Jambo! Unterwegs im Rift Valley

Reisezeit: Juli / August 2015  |  von Peter Belina

Auf Wolke 9

Abenddämmerung am Lake Elementaita.

Abenddämmerung am Lake Elementaita.

Auf Wolke 9 - nachts wird da ein Bett draus.

Auf Wolke 9 - nachts wird da ein Bett draus.

Sonntag, 26.07.2015

Ich bin wieder runter von Wolke 9, um zur nächsten Wolke 9 zu springen. Der Flug verlief angenehm. Ich konnte sogar etwas schlafen, nachdem ich meinen Sitz per Knopfdruck zu einer Art Bett umgestaltet habe. 24 Sitzplätze hat die Business Claas, fünf Stewardessen kümmern sich um die Passagiere, die alle mit Namen angesprochen werden.

Neben mir sitzt ein junger Arzt - ja Peter, Du bist älter geworden - der für ein paar Monate nach Malawi geht. Auch eine schöne Ecke...

Beim Menü gab es verschiedene Wahlmöglichkeiten. Ich hatte mich Salatteller, Lachs, Hühnchen mit Reis sowie Kuchen entschieden. Dazu gab es einen äthiopischen Rotwein.

Kurz vor der Landung geht die Sonne auf, unter mir das äthiopische Hochland mit seinen 4000 Meter hohen Bergen. Addis Abeba ist von oben eher unspektakulär.

Auch hier ich es mir bequem in der Cloud 9-Lounge. Ein Haucht von Dekadenz umgibt mich. Nach 90 Minuten heißt es dann, ab in den Flieger zur letzten Etappe.

Die letzten zwei Stunden von Addis Abeba nach Nairobi bringe ich auch noch irgendwie hinter mich. 80% der Fluggäste sind Chinesen. Nicht wirklich überraschend, wenn man in den vergangenen Jahren die Nachrichten verfolgt hat. In beiden Ländern ist China wirtschaftlich intensiv eingestiegen. Landauf in extrem großen Maßstab, Industrieunternehmen, Bodenschätze, Häfen usw.

In Nairobi werde ich erst einmal von der kenianischen Bürokratie erschlagen. Hat eine Weile gedauert, bis ich mich durch das Meer der Paragrafen nach oben gekämpft habe. Zunächst erwartet mich das Gesundheitsministerium mit einem Fragebogen zu Gelbfieber, Aids und Ebola. Leider sind weniger Fragebögen da als Einreisende, die Chinesen fangen an, sich um die Fragebögen zu prügeln.

Der liebe Peter hat derweil ein ganz anderes Problem: Keinen Kugelschreiber dabei. Man könnte denken, der Mann war noch nie im Ausland! Also gut, dann frage ich bei der sicher netten, wenn auch sehr grimmig schauenden Beamtin, ob sie einen Fragebögen und einen Stift für mich hätte. Ich würde mal sagen, Afrika hat sich emanzipiert. Beiden letzten Reisen wollten eigentlich immer alle von mir Kugelschreiber.

Als nächstes wartet die Einwanderungsbehörde auf mich. Hier scheitern die nächsten, haben keine US-Dollar dabei. Das Visum wird aber nur gegen $ ausgestellt. Vielleicht bin ich ja zu blöd, im einen Kugelschreiber mitzunehmen, US-Dollar habe ich aber natürlich dabei. Auch hier darf ich wieder schauen, wo ich einen Stift herbekomme.

Mein Koffer war interessanterweise schon vom Laufband runter in der hintersten Ecke des Raumes. Ich weiß, warum ich mir damals dieses auffällige Teil besorgt habe, das sehe ich immer gleich.

Draußen wartet David auf mich, unser Fahrer. Insgesamt sind wir vier Gäste, auf die letzte, Andrea mussten wir letztendlich zwei Stunden warten. Sie kam zwar an, aber ihr Koffer nicht… Willkommen in Afrika!

Barack Obama ist in der Stadt, also fahren wir absolut abenteuerliche noch nicht fertig gestellte Umgehungsstraße. Willkommen in Afrika! Wer pingelig, jähzornig, aufbrausend oder ungeduldig ist, hat hier nichts verloren. Für alle anderen ist Ostafrika ein Traum! O.k., Nairobi vielleicht nicht gerade.

150km auf einer unglaublich dicht befahrenen Straße warten auf uns. Es wird links und rechts überholt. David überholt gerne über den Standstreifen, der leider zwischenzeitlich aufhört oder wo ein Felsen im Weg ist. Also einmal, da war ich mir sicher, wir kippen um. Bin sicherheitshalber auf die andere Seite des Busses gehechtet. Willkommen in Afrika!

Ein erster Blick ins Rift Valley. Leider etwas riesig.

Ein erster Blick ins Rift Valley. Leider etwas riesig.

Runter ins Rift Valley

50 km hinter Nairobi öffnet sich vor uns eine gigantische Schlucht: Das Rift Valley. Hier schieben zwei Kontinentalplatten in verschiedene Richtungen und zwar vom roten Meer bis runter nach Mozambique. In ein paar Jahren entsteht so ein neuer Kontinent. Don’t panic! Dauert noch ein paar Millionen Jahre. Der Blick ist auf jeden Fall spektakulär.

Ein Sundowner in der Lodge.

Ein Sundowner in der Lodge.

Am späten Nachmittag kommen wir in der Lake Elementaita Lodge an. Wunderschön am gleichnamigen See gelegen, erwartet mich der Pool. Willkommen in Afrika! Ein kurzes Bad muss genügen. Nachdem es tagsüber ca 28 Grad warm war kühlt es jetzt doch recht schnell ab.

© Peter Belina, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unterwegs in verschiedenen Nationalparks Kenias und Tansanias: Neben den bekannten Highlights wie Ngorongoro Krater, Serengeti, Massai Mara und Kilimanjaro stehen auch die versteckten Ecken im Fokus, wie Lake Nakuru, Lake Naivasha, Lake Manyara oder Anboseli Nationalpark.
Details:
Aufbruch: 25.07.2015
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 08.08.2015
Reiseziele: Kenia
Äthiopien
Tansania
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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