Island -Snæfellsnes, Westfjorde, Vatnsnes
Résumé
Erst einmal vorab: Ich habe während unserer 11-tägigen Rundreise durch den Westen und Nordwesten Islands ca. 2000 Bilder gemacht. Deshalb ist es möglich, dass im Reisebericht nicht alle Bilder in der korrekten chronologischen Reihenfolge erscheinen. Auch gibt der Reisebericht nur meine persönliche Meinung wider. Gesichter von Personen, soweit erkennbar, sind unkenntlich gemacht.
Island war schon immer mein Traum. Da ich fast jedes Jahr auch mit meinen beiden Freundinnen verreise, bot sich dieses Land nun für unsere kleine Frauengruppe an. Wir hatten uns alles gut eingeteilt: Eine Urlaubspartnerin war für den Mietwagen zuständig, die andere für die gemeinsame Urlaubskasse und ich für die Flug- und Unterkunftsbuchungen. Letzteres mache ich sehr gerne, zumal ich dazu auch viel Zeit habe. Ich glaube, keine einzige Rezension, kein Reisebericht im Internet ist mir entgangen. So stand schon sehr schnell fest, dass wir überwiegend die Westfjorde bereisen wollten. Wir hatten keine Lust auf Menschenansammlungen vor den touristischen Hotspots, Touristen, die in Bussen angekarrt werden, während ihres "Freiganges" die Handys zücken und Drohnen kreisen lassen und dann wieder, so schnell wie sie gekommen sind, verschwinden bis der nächste Reisebus eintrifft. Wir wollten in die Einsamkeit, haben die Ruhe und Ursprünglichkeit gesucht, und wir haben sie gefunden.
Island ist eine wunderschöne Insel mit netten Menschen. Die Verständigung war kein Problem. Man spricht Englisch. Teuer war es, besonders Restaurantbesuche, Unterkünfte und Mietwagen. Das wussten wir vorher. Theoretisch braucht man kein oder nur wenig Bargeld. Fast alles konnte man mit Kreditkarte bezahlen.
Hin und wieder werde ich als ausgesprochener Norwegen-Fan gefragt, ob Island schöner ist. Das kann man so nicht beantworten. Island ist anders schön. Im Gegensatz zu Norwegen habe ich das Angeln vom Ufer aus sehr vermisst. Oft habe ich mir exponierte Stellen ausgesucht, jedoch fiel meist das Ufer flach ab und war zudem verkrautet. An Hafenmolen in Ortschaften zu angeln, sollte man vermeiden, da häufig die Abwässer noch ungeklärt ins Meer geleitet werden. Das hat mir übrigens ein Einheimischer erzählt. Täglich frischen Fisch wie in Norwegen, direkt vom Ufer aus selbst gefangen, konnte ich hier also vergessen. Schade, vielleicht wäre es zur Makrelenzeit besser gewesen, aber zur Hochsaison wollten wir nicht nach Island.
Ich möchte meinem Mann, einem Hobby-Ornithologen, auf jeden Fall im nächsten Jahr die Westfjorde zeigen. Das ist nicht so einfach, weil wir zwei alte Hunde haben, um deren Betreuung ich mich kümmern muss. Das ist, neben dem Verbot, irgendwo auf Island in unserem alten Transit mit selbst eingebauten Betten und WC auch mal eine Nacht frei stehen und übernachten zu können, ein weiteres Problem. Ich möchte nicht missverstanden werden: Ich verstehe dieses Verbot mit Rücksicht auf die sehr empfindliche Natur durchaus, aber jede Nacht noch einmal mindestens 100 Euro für eine einfache Unterkunft bezahlen zu müssen, ist auch so eine Sache. Campingplätze sind eigentlich kein Problem, aber ob sie mit Aufenthaltsräumen und Gemeinschaftsküchen ausgestattet sind, wie ich es von Norwegen kenne, wage ich zu bezweifeln. Deshalb geht es nicht darum, was schöner ist; Norwegen ist einfacher und besser für uns, auch unter Berücksichtigung der Mitnahme unserer beiden kleinen Hunde. Auf jeden Fall ist Norwegen günstiger, und es ist nicht ganz so kalt.
Das Leitungswasser auf Island schmeckt übrigens phantastisch, knuspriges, frisches Brot hingegen haben wir in keinem Supermarkt gefunden, auch nicht beim Bäcker. Die Mitnahme einer Thermoskanne erwies sich als sinnvoll. Ich hatte mir von zuhause pürrierten Ingwer mit Honig mitgenommen und mir in den Unterkünften jeden Morgen eine Kanne davon aufgebrüht. So kam ich gut über den Tag. Die Lebensmittel transportierten wir in einer kleinen faltbaren Kühltasche.
Will man gute Unterkünfte, sollte man sie vorher buchen und sich die Beschreibungen und Rezensionen gut durchlesen. Wir wussten bei jeder Unterkunft, was uns erwartet. Somit gab es für uns keine bösen Überraschungen. Viele Tipps und Informationen erhielt ich übrigens über die Island-Facebookgruppe.
Der Hinweis „Schlafsackunterkunft“ sollte bei den Zimmerbuchungen beachtet werden, denn man muss für viel Geld Bettwäsche leihen, sofern man keinen Schlafsack dabei hat. Zudem kann man sparen, wenn man mit Gemeinschaftsküche oder Küchenmitbenutzung bucht, denn Restaurantbesuche sind extrem teuer. Im Internet bekam ich den Tipp, eine Schlafmaske und Oropax mitzunehmen. Die Schlafmaske brauchte ich jeden Tag, da sich kein Zimmer wirklich abdunkeln ließ. Oropax waren in der letzten Unterkunft in Grindavik, als noch sehr spät eine Reisegruppe eintraf und wir wegen des frühen Rückfluges zeitig zu Bett gingen, unerlässlich. Einen Koffer mitzunehmen ist auf jeden Fall zu empfehlen. Man sollte auch in den Sommermonaten mit viel Regen, Wind und Kälte rechnen.
Das Auto würde ich nur noch mit Flughafenübernahme buchen, da wir morgens bei der Rückgabe das Problen hatten, den Rückgabeort wiederzufinden. Das war unnötiger Stress. Wir buchen die Mietwagen grundsätzlich mit Rückerstattung der Selbstbeteiligung im Schadensfall. Da wir viele Schotterpisten befahren mussten, haben wir vor Ort noch eine zusätzliche Versicherung gegen Steinschlag abgeschlossen.
Ansonsten ist rückblickend zu sagen: Island ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wenn ich noch einmal viel Zeit habe, würde ich mir gerne auch den Rest ansehen. Aber in 10 Tagen über die Ringstraße zu brettern und einen Hotspot nach dem anderen „abzuarbeiten“, ist nicht mein Ding.
Aufbruch: | 27.05.2018 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 07.06.2018 |