Besuch im Nachbarland - Rundreise durch Tschechien
Region Pilsen
Früh am Morgen brachen wir auf uns machten uns auf den Weg in den Nationalpark Ceskykras. Unterwegs hielten wir kurz an den Orlik-Staumauern, die den Slapy See von der Sazava trennen. Leider waren die Schleusen nicht geöffnet und wir konnten deshalb keinen Wasserfall bestaunen. Die nächste Rast machten wir auf einem kleinen Parkplatz am Wegesrand um zu frühstücken. Auf der weiteren Fahrt entdeckten wir zufällig den kleinen, wirklich hübschen Ort Dobris, in dessen Zentrum gerade ein kleiner Markt stattfand. Spontan hielten wir an, bummelten ein wenig durch die Buden und Tatj fand eine wunderschöne Halskette als Erinnerung an diesen bislang so schönen Urlaub. Im Nationalpark angekommen (der uns wieder mit wunderschöner, grüner Landschaft und einem großen Karstgebirge empfing) besichtigten wir die Tropfsteinhöhle Jeskyne Konepruske. Während einer knapp 1-stündigen Führung bekamen wir die ca. 30 Mio Jahre alte Höhle mit ihren vielen Stalaktiten und Stalagmiten gezeigt, in der man sogar 600.000 Jahre alte Knochen eines Affen`s oder 13.000 Jahre alte Überreste eines Sapien Sapiens gefunden hatte. Später wurden in der Höhle in großem Stil Münzen gefälscht, wovon ebenfalls einige Überreste zeugen. Die Führung war super spannend, zwar leider nur auf tschechisch, doch wir konnten uns den deutschen Text ausleihen. Glücklicherweise hatte Jan (trotz der Draußen vorherrschenden 36 Grad) daran gedacht, ein Jäckchen für Tatj mit in die Höhle zu nehmen – hier unter Tage waren es nämlich nur knappe 10 Grad! Nach der Höhlenbesichtigung fuhren wir direkt weiter nach Pilsen und besichtigten die Innenstadt (natürlich mit Pestsäule auf dem großen Marktplatz), mit beeindruckenden Gebäuden und vielen Grünanlagen. Wir besichtigten außerdem die Sankt-Bartholomäus-Kirche mit der Madonna Statue aus dem 14. Jahrhundert und hatten das Glück zufällig eine kleine, aber sehr imposante orthodoxe Kirche von Innen bestaunen zu können. Nach knapp 2 Stunden „durch-die-Straßen-schlendern“ ließen wir uns in einem schönen Café unter großen schattenspendenden Bäumen nieder und aßen eine echt böhmische Knoblauchsuppe. Gegen Abend machten wir uns auf den Weg in das kleine Ort Chodova Plana, da wir hier von einem tollen Brauereigasthof gehört hatten. In Plana angekommen parkten wir direkt auf dem hübschen Parkplatz direkt vor dem Brauereieingang und gingen gleich hinein zum Abendessen. Die Brauerei war echt toll, in den großen Lagerräumen im Kellergewölbe wurde eine unterirdische, urige Gaststätte mit traditionellem Essen und selbstgebrautem Bier errichtet. Wir aßen Spozen, Knödel, Kraut, Kartoffelpuffer und viel Fleisch und Jan ließ sich das selbstgebraute Bier schmecken. Anschließend bummelten wir noch durch das Örtchen, den großen Stadtpark und den kleinen Friedhof. In einem Biergarten ließen wir den Abend ausklingen.
Nach einer ruhigen Nacht vor dem Brauereigasthof machten wir uns noch einmal auf in den Norden um das Kloster Tepla zu besichtigen. Von Außen ist dieses jedoch schon extrem zerfallen, die Eintrittspreise sind heftig und fotografieren darf man auch nicht, weshalb wir uns eine Führung sparten und uns im kleinen Souvenirladen stattdessen eine Postkarte von der Innenansicht sowie selbstgemachten Honig kauften. Im Anschluss machten wir uns noch einmal auf den Weg nach Asch weil Tatj blöderweise erst jetzt aufgefallen war, dass gar nicht Asch selbst, sondern der kleine Nebenort Krasna das frühere Schönbach ist. Auf dem Weg dorthin frühstückten wir noch auf einem Parkplatz am Straßenrand und los ging die Reise in die Vergangenheit von Tatj´s Familie. In Krasna angekommen (ein wirklich sehr kleines Dörfchen) fuhren wir durch jede kleine Gasse, an jedem einzelnen Haus vorbei (sogar auf das Feuerwehrfest und vor dem versammelten Dorf mit dem Wohnmobil die Skatebahn entlang – ich denke jeder in Krasna kennt nun die beiden deppen Deutschen im Womo), jedoch ohne einen Friedhof, eine Kirche oder ein sonstiges Zeichen aus der Vergangenheit zu finden. Also fuhren wir doch wieder zurück nach Asch und suchten hier verzweifelt die Straßen nach dem Friedhof ab, stiegen teilweise aus und suchten zu Fuß weiter, versuchten aus alten Stadtplänen etwas herauszulesen bis wir schließlich nach über 2 Stunden auf dem Friedhof ankamen. Hier liefen wir ungelogen an jedem einzelnen Grab vorbei, ohne Tatj´s Familiennamen irgendwo zu begegnen. Insgesamt kostete uns diese Krasna-Asch-Aktion über 4 Stunden, die Laune war vor Enttäuschung und Anstrengung im Keller und erst auf dem Heimweg nach Deutschland dämmerte es Tatj, dass sie tatsächlich (und das sogar zweimal) im falschen Schönbach waren, nur wenige Kilometer entfernt von Asch, im heutigen Luby, hätten wir unzählige ihrer Vorfahren entdecken können…
Edit: Ein Jahr später fuhren wir über ein verlängertes Wochenende wieder nach Tschechien und landeten diesmal im richtigen "Schönbach" - Ende gut alles gut
Wer mehr über diese Reise oder unsere vielen anderen Reisen erfahren möchte darf gern auf meiner privaten Reise-Homepage http://out-of-curiosity.jimdo.com/ vorbeischauen, ich freue mich über jeden Besucher und jeden Gästebucheintrag
Aufbruch: | 21.07.2012 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 28.07.2012 |