Einmal quer durch Südostasien

Reisezeit: Dezember 2016 - Januar 2017  |  von Gernot u. Kathi

Malaysien: Langkawi

Ja irgendwie muss man alles mal gesehen haben…

Zitate aus dem Reiseführer: „…Mit einem Foto vom Sonnenuntergang am Pantai Cenang ist Ihnen der Neid der Daheimgebliebenen sicher.“, „lange palmengesäumte Sandstrände“, „bizarre Felsen im Wasser und eine schroffe Bergkulisse“. Außerdem gibt es die berühmte Skybridge oder eine Doppelmayr-Gondel, mit der es bequem hoch hinaus geht. Die Bilder dazu sprechen für sich, darum: Langkawi sollte ein Highlight im diesjährigen Urlaub sein. Hatte ich schon erwähnt, dass es oft anders kommt, als wir denken?
Aber alles mal der Reihe nach. Eigentlich wollten wir mit der Fähre ca. 5 Stunden von Penang nach Langkawi tuckern. Ich hatte dann aber ein bisschen Angst Seekrank zu werden und wir haben uns letztendlich dann doch für einen Flug entschieden. Angekommen auf Langkawi machten wir uns gleich mal auf die Suche nach einem Taxi. Der berühmte Cenang Beach liegt ca. 5 km vom Flughafen entfernt. Am Ausgang desselbigen gab es einen Taxischalter, wo sich die ankommenden Urlauber brav anstellen und ein Ticket lösen. Nicht mit uns. Das kostet wahrscheinlich eh mehr als „draußen“. Also wackeln wir mit unseren Rucksäcken Richtung Ausgang Flughafen und siehe da: nichts, nichts und wieder nichts. Selbst die Straße, die zum Flughafen führt war irgendwie leer. Also nichts mit Tuk-Tuk oder dergleichen. Wir haben dann doch noch einen Parkplatz mit einem kleinen Resti gefunden, wo die Taxifahrer anscheinend ihre Pausen verbringen und haben gleich mal einen angequatscht. Taxifahrer macht uns ein Angebot, wir lehnen natürlich ab. Ganz nach asiatischer Manier, kann der Preis ja nur überzogen sein und ein bisschen verhandeln geht immer. Haha. Nicht in Malaysien und das war ehrlich eines der Dinge, die uns sehr an Malaysien gefallen haben: es kostet alles und bei jedem gleich viel. Wir haben beispielsweise ein Ticket für die Fähre nach Koh Lipe gekauft und haben dafür in verschiedenen Touristenbüros in unterschiedlichen Orten und sogar am Hafen bei der Fährgesellschaft selbst angefragt: überall gleicher Preis. Zum anderen sind die Menschen in Malaysien alle unglaublich freundlich und hilfsbereit gewesen. Wir hatten echt das Gefühl, dass die ehrlich sind und im Gegensatz zu den Thais bspw. einen nicht schon aus Prinzip übers Ohr hauen wollen.

Also zurück zum Taxi, welches uns schnurstracks zum super Beach bringt bzw. in den Ort. Und da waren wir zum 1. Mal (und um es milde auszudrücken) etwas enttäuscht. Der Ort war eine einzige Baustelle, Müllhalde und voll von unappetitlichen, abgefuckten Backpackern und Russen. Wir haben für diese Reise nichts gebucht, außer den Flug nach Singapur und das Hotel für die ersten zwei Nächte. Wir wollten uns auf nichts Festlegen, bleiben wenn es uns gefällt und weiterfahren, wenn es uns nicht gefällt. Und auch wenn die ersten 1,5 Wochen sehr anstrengend waren und wir von einem Ort zum nächsten gehetzt sind, wäre es viel schlimmer gewesen in einem Drecksloch wie diesen festzusitzen.
Wir haben noch am Vortag ein bisschen nach Unterkünften gesucht und sind gleich mal ins AB Motel direkt am Strand gegangen. Auf den Bildern sah es ganz gut aus, Preis war spitze und die Lage war top. Zimmer war frei, also let’s check-in! Ich bin so unendlich dankbar für unsere treuen Hüttenschlafsäcke, die wir in dieser Nacht wieder so zu schätzen wussten Geputzt wurde da nämlich sicher schon länger nicht mehr. Einrichtung gab es quasi keine und das Bad war muffig und schimmlig und es war einfach alles eklig. Die Krönung waren aber unsere indischen oder russischen Nachbarn, die bis in die frühen Morgenstunden lautstark gefeiert haben.
So, nach der Kammer des Schreckens wird wohl der Strand einiges Gut machen. Oder auch nicht. Wir haben uns eine Flasche Bier geschnappt und wollten den so hoch angepriesenen Sonnenuntergang genießen. Stattdessen sind wir einige Zeit im Sand gesessen. Sprachlos. Und ich muss kurz ausschweifen: Obwohl die Menschen sehr nett waren, sind sie leider irgendwie planlos und unorganisiert. Jeder macht was er will und der Strand war das beste Beispiel dafür. Die Russen und die einheimischen Entertainer schreien herum als wären sie die einzigen auf der Welt. Zwischen dem ganzen Gebrüll und der Party brettern zig Autos und Mopeds über den Strand als gäb’s kein Morgen. Schrecklich. Also: nichts wie weg.
Wir haben einige Male darüber gesprochen, ob es nicht unfair einem Ort gegenüber ist, schon nach wenigen Stunden darüber zu urteilen. Aber es war immer noch unser Urlaub und keine Langzeitreise. An diesem Ort (auch wenn es wahrscheinlich noch schöne Flecken auf Langkawi gegeben hätte), wollten wir keinen Tag mehr verbringen.

Eigentlich war geplant, dass Langkawi nach 2,5 Wochen unsere Endstation ist und wir von dort direkt nach Singapur zurückfliegen. Heute ist der 1.1.2017. Wir haben also noch 2 Wochen Zeit und Langkawi ist definitiv nicht der Ort, an dem wir bis Ende der Reise verweilen werden. Irgendwie will nicht so recht Urlaubsstimmung aufkommen. Zumal es bis Dato erst wenige sonnige Tage gegeben hat. Es hat immer wieder geregnet, obwohl im Moment keine Regenzeit ist (darum haben wir auch diese Route gewählt).
Wir entschlossen uns weiter nach Thailand zu reisen, was eigentlich unser Plan B war, wenn alle Stricke reissen. Und eigentlich hätten wir beide nicht gedacht, dass es dazu wirklich kommt. Also nächste Station und Hoffnung auf Urlaub: Koh Lipe.

Dieses Foto entstand zwar am Flughafen in Singpur bei der Heimreise, aber der Gesichtsausdruck ist grad so passend für dieses Kapitel 
So long,
Gernot & Kathi

Dieses Foto entstand zwar am Flughafen in Singpur bei der Heimreise, aber der Gesichtsausdruck ist grad so passend für dieses Kapitel

So long,
Gernot & Kathi

© Gernot u. Kathi, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser diesjähriger Urlaub führt uns eigentlich nach Malaysien. Da es meistens aber doch anders kommt, als man denkt, werdet ihr in folgendem Bericht erfahren :)
Details:
Aufbruch: 23.12.2016
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 16.01.2017
Reiseziele: Singapur
Malaysia
Thailand
Der Autor
 
Gernot u. Kathi berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.