Entlang des Neckars und der Donau in 2017
2. Etappe von Horb nach Geisingen
Abfahrtsfoto von Horb an der Neckarbrücke gegen 8:40 Uhr. Es geht nach links unter der Brücke durch und weiter flußaufwärts in südwestliche Richtung.
Kaum so richtig ins Rollen gekommen, am südlichen Ende von Horb der erste (für mich als Eisenbahnfan unvermeidliche) Zwischenhalt:
Eine alte TEE-Dieseltriebzug-Garnitur als Museumsstück. Sollte angeblich mal wieder fahrfähig instandgesetzt werden, was aber letztlich wegen der immensen Kosten doch nicht durchgeführt wurde.
Unterkünfte und Einkehrmöglichkeiten zur Genüge, aber es war erst vormittags, also für mich zwecklos.
Historischer Schnittpunkt: Vom Bildhintergrund durch das Glatt-Tal aus Richtung Freudenstadt kam ich Anfang Juni 2008 von Paris her angeradelt...
... und direkt nach der Neckarhausener St. Ulrichskapelle nach rechts abbiegend den gleich folgenden Anstieg aus dem Neckartal heraus in Richtung Haigerloch weiterradelnd. Ein kleiner Rückblick darf schon mal sein, weil's damals auch so eine richtig tolle Ferntour war.
Für mich gilt es aber jetzt in der Gegenwart von Mai 2017 wieder ein kleines Stück zurück und wieder weiter am Neckar entlang zu rollen.
Ebenfalls gleich bei Neckarhausen eine 37 m lange historische Pfahljochbrücke aus dem Jahre 1780 über den Neckar, eine der ältesten Brücken Süddeutschlands. Sie lag zwar nicht direkt auf meinem Weg, aber da das mittlere Joch an der Grenze zwischen Nord- und Südbaden liegt, ließ ich mir die Gelegenheit für eine "historische" Fahrt über die Brücke und wieder zurück dann doch nicht entgehen. In der Folge noch einige Bilder dieser Brücke.
Nun wieder weg vom historischen Exkurs und weiter entlang eines Steinbruchs zur Schotterherstellung in Sulz-Fischingen.
und hat noch 312 km bis zur Mündung in den Rhein bei Mannheim gegenüber der BASF in Ludwigshafen zurückzulegen.
Die Neckartalbrücke Neckarburg der A81 Stuttgart-Singen bei Rottweil mit 95 m Höhe, 365 m Gesamtlänge und 154,40 m Bogenspannweite.
Im Hintergrund ist ein turmartiges Bauwerk zu sehen, das mir noch einige Zeit ein Rätsel bleiben sollte.
Und wieder dieser ominöse Betonpfeiler. Etwa ein entstehender Fernsehturm in Ergänzung zum jenigen auf dem Stuttgarter Bopser?
Zwischenzeitlich in Rottweil angekommen, des Rätsels Lösung ein Stück weiter von diesem Foto, indem ich einen Fußgänger freundlichst neugierig zur Rede stellte:
Es handelt sich hierbei um einen wie ersichtlich im Bau befindlichen Versuchsturm für Aufzugsanlagen eines namhaften Aufzugherstellers.
Der Turm ist 246 m hoch, hat zwölf Fahrstuhlschächte zur Erprobung neu entwickelter Modelle und in 232 m Höhe soll im Oktober 2017 die mit einem Panoramaaufzug erreichbare, höchste allgemein zugängliche Besucherebene in Deutschland eröffnet werden.
Das Schwarze Tor in Rottweil, ein Teil der in 1230 errichteten Befestigung - das Wahrzeichen der Stadt.
Und immer schmäler wird er, der Neckar. Hier unweit des in Kürze rechts angrenzenden Areals des Flughafens Schwenningen.
Kurz vor 15 Uhr und nur noch 14 km nach Donaueschingen - da kommt natürlich der Plan auf, nach Ende des Hauptziels dieser Tour, der Neckarquelle, heute noch ein Stück vom Beginn der jungen Doanu mitlaufen zu lassen.
Immer schön auf dem Weg bleiben, damit es keine Kollision mit dem startenden bzw. landenden Flugverkehr gibt
Am Flughafen gibt es sogar ein internationales Luftfahrtmuseum mit 50 Exponaten, sowie 350 Modellflugzeugen.
Zwischenzeitlich direkt im Stadtgebiet von Schwenningen angekommen, begegnet einem der Neckar als kleines Rinnsal.
An der Neckarquelle angekommen. Hier an dieser Stelle ist also das letzte Teilstück des kompletten Neckars abgeradelt.
Die mittlere Texttafel ist recht interessant zu lesen, in Bezug auf das später noch folgende "Schwenninger Moos", das auch als Neckarursprung bezeichnet wurde.
Da tritt also die Neckarquelle aus der Betonwand hervor und bildet sogleich einen kleinen Wasserfall.
Auf der Inschrift steht:
Matze liest die NECKARQUELLE
Bei der NECKARQUELLE handelt es sich um eine Zeitungsausgabe
Um den Neckar wirklich maximal zu komplettieren, folgt noch die Fahrt ins Schwenninger Moos zwischen Schwenningen und Bad Dürrheim.
Es wird auch als Neckarursprung bezeichnet, aber lt. der Bronzetafel an der Neckarquelle soll dies ja mal willkürlich geschehen sein.
Ich trage deswegen aber keinen Streit aus - weder mit mir, geschweige denn mit anderen Leuten. Ich habe ganz einfach alle Optionen genützt, um den Werdegang des Neckars zu erfahren.
Nachdem dies geschehen ist, besinne ich mich auf das ergänzende Tourvorhaben "Junge Donau".
Und nach einer Transferstrecke von ca. 10 km übers Land ohne Gewässerbegleitung finde ich mich in Donaueschingen wieder auf dem Weg zur Donauquelle und zum Donau-Zusammenfluss.
Über einen Aufzug neben der Kirche Heilige Dreifaltigkeit kann man bequem mit dem Rad das einige Meter tiefer liegende Parkgelände mit der rund gefassten Donauquelle erreichen.
Auf dem Weg von der Donauquelle zum Donau-Zusammenfluss durchfährt man geduldeterweise den privaten "Fürstlich Fürstenbergischen Park"
Und dann befindet man sich schließlich am Donau-Zusammenfluß, dem eigentlichen Beginn der Donau am Flußkilometer 2779,610 (die Kilometerangabe "0" befindet sich ja an der Mündung ins Schwarze Meer).
Von rechts strömt der Fluß Brigach an, hinter der Landzunge in der oberen Bildmitte trifft die Breg dazu und die "Junge Donau" feiert ihren beginnenden Lauf.
Es ist Montag, der 22. Mai 2017, 18:52 Uhr, noch kein Quartier gefunden und das Handy-GPS zeigt auf der digitalen Landkarte an, daß ich mich der Ortschaft Geisingen nähere. Ob ich dort wohl Unterschlupf über die Nacht finden werde?
Am Ortseingang gab es dann auch eine Hinweistafel mit drei Gasthöfen in benachbarten Ortsteilen, jedoch nicht auf eine Pension, deren etwas unscheinbaren Wegweiser in der Ortschaft selbst ich zuerst ignorierend passierte, aber fast am Ortsende angekommen von einem Passanten dahin empfohlen wurde.
Dort angekommen, wurde mir auch ein freies Zimmer angeboten, das ich dann auch für mich gerne in Nutzung nahm.
Im Gespräch mit der Familie, die die Pension betrieb, stellte sich mal wieder heraus, daß ich zum richtigen Zeitpunkt erschienen bin, da die Unterkunft in der letzten Zeit und auch in der nächsten Zukunft ausgebucht war bzw. ist und dies auch für die Gasthöfe zutreffen dürfte.
Ich bin ganz einfach nicht der einzige, egal ob Rad-, Bahn- oder Autoreisende, um den sich die Unterkünfte streiten würden. Da hab ich ja schon etliche Male Glück gehabt, wenn ich nicht vorgebucht hatte. Aber ein bißchen Nervenkitzel darf auch gelegentlich sein
Aufbruch: | 21.05.2017 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 25.05.2017 |