Edinburgh - Schottland
Highlands und Nessie
Natürlich wollte ich neben Edinburgh auch etwas vom restlichen Schottland sehen, insbesondere einen Ausflug in die Highlands machen und das legendäre Loch Ness besuchen. Im Vorfeld der Reise habe ich also nach einer solchen Tagestour online gesucht und wurde schnell bei NessBus.com fündig. Die bieten eine Monster-Tagestour von ca. 12 Stunden Dauer an zum Grundpreis von 45 GBP. Man bucht online die Tour, löhnt 10 GBP per Kreditkarte als Kaution, bekommt per email das Ticket und einige Instruktionen: Z.B. die, dass der Ness Bus zwischen 07.00 und 08.00 Uhr morgens die Tour-Teilnehmer an verschiedenen Haltestellen in Edinburgh abholt. Man suche sich einfach die zum Hotel nächstgelegene Haltestelle aus und begebe sich so zeitig dorthin, dass man mindestens 5 Minuten vor der Abholzeit parat steht. Wegen des vollgepackten Tagesplans wird schon bei Buchung darauf explizit hingewiesen, dass man sich während der Tour jeweils mindestens 10 Minuten vor Abfahrtszeit wieder am Bus einzufinden hat. Auf der Tour gibt es dann einige Stopps, kürzere Fotostopps und längere Besichtigungs-Stopps mit optionalen, extra zu bezahlenden Attraktionen. Soweit, so gut.
Good morning in the morning aus dem Hotelfenster - wieder allerfeinstes Wetter. Tja, wenn Engel reisen...
Ca. 07.15 Uhr Samstag morgens Southbridge Edinburgh: Die Doppeldecker sind schon unterwegs, alle Geschäfte noch zu, ich habe keine Zeit für Frühstück, weil ich bis zur letzten möglichen Minute gepennt habe. Rucksack gegriffen und ab an die Royal Mile zum Ness Bus Stop.
Auf dem Weg zur Bushaltestelle beschleicht mich das Gefühl, dass ich vielleicht für heute doch noch ein wenig mehr Bargeld benötigen würde und ziehe mir selbiges am Geldautomaten der Royal Bank of Scotland. Die ATM´s werfen hier nur schottische Pfund aus, keine britischen, was aber eh egal ist, der Wechselkurs ist gleich. Man sollte die schottischen Scheinchen aber dringend in Schottland loswerden, weil man sie hierzulande kaum eingetauscht bekommt.
Ich warte ein Weilchen auf den Ness Bus, aber nur weil ich zu früh bin, der Ness Bus ist 100 % pünktlich.
Jeder Gast bekommt beim Einsteigen in den Bus ein Pamphlet in die Hand gedrückt, auf dem der genaue Ablaufplan des Tages steht. Und weil der Zeitplan so eng ist für diese durchgetaktete Tour, steht auch mindestens 5 Mal drauf, das man sich an jedem längeren Stopp spätestens 10 Minuten vor der vom Fahrer angesagten Abfahrtzeit wieder am Bus einfinden solle. Der Bus könne nicht warten und würde grundsätzlich immer pünktlich abfahren, wer nicht da ist, hat Pech gehabt und selber Schuld. Soso...
Unser Fahrer/Guide stellt sich vor: Er heiße Douglas (welch schöner schottischer Name !), wir dürften ihn aber Dougie nennen. Nachdem wir nach und nach und pünktlich bis 08.00 Uhr morgens alle Abholstellen in Edinburgh abgeklappert haben und nun mit ca. 20 Leuten komplett sind, legt Dougie los und vor allem gibt er Vollgas.
Die Truppe an Bord ist international: Viele Engländer, einige US-Amerikaner, Argentinier, Inder, Australier, eine Russin, meine deutsche Wenigkeit und eine 6-köpfige mexikanische Familie, die uns später noch sehr beschäftigen wird...
Aber zunächst einmal kämpfen wir alle (auch die Engländer) mit dem heftigen schottischen Akzent von Dougie. Er scheint das zu kennen und erklärt, "yes" hieße auf schottisch "ay", "no" ist hier mehr so ein "naah" und jedes 2. Wort ist sowieso "wee", was soviel heißt wie "klein", ein "klein wenig" oder "ein bisschen", "etwas". Trotzdem: In den ersten 2 Stunden spitze ich angestrengt die Ohren, um scottish verstehen zu können. Später gewöhne ich mich an den Dialekt, was auch daran liegt, dass Dougie über 12 Stunden fast ununterbrochen quasselt. Aber, was er erzählt ist nicht uninteressant, nämlich die gesamte Geschichte Schottlands, und seine eigene.
Der erste Stopp findet bereits nach 1-stündiger Fahrt über Autobahn und noch schnurgerader Landstraßen in einer Whisky-Distillerie statt, namens Deanston. Die Besichtigung ist optional, kostet 9 GBP und dauert ca. 30 Minuten. Obwohl ich bereits einmal eine Whiskey-Distillerie besucht habe (Jack Daniel´s in Lynchburg/Tennessee/USA), gehe ich auch diesmal mit. Schließlich handelt es sich hier um Scotch, nicht um Bourbon. Und was ist da nun der Unterschied ? Und wieso ist die Schreibweise unterschiedlich Whisky - Whiskey ? Nun ja, obwohl ich keine Expertin bin, was dieses Getränk angeht (weil ich es gar nicht mag), die Erklärungen: Scotch wird hauptsächlich aus Gerste gemacht (europäisch), Bourbon aus Mais (amerikanisch). Das Wort "Whisky" leitet sich aus dem gälischen Wort für Wasser des Lebens ab, "uisge". Die unterschiedlichen Schreibweisen sind über die Jahrhunderte entstanden, aber heute gilt: In Kanada und Schottland heißt es Whisky, in den USA und Irland Whiskey.
Aber seit vielen Jahrzehnten gibt es noch eine sehr überraschende, weitere sehr erfolgreiche Whisky-Nation: Japan ! Da machen sie Whisky nicht aus Reis, sondern importieren die Haupt-Ingredienzien, mixen aber sehr erfolgreich alles zusammen und stellen seit Jahren hochgelobte Sorten her.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Hollywood-Film "lost in Translation", in dem der Hauptdarsteller Bill Murray extra für einen Whisky-Werbespot des japanischen Groß-Getränkehersteller "Suntory" nach Tokio geschickt wird und er dort... Stopp, bevor ich jetzt über einen meiner Lieblingsfilme anfange, zu schwadronieren !
Zurück zu Deanston: Die Tour durch die Produktionsanlagen macht ein sehr junger Typ mit uns, man kann ihn gut verstehen, aber besonders unterhaltsam ist es nicht. Na klar, bin ich verwöhnt von Jack Daniel´s/USA = große Show, entertainment pur. Hier bei Deanston hapert es etwas mit dem unterhaltsamen Teil. Egal, die Fotos, bitte sehr:
Eichenfässer - lt. Erklärung schon etwas Mangelware und schwer zu bekommen, die vorhandenen Fässer müssen ewig halten...
Und hier hat man bereits das Gefühl, nur einatmen zu müssen, um besoffen zu werden. Was Quatsch ist. Aber es riecht eben nach Whisky.
River Teith - hier kommt das Wasser her für die Deanston Whisky´s - eine der wichtigsten Zutaten - klares, reines, frisches Wasser.
Für den Besuch der Deanston distillery ist bewusst wesentlich mehr Zeit eingeplant, als die eigentliche Besichtigung dauert. Zum einen, weil die meisten von uns zu diesem Zeitpunkt sicher noch nicht gefrühstückt haben und es hier ein angeschlossenes Café gibt und zum zweiten, weil der Ausschank von Alkohol in Schottland vor 10.00 Uhr morgens nicht erlaubt ist. Für das Whisky-tasting muss also der 10-Uhr-Schlag vorbei sein. Während die meisten anderen um 10:00:01 Uhr am Hochprozentigen nippen, muffele ich eine meiner 3 mitgebrachten Bananen.
Zu Beginn der Tour hat uns Dougie eine Karte der Highlands gezeigt und erklärt, welche Straßen wir nehmen würden auf dem Weg zum Loch Ness. Auf der Karte sah das harmlos aus und ich denke, dass die Highlands so wahnsinnig hoch ja nun nicht sind. Also rechne ich im Leben nicht mit so vielen Kurven und engen Straßen. Falsch gedacht: Es geht jetzt wirklich nur noch im Schlängelstil weiter, Kurven ohne Ende. Nein, es sind keine Serpentinen und es gibt auch nur selten Abgründe rechts und links der Straße, aber es ist ein unglaubliches Herumgekurve. Wobei es manchem durchaus schlecht werden kann.
Ich neige nicht dazu, unter Reiseübelkeit zu leiden, aber ich weiß es auch zu verhindern durch den Trick, den Horizont oder irgendeinen Fixpunkt anzustarren. Hätte ich jetzt die Augen zu gemacht und versucht, zu schlafen, wäre mir auch übel geworden. Nee, Augen auf und nicht zum Seitenfenster hinaus schauen, sondern immer durch die Frontscheibe auf die Straße, so verliert sich das Geschwindigkeitsgefühl. Dabei sind die Speed-Limits recht begrenzt, außerorts darf man nie schneller als 60 mph, das sind 96 kmh. Die vielen verdammten Kurven schreiben aber meist ein Speed-Limit von max. 30 mph vor = 48 kmh und das ignoriert Dougie konsequent.
Dennoch: Ich habe mich nie unsicher gefühlt, obwohl Dougie durchaus heute noch einen drauf setzt, so rein tempo-technisch. Er ist ein versierter Fahrer und hat jahrelang Linienbusse in und um Edinburgh gefahren. Alles gut, also.
Die Landschaft sieht im wesentlichen so aus. Auf den Straßen herrscht nicht sehr viel Verkehr. Wenn man mal einen Ort durchquert, sieht man hie und da tatsächlich mal einen Mann im Kilt, okay nein - es war nur ein einziger...
im Hintergrund Loch Leven.
...und es gibt Tiere ! Erwartungsgemäß unfassbar viele Schafe und ganz entgegen meiner Erwartung sieht man eher selten mal Herden bzw. Exemplare von Highland-Rindern, die sie hierzulande so außergewöhnlich bezeichnen mit dem Begriff "hairy coo´s". Leider habe ich kein einziges Tier fotografisch erfassen können, aber es sind eben diese zotteligen rot-braunen Hochlandrinder mit langen Hörnern. Mittlerweile gilt die Rasse als gefährdet, obwohl sie für die karge Landschaft Schottlands wie gemacht sind. Sie sind geeignet für ganzjährige Freilandhaltung, kommen auch mit nährstoffarmen Weiden zurecht, kalben leicht und viel ohne menschliches Zutun und liefern cholesterin-armes Fleisch. Hochlandrinder waren im Mittelalter und weit später das wertvollste, was so mancher Clan hier besaß und so wurden durchaus Gefechte um die Herden ausgetragen.
An dieser Formation machen wir einen kurzen Fotostopp, denn die Gegend ist durchaus geschichtsträchtig: Hier hat der Campbell-Clan 1692 ein Massaker am örtlichen MacDonald-Clan angerichtet mit insgesamt 78 Opfern. Unter anderem ging es bei diesem Konflikt auch um die hairy coo´s... Dougie erzählt uns die Geschichte ausführlich im Bus und er hat sogar Ausschnitte aus Hörbüchern parat, aus denen wir Sequenzen vorgespielt bekommen.
Wann immer Dougie mal einen Moment Pause macht in seiner epischen Geschichtserzählung Schottlands, beglückt er uns mit schottischer Musik, Gott sei Dank weniger Dudelsack-Gedudel, sondern eher modern aufgemotzte Folk Music und ansonsten durchaus Rod Stewart und Amy MacDonald.
Das Tal von Glencoe wurde jedoch auch anderweitig genutzt: Viele Harry-Potter-Szenen wurden in Schottland gedreht, einige auch hier. Die Straße, die wir eben entlang gefahren sind, war eine Kulisse für Skyfall/James Bond. Auch einige Szenen von Braveheart und Highlander wurden hier aufgenommen, sowie für Gladiator.
Wir durchqueren den Ort Fort William und kommen kurz darauf am höchsten Berg Groß Britanniens vorbei, Ben Nevis, ca. 1.343 m hoch. Danach passieren wir das längste Tal der Highlands, das Great Glen mit ca. 100 m Länge. Die Landschaft ändert sich kaum und so kommen im Bus nun rege Gespräche in Gange. Scheinbar haben wir uns nun gegenseitig genug "beschnuppert" und wollen alle gegenseitig wissen "woher, warum hier, wieso und weshalb". Dougie hat mal Sendepause.
Wir trudeln genau gemäß Zeitplan in Fort Augustus ein, dem Ausgangsort für die Loch Ness-Bootstouren. Hier ist der erste Stopp seit 3 Stunden für Toilette u.ä. Aber wir haben genug Zeit. Jeder kann die Waschräume aufsuchen, noch etwas zu essen/trinken kaufen, bevor es an Bord geht und selbst nach der Bootstour stehen noch planmäßige 30 Minuten zur Verfügung für Verpflegung/Toilette/Shopping/Fotos, whatever. Die Bootstour kostet hier 12 GBP, das Geld dafür hat Dougie bereits an unserem letzten Halt eingesammelt, damit er nur noch telefonisch die Anzahl der Teilnehmer durchgeben muss, die Tickets vor Ort in Fort Augustus am Bus abgeliefert werden und wir keine Sekunde irgendwo Schlange stehen müssen. Perfekt organisiert.
Fort Augustus ist ein winziges Dorf (621 Einwohner), eine echt kleine Ansammlung von Souvenirshops, Pubs, Imbissen, Restaurants, 1 Tankstelle, 1Tourist Information, 1 öffentliche Toilettenanlage. Aber wohl auch: Ein kleiner Bahnhof irgendwo in der Nähe für Züge nach Inverness...
Caledonian Canal: Den Kanal gibt es seit 1822 (fertiggestellt) und er verbindet die Nordsee über ca. 97 km mit dem Atlantik. Über 29 Schleusen. Der Kanal war wirtschaftlich nie bedeutend und wird heute auch mehrheitlich touristisch genutzt, aber der Kanal ist technisches Weltkulturerbe.
Schnell noch die 2. Banane des Tages reingeschoben und dann an Bord dieses Dampfers für die Loch-Ness-Tour
Erwarte ich allen Ernstes Nessie zu sehen ? Naah !!! Ich glaube, Nessie hat niemals existiert. Pure Legende. Diese undeutlichen Fotos, die existieren, können alles Mögliche zeigen, aber ein Ungeheuer ? Niemals. Die letzte "Sichtung" von Nessie war zudem 1934, man hat das Loch seitdem mehrmals auf den Kopf gestellt und nie wieder ist irgendetwas Nessie-artiges jemals wieder aufgetaucht.
Das Boot hat ein Sonarsystem, so können die Passagiere über den Bildschirm gucken, was auf dem Seegrund so los ist: Nichts.
Es ist Abfahrtzeit, bzw. 10 Minuten vor Abfahrtzeit. Die meisten Teilnehmer der Tour haben sich am Bus wieder eingefunden, zwar wird noch an diversen, mitgebrachten Snacks geschnault, aber der Bus füllt sich. Dougie zählt durch. Es fehlen exakt 6 Leute, die mexikanische Familie. Die haben an der Bootstour definitiv nicht teilgenommen. Wo stecken sie also in diesem winzig kleinen Kaff ? Wir warten. 10 Minuten, 20 Minuten, keine Mexikaner in Sicht. Einfach losfahren ? Dougie ist unsicher, so eine Situation hatte er noch nie. Er ruft seinen Chef in Edinburgh an, der sagt "suchen".
Ok, wir teilen uns auf: Einige durchkämmen die Lokale auf der linken Seite des Kanals, andere die auf der rechten Seite. 2 sehen am Seeufer nach, ich checke die Toiletten-Häuschen, jemand anderes die Tankstelle, den Souvenirshop und die Tourist-Info. Nichts. Gleichzeitig versucht man in Edinburgh, die Mexikaner über deren email-Adresse, die sie ja für die Buchung hinterlassen haben, zu erreichen: Nichts, keine Antwort. Eine Telefonnummer von denen ist nicht hinterlegt. So langsam sind wir anderen Passagiere genervt. Wenn sie nicht kommen, haben sie selber Schuld. Ich sage "we can´t wait forever !"
Aber der Chef in Edinburgh sagt: Ankunft des nächsten Bootes abwarten, vielleicht haben sie sich kurzerhand entschlossen, doch noch die Loch-Ness-Bootstour zu machen. Wir warten jetzt schon über 1 volle Stunde !!! Das Boot kommt an, Dougie steht am Ausstieg parat, das Personal ist informiert, aber wieder nichts, keine Mexikaner. Nach fast 2 Stunden Wartens und Suchens gibt es endlich das "go" aus Edinburgh, ohne die missing Mexican´s abfahren zu dürfen.
Unser eigener Zeitplan ist jetzt echt in Gefahr und schwer unter Druck. Dougie gibt mehr als Vollgas und wir fliegen jetzt durch die Highlands. Problem ist nämlich auch: Die Fahrzeitbegrenzung für Dougie. Er muss uns spätestens bis 20.00 Uhr nach Edinburgh zurück befördern, ansonsten muss er durch einen anderen Fahrer ausgetauscht werden. Und der müsste sich ja erstmal hierher begeben.
Wir fügen uns also in unser Schicksal, jetzt high-speed durch die Highlands gebrettert zu werden und nur noch ganz, ganz kurze Stopps vor uns zu haben. Wir sind uns alle einig: Go, Dougie, go !
Übrigens haben wir noch herausbekommen, dass die Mexikaner nicht einfach so verschwunden sind, sondern dass dahinter ein durchdachter, perfider Plan gesteckt haben dürfte: Die Mexikaner haben die Tour nämlich über eine Website gebucht, auf der sie keine Kaution von 10 GBP/Person hinterlegen mussten. Da der Gesamtpreis von Dougie erst nach der Bootstour am Loch Ness kassiert wird, sind sie bis dorthin also völlig kostenlos gefahren, haben sich dort gleich nach Ankunft abgesetzt, sind vermutlich mit dem Bus zum nächsten Bahnhof gefahren, haben sich dort in einen Zug nach Inverness gesetzt (was eh deren nächstes Ziel gewesen wäre) und somit eine kurzweilige Tagestour zum Nulltarif genossen. Und für den Transport nach Inverness nur einen Bruchteil dessen bezahlt, was sie direkt ab Edinburgh dafür hätten blechen müssen.
Es dämmert schon ein wenig, als wir den Cairngorms Nationalpark erreichen und es nieselt. Die Luft ist eh raus, also nur ganz schnell Foto-Stopp und Raucherpause und schnell weiter. Dougie versucht, Zeit gut zu machen, was ihm auch eindrucksvoll gelingt. Der Tag war lang, wir sind müde, alle wären wir gerne so gegen 20.00 Uhr in Edinburgh zurück. Zumal einige von uns ja durchaus noch ein Abendprogramm geplant haben...
Einen Stopp müssen wir noch machen: In der viktorianischen Kleinstadt Pitlochry. Dougie muss seine Pausenzeiten einhalten und ein letzter Toiletten-Stopp ist auch mehr als angesagt. So halten wir auf einem Parkplatz in Pitlochry, die örtliche Tourist-Info ist bereits geschlossen, deren Toiletten wir normalerweise hätten benutzen sollen. Aber wir dürfen alle in einem netten Pub auf´s Klo, ohne etwas konsumieren zu müssen. Dougie hat allerdings den ultimativen Tipp für uns, was wir hier in Pitlochry alle unbedingt testen sollen: Das angeblich beste Schokoladeneis der Welt aus einer winzig kleinen Eisdiele ! Wir brauchen echt alle Nervennahrung und Zucker in die Blutbahnen, daher kommen wir alle mit Schoko-Eis bewaffnet am Bus wieder an. Eigentlich besagen die Regeln von Ness Bus, dass das Essen im Bus nicht gestattet ist, aber sch..-egal, wir müssen noch immer mindestens 40 Minuten Fahrzeit aufholen - also alle Mann hinein in den Bus mit klecksendem Schokoladeneis.
Kurz nach Pitlochry sind wir auf der Autobahn, aber ausgerechnet hier kann Dougie nicht die Speed-Limits ignorieren, weil die ganze Autobahn praktisch lückenlos überwacht ist. Wir überqueren die eindrucksvolle Forth Bridge und sind tatsächlich gegen 20.00 Uhr zurück in Edinburgh. Zwar noch nicht am Aussteigepunkt am Bahnhof, den erreichen wir gegen 20.15 Uhr, aber es ist geschafft ! A monster day out - im wahrsten Sinne des Wortes: Mehr als 12 Stunden.
Ich bedanke mich bei Dougie mit einem großzügigen Trinkgeld für seinen eindrucksvollen Einsatz heute, sein sicheres Fahren und seine Geduld. Anschließend geht es für mich über die North Bridge und auch die South Bridge zurück ins Hotel. Etwas essen, telefonieren, packen, Füße hoch, Kopfkissen in den Nacken, Fernseher an und zzzz....
Aufbruch: | 30.09.2015 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 04.10.2015 |