Schottland 25.08.2016 -30.08.2016
Tag 3 – Auf der Suche nach Nessy
Ich glaube, wir stehen zu früh auf…
Heute wache ich sogar schon um 6:00 Uhr auf und bin sofort hellwach. Die Nacht war wie erwartet super ruhig und wir sind entsprechend ausgeruht. Als ich auf unsere Terrasse trete halte ich erstmal einen Moment inne und sauge die frische Luft ein. Bis auf ein paar Vögel ist es mucksmäuschenstill, alles scheint noch zu schlafen. Ich genieße den kurzen Moment der Ruhe, in dem alles so friedlich ist und ich so einsam und allein da stehe. Die Schafe nebenan gucken mich allesamt an, als sei ich geisteskrank. Schon ist der schöne Moment dahin Duschen, packen, losfahren!
Wir fahren zum Cawdor Castle und unsere Pechsträhne mit den Schlössern geht weiter: natürlich sind wir eine Stunde vor Öffnung da (ich informiere mich immer so gut…) und vom Parkplatz aus kann man keinen Blick erhaschen. Also steuern wir direkt den nächsten Punkt an: Fort George. Pünktlich zur Öffnung kommen wir an und sind wieder mal (fast) die Einzigen dort. Toll! 1,5 Stunden schlendern wir durch die fast 300 Jahre alte Festung und lauschen dem Audioguide. Das Gelände ist noch komplett erhalten und wird bis heute für militärische Zwecke genutzt. Von der Spitze des Forts hat man außerdem einen tollen Blick auf die Bucht Moray Firth. Ich glaube sogar wir haben tatsächlich einen Delfin gesehen
Wir fahren nach Inverness und gehen erstmal einkaufen und einen Snack essen. Als nächstes steht Loch Ness auf den Plan, was uns schon vorher etwas madig gemacht wurde. „Sooo spektakulär ist es nun wirklich nicht!“ Beim ersten Anblick denken wir da noch ganz anders: es ist einfach riesengroß, herrlich gesäumt von Bergen und Bäumen und auch Urquhart Castle fügt sich malerisch in das Bild hinein. Wir begehen den Schlossgrund und schießen ein paar tolle Bilder. Auch wenn die Burg nur noch eine Ruine ist (oder gerade deshalb) macht sie viel her. Leider sind wir hier zum ersten Mal zwei von vielen, vielen Touristen und sind direkt genervt. Dennoch hat sich der Abstecher ja irgendwie gelohnt. Aber dann ist Loch Ness eben doch wie erwartet: eintönig. Kein Vergleich zur abwechslungsreichen Flora in den Cairngorms. Wir verlassen also die A82, die am Loch entlangschlängelt, und nehmen die A87 Richtung Dornie. Als wir Loch Cluanie entlangfahren sind wir wieder voll in unserem Element: eine einsame Straße führt durch felsige und moosige Berge, ein Fluss bahnt sich seinen Weg durch das Tal und mündet im Loch. Sofort suchen wir einen Parkplatz und kraxeln durch Moor und Kiesbett, keine Menschenseele weit und breit. Die Fotos, die dabei herauskommen, sind es absolut wert! Und so ein bisschen Abenteuer macht einfach Spaß
Wir folgen weiter der Straße Richtung Dornie bis wir das Eilean Donan Castle erblicken. Dank Urquhart ist unser Burgen-Karma ja wieder hergestellt und so empfinden wir Eilean Donan als noch prachtvoller, wie es dort einem verwunschenen Märchenschloss gleich auf einer Insel im Loch thront. Fotos von allen Seiten dürfen da natürlich nicht fehlen. Leider haben wir heute nicht soviel Glück mit dem Wetter wie gestern, die Sonne lässt sich kaum blicken und gibt uns wieder viel Grau in grau. Aber es ist weiterhin trocken, also wer will sich schon beschweren?
Wir fahren die letzten Meter zum Eilean A Cheo Guesthouse und werden wieder sehr herzlich begrüßt. Wir bekommen ein gemütliches kleines Zimmer und können von dort tatsächlich auch das Schloss sehen! Und genau dahin gehen wir nach einer Verschnaufpause wieder zurück – zu Fuß sind es gerade einmal 10 Minuten.
Und ja, natürlich ist wieder Zeit für Fotos In nicht mal drei Tagen haben wir schon gut 800 Bilder geknipst. Schottland schreit auch geradezu danach…aber ich habe echt Hunger und locke Martin mühsam Stück für Stück Richtung Pub. Und dort müssen wir auch noch ewig auf einen freien Tisch warten! Aber eine köstliche homemade soup und ein scotish lamb burger entlohnen uns dafür.
Mittlerweile präsentiert sich Loch Duich im Abendrot und das Schloss wird beleuchtet. Wir nutzen das natürlich direkt und erweitern unsere Fotosammlung um gefühlte weitere 100 Bilder. Bis wir fertig sind ist das kleine Dorf in Dunkelheit gehüllt und es regnet. Egal Wieder hatten wir einen grandiosen Tag an dem alles prima geklappt hat. Nunja, bis auf Nessy, die blieb uns leider verborgen…
Aufbruch: | 25.08.2016 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 30.08.2016 |