Winterliche Rundreise durch Skandinavien

Richtung Røros

Trondheim war die nördlichste Station unserer Reise. Der Weg sollte uns nun über Røros nach Sundsvall in Schweden führen.
Langsam aber sicher verließen wir die Fjordgegend. Die Landschaften waren nun mehr und mehr von scheinbar undurchdringlichen Wäldern geprägt!
Am Mittag kamen wir in Røros an. Wir suchten uns einen Parkplatz und schlenderten durch den kleinen Ort. Die noch größtenteils erhaltende Bausubstanz des ehemaligen Bergarbeiter-Städtchens, hatte eine Eintragung im UNESCO-Weltkulturerbe zur Folge. Die Architektur der Häuser ist wunderschön. Passend zur Abgeschiedenheit des Ortes. Røros gilt außerdem als eine der kältesten Städt Norwegens. Hier wurden im Jahre 1914 -50,4°C gemessen. Am Tag unseres Aufenthalts war es mit knapp -10°C angenehm. Wir erkundeten das Örtchen zu Fuß, gönnten uns nach einiger Zeit eine Pause in einem Cafe. Die Häuser sahen von innen genauso aufregend und spannend aus wie von außen. Stuck und aufwendige Verzierungen säumten die Wände und Decken.
Bevor wir Røros verließen hielten wir noch an einer Rentier-Farm. Hier war es möglich sich von Rentieren durch die Wildnis ziehen zu lassen. Wir entschieden uns dagegen und hofften weiterhin, das wir noch Rentiere in freier Wildbahn sehen würden!

Richtung Sundsvall

Es lagen noch knapp 400 Km vor uns, bis nach Sundsvall. Also begaben wir uns auf die Weiterfahrt. Sundsvall galt für uns jedoch nur als Übernachtungsmöglichkeit, da der Weg bis nach Stockholm von Røros aus zu weit für einen Tag gewesen wäre. Wir ließen uns also Zeit. Wir verließen also Norwegen und waren wieder in Schweden. Die Hauptstraße war komplett von Wäldern umschlossen. Es war trist, kalt, Schneemassen säumten den Seitenstreifen. Der feine Schnee flog über die Straße hinweg. Der Himmel war wolkenverhangen.
Nach einiger Zeit, ich weiß nicht mehr genau wo wir waren, schlief ich auf dem Beifahrersitz ein. Plötzlich weckte mich meine Freundin und hielt direkt an der Hauptstraße an. Bereits mehrere Fahrzeuge standen am Straßenrand. Nicht weit von der Straße entfernt, auf einer Lichtung, standen einige Rentiere. Zuerst sahen wir nur ein paar vereinzelte Tiere. Dann kamen immer mehr. Es war eine riesige Herde Rentiere! Wir waren gerührt. Es war ein so schöner Anblick. Sie waren gar nicht so weit von uns entfernt. Nach einiger Zeit in der wir und andere Schaulustige einfach da standen und beobachteten, verließen die Rentiere die Lichtung und verschwanden wieder im Wald.

Ankunft in Sundsvall

Immer noch überwältigt von dem Erlebnis, fuhren wir weiter Richtung Ostsee. Abends kamen wir in Sundsvall an. Es war bereits dunkel. Wir mussten die Inhaberin der Jugendherberge anrufen, erhielten dann die Zugangsdaten für die Tür. Wir bezogen unser Zimmer, machten einen kleinen Spaziergang in der näheren Umgebung unserer Bleibe. In Sundsvall lag sehr viel Schnee!

Wir aßen noch etwas zu Abend, ließen den aufregenden Tag Revue passieren und schliefen friedlich ein.