spitze des Berges. Als wir wieder absteigen fängt es ordentlich an zu regnen, weshalb wir die Suche nach dem Catba-langur leider abbrechen müssen. Der Sturm wird immer stärker während wir mit unserem Roller zurück fahren. Wir haben zwar noch das Regencape von der Parfümpagode aber sind trotzdem völlig durchnässt als wir im Hotel ankommen. Dort ist bereits der Strom weg und das bleibt auch eine ganze Weile so. Das WLAN sollte die restlichen Tage gar nicht mehr kommen…

Mehr Klettern als Wandern...

Mehr Klettern als Wandern...

Der Ausblick vom Peak

Der Ausblick vom Peak

...durchnässt

...durchnässt

unfreiwillig zurück nach Hanoi...

Wie vereinbart treffen wir uns am Starfish Office nachdem wir ausgecheckt haben. Wir haben jedoch aufgrund des gestrigen Sturms schon ein sehr schlechtes Gefühl. Und unsere Vermutung bestätigt sich : Die Bootstour kann nicht stattfinden, da die Wellen zu hoch sind und die Küstenwache verboten hat aufs Meer zu fahren. Eine sehr blöde Situation, denn in Hanoi haben wir erst ieder am Moren ein Zimmer und hier in Cat Ba wollen wir bei diesem Wetter eigentlich nicht länger bleiben. Allerdings scheinen zu unserem Glück trotzdem die Hoang Long Boote zu fahren und so entschließen wir uns zurück nach Hanoi zu fahren. Wir bedauern es sehr, die Halong Bucht verpasst zu haben (zum Glück klappte es doch noch später).

© Phil Metzner, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr führt uns unsere Reise wieder Mal nach Südostasien - diesmal nach Vietnam. Unser Plan ist von Hanoi (mit Ausflug auf Cat Ba und in die Halong Bucht) über Hue nach Hoi An und von dort nach Ho Chi Minh City zu reisen. Wenn es die Zeit erlaubt wollen wir auch noch einen Ausstecher ins Mekond-Delta machen.
Details:
Aufbruch: 22.08.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 12.09.2014
Reiseziele: Vietnam
Der Autor
 
Phil Metzner berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.