"Hochzeitsreise" in den Südwesten
Joshua Tree
Leider ist unser Urlaub inzwischen schon vorbei, aber unsere letzten Besichtigungen möchte ich euch nicht vorenthalten. Die letzten Etappen waren - zumindest was die Distanz angeht - sehr angenehm. Wir Ahnungslosen haben uns nämlich dazu entschlossen, durch den ANZA-Borrego Desert State Park bis zum Salton Sea zu fahren. Beim ersten Fotostopp in der Anza-Borrego Wüste haben wir uns ungläubig angeschaut - die Hitze war der Wahnsinn - also wieder rein in unser klimatisiertes WOMO. Vor dem Salton Sea mussten wir noch tanken. Dabei kamen wir mit der Tankstellenbesitzerin ins Plaudern. Als sie hörte, wo wir hin wollen meinte sie nur: Are you crazy?? Zur dieser Zeit ist es in dieser Gegend nämlich meistens unerträglich heiß - aha, deshalb sind uns auch keine anderen Camper untergekommen . Der Campingplatz, den wir angesteuert haben war verwaist. Doch halt, er wurde von massenhaft Fliegen belagert!
Also weg da - auf nach Palm Springs. Unserer Meinung nach muss es dort sicher einen Campingplatz geben - Fehlanzeige! Gott sei Dank hatten wir dann Glück, und konnten einen Platz auf dem tollen Shadow Hills RV Resort (einige Kilometer von Palm Springs entfernt) ergattern. Wir hatten sogar die Möglichkeit, uns im Pool des Campingplatzes zu erfrischen. Es ist schon komisch wenn man bei einer Wassertemperatur von ca. 30° von Erfrischung spricht. Aber bei einer Aussentemperatur von an die 45° aber kein Wunder. Ein paar Tage zuvor hatten sie noch 53°!!! Dass unsere Klimaanlage die ganze Nacht auf Hochtouren lief, muss ich nicht zusätzlich erwähnen !
Nach einer - trotz Klimaanlage - immer noch warmen Nacht, haben wir uns auf den Weg zum Joshua Tree NP gemacht. In dieser Wüstenlandschaft findet man tolle Gesteinsformationen und die berühmten Joshua Trees - die dem NP dem Namen geben. Beim Parkeingang wird davor gewarnt, dass man immer genügend Wasser und eine Kopfbedeckung bei diversen Wanderungen dabei haben soll. Es gibt einen kurzen Trail zum Arch Rock. Allein auf diesem Trail haben wir fast einen Liter getrunken - die Hitze war tatsächlich unerträglich. Und nicht nur die Hitze. Zur Zeit wird an einigen Stellen vor Bienenschwärme gewarmt. In dieser Gluthitze finden sie nichts zu trinken, deshalb belagern sie die Autos - in der Hoffnung, dass das Wasser aus den Klimaanlagen noch nicht verdampft ist, wenn man am Parkplatz angekommen ist.
Danach gab es ein kurzes Gewitter. Dadurch wurde die Hitze etwas verringert, und wir konnten die restliche Besichtigung bei einigermaßen angenehmen Temperaturen durchführen. Eine kleine Aufregung gab es allerdings noch. Gerhard wollte nur kurz zu einem Felsen gehen, um ein Foto zu machen. Nach 45 Minuten war er immer noch nicht zurück - er hatte nichts zu trinken dabei, und das Handy ist auch sicher im WOMO verstaut gewesen. Als der Donner immer lauter wurde und die Blitze immer näher kamen hatte ich die Hoffnung, dass er bald um die Ecke kommen würde. Nach einer Stunde kam er aus einer anderen Richtung auf den Parkplatz. Eine Schlange hatte ihn beim fotografieren so sehr erschreckt, dass er das Weite suchte und dadurch den Weg einige Zeit nicht mehr gefunden hat!
Nach einer Nacht auf dem Joshua Tree Lake RV & Campground haben wir uns auf den Weg zu unserem Ziel Los Angeles gemacht. Nachdem wir unser
WOMO schweren Herzens wieder abgeben mussten, sind wir die letzten zwei Tage mit einem Mietauto durch L.A. getingelt. Besser wäre wahrscheinlich
gewesen wenn wir mit der Metro gefahren wären, da L.A. ein einziger Stau ist.
Eigentlich wollte ich unbedingt zum Griffith Observatorium fahren. Von dort oben hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Ein weiterer Grund war auch, dass eine meiner Lieblingsbands schon mehrere Videos dort gedreht haben. Jared Leto, der Sänger von 30 Seconds to Mars steht bei dem Song City of Angels alleine dort oben, und blickt auf die Lichter der Stadt. Das wollte ich auch einmal erleben. Der Song lag schon bereit um ihn dort oben laut abzuspielen, aber es kommt meistens anders als man denkt. Dort oben waren Massen von Menschen, die anscheinend alle den selben Ausblick genießen wollten. Wir haben keinen Parkplatz bekommen, und so weit weg zu parken, dass wir eine Wanderung zum Observatorium machten mussten, damit wir uns nach dem Sonnenuntergang mit dem Rest der Meute in die Stadt zurückstauen, wollten wir dann auch nicht. Also haben wir uns den Song in einer dröhnenden Lautstärke im Auto gegeben und sind zu unserer Unterkunft im koreanischen Viertel zurück, um den Abend und den Urlaub bei einem Korean BBQ ausklingen zu lassen.
Am Tag unseres Rückfluges sind wir noch gemütlich durch Santa Monica und Venice gefahren, haben noch gemütlich gefrühstückt und waren noch shoppen.
Aufbruch: | 11.06.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 02.07.2016 |