10 Tage Bangkok - wir lieben diese Stadt!

Reisezeit: Mai 2012  |  von Tatjana F.

Zurück in Bangkok

Zünftiges Frühstück, Lumpinipark & Clubbing

Heute schliefen wir erstmal in aller Ruhe aus, danach fuhren wir an die Sukhumvitroad „Zu Otto“. Das ist ein deutsches Café, in welchem man Morgens richtig deutsch Frühstücken kann, man Nachmittags selbstgebackene Schwarzwälderkirschtorte bekommt und man den ganzen Tag über deutsche Backwaren wie Schwarzbrot und Laugenbrezeln kaufen konnte. Unserer Meinung nach eine super Sache, in erster Linie für die vielen deutschen Auswanderer und Geschäftsleute. Nach zwei, drei Monaten sehnt man sich sicherlich nach einem gescheiten Stück Brot. Leider waren wir auch hier zu spät für das richtige Frühstück, man konnte sich aus den Waren jedoch problemlos etwas zusammenstellen und so gab es heute Käsebrötchen, Butterlaugenbrezeln und Schokocroissants zum Frühstück – auch mal lecker . Gestärkt zogen wir weiter in den Lumpinipark. Das ist ein recht großer Stadtpark im Silom Viertel mit mehreren Seen und viel, viel Grün. Man spürt direkt die bessere Luft in dem Park und kann vom Verkehrslärm überraschender Weise kaum etwas hören. Wir spazierten etwas durch den Park und sahen recht schnell den ersten Waran am Wegesrand. Nach und nach entdeckten wir immer mehr bis wir tatsächlich vor einem 2 Meter langen Waran standen – unglaublich! Es hat sehr viel Spaß gemacht diese faszinierenden Tiere zu beobachten und Jan hat sich auch direkt mal mit einer angelegt (kommt davon, wenn man immer alles anfassen muss :-p). Vom gestrigen Ausflug waren Tatj´s Beine leider extrem verstochen, was ziemlich heftig weh tat. Außerdem war es heute wieder unfassbar heiß, kaum auszuhalten. So gingen wir nach einer Weile zurück an unser Hotel und entspannten noch etwas am Pool. Als es plötzlich aus heiterem Himmel zu schütten anfing, flüchteten wir auf unser Zimmer, machten uns frisch für den Abend und gingen im Restaurant unseres Hotels zu Abend essen. Auch hier war das Essen wieder super lecker, Jan gönnte sich mal wieder sein „stier fried chicken with cashewnuts“ und Tatj aß Grillhühnchen mit frischem Pfeffer und ganz viel Knobi. Für heute stand Tanzen auf dem Programm und glücklicherweise hatte es zwischenzeitlich auch aufgehört zu regnen. Also machten wir uns schick, Tatj packte ihr Ausgehhandtäschchen – und dann mussten wir entsetzt feststellen, dass wir gar keine Bahts mehr hatten und die Wechselstuben im Silom Viertel alle bereits geschlossen hatten. Unsere Lobby wechselte leider auch kein Geld. Wir beschlossen es drauf ankommen zu lassen und fuhren mit unserem letzten Kleingeld an die Sukhumvitroad. Leider hatten auch hier alle Banken bereits geschlossen. Dann kam uns zum Glück die rettende Idee – wir suchten uns das größte Hotel im Umkreis und taten einfach so, als wären wir Gäste, was auch wunderbar funktionierte. An dieser Lobby wechselte man uns dann endlich Geld (aufgrund des schlechten Kurses hier wechselten wir aber erstmal nur 50 Euro). Los ging es endlich, in die Soi 11, einem bekannten Ausgehviertel. Hier war tatsächlich sehr viel los, ein Irish Pub reihte sich an einen Mexicaner, daneben das „German Beer House“, das sogar Possmann Apfelwein und Handkäse anbot. Und dazwischen die üblichen Garküchen und als Cocktailbar umfunktionierte VW-Busse (total cool!). Nach einem kurzen Aperitif zogen wir weiter in den hoch angepriesenen Bed Supper Club. Der Club ist wirklich stylish und hat ein cooles Konzept. Alles ist in weiß gehalten und wird mit bunten Lichtern angestrahlt. Es gibt 2 Floors auf welchen internationale DJ´s House & Electro auflegen. Dann gibt es noch einen Außenbereich für Raucher, der ein bisschen wie ein Beachclub aussieht. Die Preise waren jedoch gesalzen, immerhin erhielt man für die knapp 20 Euro Eintritt pro Person noch 2 Freigetränke. Da wir ja nur 50 Euro gewechselt hatten, mussten wir uns hiermit auch zufrieden geben. Spannend war es trotzdem, die Leute zu beobachten. Neben der asiatischen Hotvolee und ein paar Touristen sah man in erster Linie europäische und amerikanische Auswanderer. Ob Mann oder Frau, ob Homo oder Hete, ob Transe oder Ladyboy, ob schwarz oder weiß, ob alt oder jung, ob Thai, Ami oder Europäer - fast alle schienen sich zu kennen und es ging sehr laut und feuchtfröhlich zu. Fasziniert beobachteten wir die Asiaten, die total aufgedonnert waren und die knappsten Kleidchen trugen, sich aber alle mit einem ehrfürchtigen Wai begrüßten. An jeder Ecke floss ordentlich Kohle über die Theke. Am auffälligsten waren 2 englischsprachige Jungs Anfang 20, die einen ganzen Bereich für sich absperren ließen, mehrere Flaschen Schampus und 900 Euro teure Magnumflaschen Grey Goose Wodka bestellten und knapp 20 junge, hübsche, aufgetakelte Thai- Mädchen um sich herum tänzeln ließen. So stellen wir uns Mark Zuckerberg und Dustin Moskovitz vor . Leider fuhren als wir den Club verließen keine Skytrains mehr, weshalb wir uns das erste Mal ein Taxi (natürlich mit Taxameter) suchten. Wie befürchtet fuhr der Fahrer uns in einen ganz anderen Stadtteil und behauptete steif uns fest, dass das hier Chong Nonsi wäre. Den rießigen Umweg bis an das richtige Chong Nonsi mussten wir natürlich bezahlen. Die Taxifahrt war zwar aufgrund der enorm günstigen Taxameterraten in Thailand trotzdem nicht teuer, geärgert hat es uns trotzdem, weil genau das eingetreten war, was wir so oft gehört hatten.

Typisch Bangkok - loving it!

Typisch Bangkok - loving it!

Kein Wunder, dass ab und an mal der Strom ausfällt

Kein Wunder, dass ab und an mal der Strom ausfällt

Waran im Lumpinipark

Waran im Lumpinipark

Highlight für Jan - die ersten Warane

Highlight für Jan - die ersten Warane

Clubbing im Bed Supper Club

Clubbing im Bed Supper Club

Chinatown - und zur Abwechslung mal Shopping ;-)

Gleich nach dem Frühstück fuhren wir an den Chaophraya um mit dem Expressboat in eines der letzten Viertel zu fahren, das wir uns noch nicht näher angeschaut hatten – Chinatown. Die Fahrt hat wieder wunderbar geklappt und dort haben wir direkt eine Wechselstube mit günstigem Kurs gefunden. Chinatown an sich war jedoch schrecklich! Man muss sich das ganze Viertel wie einen riesigen Markt mit einem Labyrinth aus ganz schmalen Gassen vorstellen. Links und rechts reiht sich dicht an dicht ein Stand an den nächsten und alle verkaufen sie echten Chinasch****(Schlüsselanhänger, Haargummis, Gummibälle, Plastikrosen – das ganze Repertoire was es bei uns an Straßenfesten an den Schießbuden zu gewinnen gibt, Hauptsache alles ist aus Plastik, PVC und Pestiziden). Der billige Kram, die extreme Schwüle und Hitze, dazwischen Mofas und teilweise Autos und natürlich die Garküchen – der Gestank und die Enge waren kaum auszuhalten. Und zwischendrin gab es zu allem Überfluss noch Stände mit Gewürzen und ungekühltem Fisch oder Fleisch… Selbst hier in Chinatown bestätigen sich alle Vorurteile, die man über die Chinesen hört… Wir kauften nichts und waren heilfroh, als wir nass geschwitzt wieder im Expressboat zurück an unser Hotel saßen. Erstmal duschen und durchatmen! Da uns noch immer einige Mitbringsel fehlten und Jan´s neu erworbener Koffer noch nicht vollständig gefüllt war, machten wir uns noch einmal auf ins MBK Center zum Powershopping. Dies zog sich diesmal bis in den späten Abend hinein, war dafür aber sehr erfolgreich. Gestoppt wurden wir erst von unseren in den Knien hängenden Mägen. Bis nach Hause schafften wir es nicht mehr – heute gab es Fastfood – Subway und Dunkin Donats. Erst recht spät kamen wir wieder in unserem Hotel an, tranken noch einen Absacker in unserer Hotelbar und sprachen über unsere Erlebnisse der letzten Tage. Das faszinierendste hier sind wirklich die ständigen Kontraste. Neben modernen, vollverglasten Wolkenkratzen von PWC oder HSBC stehen schäbige Plattenbauten für die weniger gut betuchten Thais und direkt daneben vergoldete, glitzernde, verschnörkelte Tempel. Das alles macht das Stadtbild einfach unglaublich spannend. Auch bei den Menschen sind diese Kontraste sehr fremdartig für uns. Alle sind top gestylt, ständig tippen alle unaufhörlich auf ihren Smartphones oder Tabletts rum (sogar Mönche – barfuß, im orangenen Mönchsgewand – aber das iPad2 in der Hand und Fifa spielen!), geben also ein so modernes Bild ab, begrüßen sich aber trotzdem nicht mit Küsschen, sondern mit einem Wai, stecken bei jeder Gelegenheit an den kleinen Haustempeln (die es ausnahmslos in ALLEN Gebäuden gibt) Räucherstäbchen an (während sie mit dem iPhone unterm Kinn telefonieren), behängen ihre Autos und Boote täglich mit frischen Blumenketten um die bösen Geister zu beschwören oder beten vor ihren Marktständen um zahlungskräftige Kundschaft. Es ist Irrsinn wie ein auf der einen Seite so modernes, hoch entwickeltes Volk, gleichzeitig so religiös und abergläubisch sein kann. Irrsinn – aber eigentlich verdammt toll!

Taxiboot in Richtung Chinatown

Taxiboot in Richtung Chinatown

Nippes in Chinatown...

Nippes in Chinatown...

Nippes in Chinatown...

Nippes in Chinatown...

Vollgestopfte Straßen in Chinatown

Vollgestopfte Straßen in Chinatown

Chinatown in Bangkok

Chinatown in Bangkok

Chinatown in Bangkok

Chinatown in Bangkok

© Tatjana F., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eigentlich war eine Wohnmobilreise durch Tschechien geplant - doch die Millionenmetropole Bangkok lies uns einfach nicht mehr los und eine Woche vor Urlaubsbeginn waren die Flugpreise so günstig - da mussten wir zuschlagen! 10 Tage in und um der faszinierendsten Stadt der Welt - von uns aus kann´s los gehen :-D
Details:
Aufbruch: 18.05.2012
Dauer: 11 Tage
Heimkehr: 28.05.2012
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Tatjana F. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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