Arlbergpass-Flexenpass-Lech-Tour in 2018
3. Etappe: Epfach - Gut Herrlehof (Ellgau)
3. Etappe vom 20.6.2018:
Epfach - Unterdießen - Mittelstetten - Landsberg - Kaufering - Scheuring - Prittriching - Unterbergen - Augsburg - Mühlhausen - Oberach - Langweid - Meitingen - Ellgau - Herrlehof
Nach einem umfangreichen Frühstück startete ich wohlgestärkt in diesen neuen Tag.
Der Weg führte für's Erste von Epfach-"Abodiacvm" oberhalb des Lechs entlang zu einem Industriegebiet bei Denklingen und von dort über Asch, Unterdießen, Mittelstetten und Erpfting nach Landsberg.
Die Ortschaft Leeder am rechten Bildrand wird mit einem etwas diesigen Blick in Richtung der Lechtaler Alpen passiert.
Auf einer kleinen Anhöhe in Form eines Altmoränenzugs über dem Ort Unterdießen erscheint Schloß Unterdießen, errichtet im 16. Jahrhundert.
Der neue Eigentümer, der das Schloß Anfang des 21. Jahrhunderts erwarb, betreibt eine Bio-Landwirtschaft und ist auch seitdem mit der grundlegenden Sanierung und Restaurierung des Schlosses und der dazugehörigen Gebäudlichkeiten unter Erhaltung der historischen Bausubstanz beschäftigt.
"Tatort Gut Geratshof":
Wahrscheinlich wird mich jetzt anhand der folgenden Bilder ein "Shitstorm" der Naturschützer erreichen, aber evtl. auch ein "Sturm des Dankes" von nachfolgenden, ortsunkundigen Fernradlern.
Denn wohin des Radweges? Links oder rechts. Am Beginn des rechten Zweiges ist dann doch eine Schilderstange zu erkennen.
... als auch aus der relativen Ferne das Radsymbol mit Richtungspfeil (bis zum nächsten Zuwachsen ) wieder erkennbar.
Von Landsberg gibt's nur ein Bild mit Blick auf die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, sowie im Hintergrund mit den zwei Türmchen
das Neue Stadtmuseum.
In Landsberg kurz auf die rechte Lechseite gewechselt, verlief die Strecke bis Höhe Kaufering linkerhand und von dort rechts weiter
bis zur Lechstaustufe 22 bei Unterbergen.
Nur ein kurzes Stück oberhalb von Landsberg unterquert man die 1873 fertiggestellte Kauferinger Eisenbahnbrücke über den Lech in Eisenfachwerk-Konstruktion, ein Denkmal der Brückenbautechnik.
Die Brücke liegt an der Strecke München - Buchloe - (Lindau - Zürich).
An diesem Foto erkennt man, daß sich an der Strecke gerade ein Strommasten für die Elektrifizierung im Aufbau befindet, wozu die Strecke zu diesem Zeitpunkt gesperrt war.
Ein sehr sinnbildliches Schild: man ist nicht immer alleine auf seinen Wegen.
Wenn man so manche Fahrweise anderer Radler betrachtet, verwundert es kaum, daß diese Fortbewegungssparte immer wieder in Verruf gerät.
Brettl-eben und nicht ganz schnurgerade geht es in Richtung Norden (Augsburg). Gut einen halben km links fließt der Lech, zur rechten Seite wurde die Ortschaft Prittriching passiert.
Auf der Südseite des Feldstadels ist eine sonnenbeflutete, helle Rastbank auszumachen, eine (nicht erkennbare) zweite solche unter dem schattenspendenden Vordach war zu diesem Zeitpunkt zu meinem "Leidwesen" von einem anderen Radler in Besitz genommen worden.
Zwischenzeitlich an der Staustufe 22 bei Unterbergen auf die linke Flußseite gewechselt, befinde ich mich ca. 3 km weiter am Kraftwerk der Staustufe 23 mit Blick auf den Mandichosee im Süden mit 160 ha Wasseroberfläche und 5 Mio. m³ Speicherraum.
Namenspatron seit dem Jahre 2003 ist der bayerische Fürst Mandicho, der die anliegende Gemeinde Merching gegründet haben soll.
Vom Kraftwerk aus in Richtung Norden beginnt links der Stadtwald Augsburg, der rechts vom Lech nur noch aus einem schmalen Streifen besteht. Von mir wurde dabei ein im rechten Streifen führender Radweg gewählt.
Mein Mittagessen zum direkten Verzehr vor Ort.
Mein "Epfacher-Lunchpaket" vom Frühstück in Form zweier Käse-Wurst-Semmeln gab's wie so oft auf Tour üblich, so gegen Mitte nachmittags...
Habe mich bei dieser Tätigkeit der Kaliumzuführung nebenbei aufgrund momentaner Kundenflaute recht gut mit dem Verkäufer unterhalten.
Dabei erfuhr ich, daß aufgrund derzeitiger Angebotsengpässe die Erdbeeren per Straße aus Schleswig-Holstein (siehe Kiste) angeliefert wurden. "Moin, moin"
Auch Radreifen wollen mal gekühlt werden - hier auf Höhe der
Kissinger Heide entgegen der Fahrtrichtung.
Und nachdem ich bereits am Vortag auf Tiroler Seite kurz vor der Grenze nach Bayern Flußtaufe hatte, wurde dieses Ritual auch jetzt nochmals auf bayerisch-schwäbischen Areal durchgeführt.
Am Augsburger Stadtteil Hochzoll liegt rechts des Lechs der Kuhsee, der 1970-1972 künstlich aus einem Lech-Altwasserarm zu einem Badesee umgestaltet wurde.
Der Zufluß erfolgt nicht direkt über den Lech, sondern mittels Grundwasser, der Abfluß über den Lech.
Mitten in Augsburg gegenüber der Wohnanlage "Klein Venedig" werden mir noch 42,4 Lech-km bis zur Mündung in die Donau angezeigt.
An der B2-Straßenbrücke über den Lech hat man einen kurzen Blick auf das Verwaltungsgebäude von MAN Energy Solutions, früher Diesel&Turbo, wo Schiffs- und Kraftwerksmotoren hergestellt werden.
An dieser Stelle verließ ich jedoch einstweilig den Lech, um einen weiteren Kurzbesuch bei einem früheren Schulkollegen zu tätigen.
Über den Stadtteil Hammerschmiede und im weiteren Verlauf am Flughafen Augsburg vorbei, ...
Auf der rechten Lechleite erscheint Schloß Scherneck (erste gesicherte Erwähnung in 1322), das in seiner heutigen Form, weitgehend aus dem 19. Jahrhundert stammend, als land- und forstwirtschaftlicher Gutshof bewirtschaftet wird.
Da der folgende Kurzbesuch, wie auch in Epfach im Tourvorfeld nicht geplant war und auch aufgrund von momentaner Nichtanwesenheit und geänderter Telefonnummer ein kurzfristiger Kontakt nicht möglich war, begann ich in der Garagenzufahrt des früheren Schulkollegen Luggi wieder per Google Maps auf dem Handy die Unterkunftssuche in der Umgebung.
Unterkünfte wurden wieder genügend angezeigt, aber auch unangenehm genügend viele "leider ausgebucht" wurden mir bei den Telefonaten entgegnet.
Doch schließlich wurde ich noch erhört. Zwar handelte es sich lt. Telefonat um eine große Ferienwohnung, aber der angebotene Preis war überaus günstig und die geschätzte Restfahrzeit von ca. 1,5 h beim gegebenen schönen Wetter absolut in Ordnung.
Also wieder rauf auf's Rad und gleich hier nach der Lechbrücke kurz vor Langweid verlief der Weg direkt am Lech, sowie auch entlang von Straßen bei Meitingen, Waltershofen und Ellgau zum heutigen Etappenendort, dem alleinstehenden Gut Herrlehof.
Auch das Gutsgebäude gab einen prächtigen Eindruck ab, wobei meine komplette Dachgeschoßwohnung etwa 100 m weiter in einem von mehreren früheren Häusern damaliger landwirtschaftlicher Arbeitskräfte lag.
Heutzutage sind dort Urlauber und Monteure untergebracht.
Die Eigentümerin von Gut Herrlehof trägt aber im persönlichen Gespräch beim Frühstück anderntags eventuelle Gedanken für eine zukünftige feste Vermietung der Wohnungen vor.
Übrigens gab es auch auf Gut Herrlehof ein herrlich ausführliches Frühstück. Absolut empfehlenswert !
Nur aufgrund eines fehlenden Restaurants (Feriengäste und Monteure haben eine eigene Küche zur Selbstversorgung in den Wohnungen) musste ich nochmals je ca. 2 km nach und von Ellgau zurücklegen.
Irgendwie musste ich ja doch auf Fahr-Kilometer kommen
Aufbruch: | 17.06.2018 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 21.06.2018 |
Österreich