Radeln und Wandern im April auf Mallorca
Radwandern mal anders- nämlich wörtlich!
Radwandern mal anders- nämlich wörtlich!
Auch heute nutzen wir den sonnigen Frühlingstag zu einer Radtour. Unser erstes Ziel ist die Sa Tafona de Caimari., eine Ölmühle mit Verkauf und angeschlossenem Cafe. Dorthin radeln wir zügig auf wunderbar asphaltierten Nebenstraßen. Wir sehen uns die Produktionsanlagen an, die jetzt im Frühjahr still liegen und geniessen einen Cafe con leche in der Vormittagssonne.. Dabei beobachten wir die Busladungen an Touristen, die hier auf ihren Tagestouren einen Zwischenstopp einlegen und eifrig die Souvenirstände frequentieren. Wie schön ist es im Vergleich dazu für uns, zeitlich unabhängig mit dem Rad unterwegs zu sein und sich seinen eigenen Tagesablauf gestalten zu können.. Unserer Tour führt uns weiter nach Mancor de la Val. Die Strecke von Caimari dahin wird als schwierig eingestuft. Was solls- wir schwingen uns auf unsere Drahtesel und radeln los. Klar geht es in die Ausläufer der Tramuntana und es gilt immer wieder, Steigungen zu meistern. Aber dafür wird man auch mit Ausblicken belohnt, die sich stark einprägen. Und ab und an wird eben das Rad auch mal geschoben. Deshalb auch der Titel dieses Abschnittes.
Auf einem Teilstück kommt uns eine Gruppe Pilger in blauen Shirts entgegen. Als einer sagt: "Oh, ohne Elektrik!", macht uns das schon stolz!
Vorbei an Schafherden, ausgetrockneten Bachläufen, blühenden Wiesen und bunten Bauerngärten erreichen wir bald das Ortseingangschild von Mancor de la Val. Und von hier aus sehen wir rechtssseitig auch bereits unser nächstes Ziel: Den Hausberg des Ortes mit der Eremita de Santa Llucia. Wir fahren durch das hübsche Dorf, das jetzt mittags verschlafen und ruhig in der Sonne liegt, passieren die Kirche und suchen uns den Weg hinauf zum Kloster.. Der Ort ist sehr hübsch und wirkt ein bisschen wie Vallldemossa- aber eben ohne Touristen und Souvenirläden. Matthias fährt mit seinem Rad nach oben auf das Plateau, wir zwei Frauen schließen unsere Räder an der Straße an einem schattigen Ort an und wandern die Asphaltstraße hinauf. Und schon unterwegs diese Gerüche, herrliche Blüten und immer wieder der Blick weit über die Insel. Oben angekommen, wird natürlich der Blick noch getoppt- wir schauen bis Formentor und in die Berge von Arta. Einfach nur herrlich. Und neben dem Geläut von einigen Schafen und dem Bellen eines Hundes im Klosterhof Ruhe pur hier oben. Ein wunderschöner Ort, der uns die Insel wieder einmal in dem Blickwinkel zeigt, den wir so lieben. Ob das Gebäude heute als Kloster oder als Altenheim genutzt wird, konnte ich nicht recherchieren. Jedenfalls ist es bewohnt und wir sehen auch zwei betagte Menschen , die andächtig über den Vorplatz des Gebäudes spazieren gehen.
Jetzt wird es langsam Zeit für einen Imbiss. Wir verlassen den Berg und besichtigen den Ort. In der kleinen Bar Es Puput gegenüber dem Rathaus kehren wir ein. Hier geht alles seinen gewohnten Gang. Männer in grünen Hosen und Westen trinken ein Feierabendbier, der Fernseher läuft. Das Lokal erinnert an eine Galerie. An den Wänden hängen Ölgemälde, dörfliche Ansichten und Waldszenen. Gemalt wurden sie schon vor zehn Jahren von TíaMartorell. Die Werke machen sich ganz nett. Mögen sie dort noch lange hängen bleiben..
Wir bestellen uns frisch gepressten Orangensaft und Pam oli, machen es wie die Einheimischen und setzen uns an die Straße, um das Geschehen im Ort zu beobachten. Mit Gesten und einem Lächeln "unterhalten" wir uns mit den Mancori und fühlen uns hier sehr wohl. Und für 12,00 Euro speisen wir hier preiswert und dazu noch landestypisch!
Für die Rückfahrt wählen wir die Straße über Selva, kaufen dort im Supermarkt Aprop noch Frisches für unser Abendessen ein und sind am Spätnachmittag wieder auf unserer Finca.
Zum Abendessen gibt es heute eine mallorquinische Gemüsepfanne, Buletten und Brot. Und mit vielen neuen Eindrücken , einigen Kilometern in den Waden und vieel frischer Luft schlafen wir später tief in den neuen Tag.
Aufbruch: | 21.04.2018 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 30.04.2018 |