Entlang der Isar in 2018
Dritter Tourtag am 27. August 2018
Nach Anreise mit der S-Bahn war nach mehrtägiger Tourpause der Startpunkt bereits am S-Bahnhof Hallbergmoos, da am Ende des zweiten Tourtages kurz hinter Hallbergmoos vom Isarradweg abgewichen und als Variante am Flughafengelände von München vorbei zum damaligen Rückkehrort Freising geradelt wurde.
So konnte die Isarradtour lückenlos gehalten werden.
Endpunkt des dritten Tourtages war dann via Moosburg, Landshut, Niederaichbach und Dingolfing die Ortschaft Mamming.
Von Hallbergmoos/Freising bis Mamming zwischen Dingolfing und Landau/Isar
Nachdem die Isartour nach dem zweiten Rolltag aus Gründen, die im vorigen Kapitel angesprochen wurden, unterbrochen wurde, hatte ich 11 Tage später wieder für einige Tage die Möglichkeit zum Überstundenabbau.
Da die heimische Bahnstrecke wegen des Haltestellenbaus noch gesperrt war, gings in der Früh auf dem Fahrrad für's erste zum S-Bahnhof Aying und dort mit der nächstmöglichen S-Bahn mit Umstieg am Ostbahnhof nach Hallbergmoos, dem jetzt eigentlichen offiziellen Startpunkt der zweiten Isar-Tranche.
Den vorigen Tour-Endpunkt Freising, der ja erst später noch folgte, steuerte ich deshalb nicht an, da ich damals kurz hinter Höhe Hallbergmoos den Abstecher zur Außengrenze des Flughafens München unternahm und mir deshalb ein kurzes Stück des Isarverlaufs in Richtung Freising entgangen wäre - es sollte ja schließlich bestmöglich die komplette Isar abgefahren werden
Mit Blick in Richtung München sieht man die Straßenbrücke über die Gleise, die rechterhand nach etwa 1 km zur Isar führt.
Auf der Grünfläche stehen zwei "menschliche" Info-Skulpturen, die mir vom zweiten Tourtag noch in Erinnerung waren. Damals ging es hier noch ein kurzes Stück rechts der Isar weiter und dann zum kleinen nördlichen
Flughafen-Aussichtshügel.
Diesmal wechselte ich aber über die Straßenbrücke (hier mit Blick in Flußrichtung) auf die linke Isarseite
Komisch, aber in Flughafennähe regt sich ja allerhand in niedriger Flughöhe am Himmel und ich komme nicht drumherum, diesen momentan wenig aussagenden Handy-Schnappschuß zu kommentieren:
Vergrößert man das Bild mit dem Doppelpfeil, wird am Seitenleitwerk und davor am Heck eindeutig die Lackierung der Fluggesellschaft "Emirates" mit Sitz in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, erkennbar.
Da das Foto des gerade gegen Westen gestarteten und nun elegant in der Kurve in Richtung Südosten einschwenkenden Jets um 10:55 Uhr entstand, ist dieser Jet mit etwas Verspätung abgehoben, da Emirates lt. Flugplan zumindest montags planmäßig um 10:20 Uhr mit einer Boeing 777-300 ER ("Triple-Seven"), dem derzeit größten zweistrahligen Jet der Welt in Richtung Dubai startet.
Solch ein Kurven-Vorbeiflug kurz nach dem Start beeindruckt durch das behäbige Erscheinen der großen Maschine, da man meint, man könne sie mit der Hand "herunterpflücken".
Zusätzlich sei noch erwähnt, daß Emirates von und nach München auch den größten Passagierjet der Welt überhaupts, die vierstrahlige Airbus A 380 einsetzt, die aber durch ihre bullige Erscheinung in keinster Weise die äußere optische Eleganz der hier sichtbaren "Triple Seven" erreicht und von mir als ausgewiesenen Nicht-Flieger, aber luftfahrtinteressierten Hobbybeobachter (etwas despektierlich) als "Pummelchen" bezeichnet wird...
Von derselben Radposition aus ein Blick auf einen Wasserbelebungsabschnitt, den ich 11 Tage vorher am zweiten Reisetag schon von schräg links gegenüber aus abgelichtet hatte.
Ich war schon der Meinung, daß der Blick auf den Domberg zu Freising durch den seit einiger Zeit bestehenden ständigen Baum- und Strauchbewuchs entlang des Radwegs beeinträchtigt sein könnte.
Aber, oh Wunder, plötzlich tut sich eine Vegetationslücke zur Linken auf und gibt einen guten Fernblick auf den Dom frei.
Hat dies etwa der Herr Kardinal Marx veranlaßt?
Und als letztes Bild vom Stadtgebiet Freising die Korbiniansbrücke flußaufwärts, die ich vor der Tourunterbrechung aus dieser Perspektive auf dem Weg zum Bahnhof von links nach rechts überquerte.
... und gleich links verläuft die Moosach, die aus der Gegend um Lohhof/Unterschleißheim entstammt und ein kurzes Stück vor Moosburg in die Isar mündet.
Kurz vor der Mündung der Moosach in die Isar bei Oberhummel schwenkt der Isarradweg von der Isar ab und überquert die Moosach.
Und wenn es auch einmal auf einem Dammstück relativ öde dahinläuft, gibt es doch auch ein fotogenes Hindernis.
Genau unter dieser Brücke mündet die Amper, die hinter der bewachsenen Landzunge am rechten Bildrand erkennbar ist, in die von links ankommende Isar.
In Flußrichtung gesehen übernimmt die Isar das Namenskommando.
Zum "Abgesang" noch einige kurze Worte zur Amper:
Als Ammer entspringt sie in der Gegend oberhalb von Oberammergau, fließt an Peißenberg und Weilheim vorbei in den Ammersee, nennt sich ab dem Austritt vom nördlichen Ammersee fortan Amper und verläuft als solche durch Fürstenfeldbruck, Dachau, an Allershausen und Zolling vorbei bis eben hierher.
Gleich anschließend an das Mündungsgebiet führt der Radweg durch die Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen, ein internationales Durchzugs- und Rastgebiet für etliche Vogelarten.
Es umfasst ein Areal von 587 ha und wurde 1982 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Jetzt wird's wieder städtisch:
Die niederbayerische Bezirkshauptstadt Landshut mit ihrer rechts thronenden Burg Trausnitz ist erreicht. Die ältesten Teile der heutigen Burg datieren aus dem Jahre 1204 als Herzog Ludwig der Kelheimer Landshut gründete.
Wie so üblich, durchfahre ich Städte in der Regel meistens, um "Land zu gewinnen", hier noch ein schmuckes Gebäude auf der anderen Isarseite.
Allerdings legte ich sogar eine "Eis-Pause" in einem Café am Isarufer ein, den Nutzen daraus ziehend, mein energetisch abgesacktes Handy wieder aufzuladen, da ich vergessen hatte, meine zusätzliche Powerbank vor Tourbeginn aufzuladen.
Gleich anschließend an Landshut beginnt der Altheimer Stausee, mit 1,65 km² das größte stehende Gewässer Niederbayerns.
Der See und seine Uferbereiche sind durch die Landschaftsschutzgebiete Altheimer Stausee (ca. 220 ha im Westen, hier im Bild links) und "Schutz von Landschaftsteilen in den unteren Isarauen am Altheimer Stausee" mit knapp 24 ha im Osten, ab hier rechts) seit der Ausweisung in 1998 geschützt.
Am Ende des nächsten bald folgenden Stausees Niederaichbach postiert 14 km flußabwärts von Landshut schon unübersehbar der Kühlturm des Kernkraftwerks Isar 2 (KKI 2).
Der aufgestaute, strömungsberuhigte Bereich bietet zahlreichen Schwänen und anderen Wasservögeln, wie auch in den folgenden Bildern ersichtlich, beste Aufenthalts- und Ruhemöglichkeiten.
Aus dieser Perspektive erkennt man rechts vom Kühlturm das quaderartige Gebäude des bereits seit Juli 2017 stillgelegten Siedewasserreaktors KKI 1, dessen Rückbau 2017 genehmigt wurde
Gleich links am 165 m hohen Kühlturm befindet sich der kuppelartige Druckwasserreaktor des KKI 2, mit 1485 MW Bruttoleistung der leistungsstärkste Kernreaktor Deutschlands. Laut Info eines heimischen Spaziergängers gab der rechte Reaktor 1 (912 MW Leistung) seine Abwärme direkt an die Isar ab und benötigte deshalb keinen Kühlturm.
Nach dem kurzen technischen Intermezzo folgen anschließend noch einige Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungseinflüssen, bedingt durch diverse Winkelstellungen des Handys zum Horizont.
Kurz vor Niederviehbach muß ich erkennen, daß mir zwar keine Steine in den Weg gelegt werden, dafür aber ein umgestürzter Baum. Jedoch läßt sich an der rechten Umfahrungsspur anderer Radler und Wanderer unschwer erahnen, daß ich nicht über den Baum geholpert bin.
Wenn man zur rechten Seite die Isarleite hochblickt, kann man recht sicher annehmen, daß dem nächsten Baum bald das gleiche Schicksal wie dem bereits liegenden ereilen wird und man selbst hoffentlich nicht vom umsturzgefährdeten Baum geschädigt wird.
Wiederum, wie schon bei vorigen Ferntouren festgestellt:
Radfahren ist nicht ungefährlich, nicht nur auf Straßen mit Kraftverkehr, also Augen auf !
Auf der Anhöhe befindet sich Kloster Niederviehbach, heute ein Kloster der Dominikanerinnen, die dort eine Realschule und Tagesheim für Mädchen und Knaben führen.
Der Klosterbau wurde 1731 bis 1733 errichtet und beherbergt seit 2007 mehrere junge Schwestern aus Vietnam, um dem Mangel an Nachwuchs zu begegnen.
An der Brücke von Teisbach zum auf der anderen Isarseite gelegenen Dingolfinger Gebiets sind mehrere Boote auf dem trockenen Strand geparkt.
Gleich nach der obigen Brücke weitet sich die Isar wieder auf und bietet wiederum ein "Eldorado" für zahlreiche Schwäne.
Auf der anderen Isarseite sind Teile der weitläufigen Anlagen von BMW und Zulieferern im Gewerbegebiet zu erkennen.
Im folgenden drei Blicke zurück mit wiederum verschiedenen Lichteinwirkungen.
In der Ferne läßt sich jeweils die Abdampfwolke des Kühlturms vom KKI 2 erahnen.
Mein Schatten hebt die linke Hand zum winkenden Gruße und weiter geht es auf der Dammkrone.
Hat mich gewundert, daß auf dem unterhalb gelegenen Radweg mehrere Radler unterwegs waren, obwohl man dort ja keinen Ausblick geboten bekommt.
Gerade so ist das Siegeszeichen erkennbar, aber noch ist der Tag nicht geschafft und keine Unterkunft ausgemacht, denn kurz nach 18 Uhr sollte man langsam aber sicher mit der Suche anfangen.
Bei Foto-Vergrößerung wird der grüne Schriftzug rechts oben am großen Gebäudetrakt erkennbar und macht auf ein großes Senf-Imperium aufmerksam.
Also nicht nur BMW gibt's in Dingolfing
Gleich im Anschluß an eine Isarbrücke auf Dingolfinger Gebiet parkt mein Gefährt entgegen der Fahrtrichtung und macht einen Größenvergleich zu den dort befindlichen und sehr ästhetisch wirkenden Pflanzen möglich, die aber bewußt von Menschenhand angesiedelt worden sein dürften.
Übrigens hatte ich kurz vor 18:30 Uhr noch vor der Blumenästhetik direkt an der Dingolfinger Brücke erfolgreich per GoogleMaps eine Unterkunft in Mamming ausfindig gemacht und gleich telefonisch gebucht. Hier an dieser Stelle waren also noch gut 5 km zu strampeln.
Gegen 19:00 Uhr abends ergeben sich nochmals interessante Spiegelmotive der Landschaft im ruhigen Wasser.
Zwischendrin wieder ein hinweisender Flußkilometerstein:
Nur noch 38,4 km zur Flußmündung - das müsste sich morgen locker ausgehen.
Etwa 1 km vor der Unterkunft kann ich mich anhand dieser Begrüßungstafel schon etwas ins Geschichtliche von Mamming einfühlen.
... und dieses Blümchen, das infolge leichten Windeinflusses händisch in Fotoeignung beruhigt werden musste, stellt das letzte offizielle Fotoabbild dieses erlebnisreichen Tages dar.
An meiner Unterkunft, dem Landgasthof Hotel Apfelbeck in Mamming angekommen, hieß es wegen Ruhetag des Restaurants, was mir aber bei der telefonischen Vorbuchung bereits angekündigt wurde, kurz einzuchecken und einen guten halben km zurückzuradeln, um im Biergarten der "Gaststätte zur alten Mühle" direkt am Isarradweg ein ausgiebiges Abendessen nach dem langen aktiven Tag zu verinnerlichen.
Die Rückkehr zur Herberge fand dann bei völliger Dunkelheit statt, so war der Tag vollends ausgenützt.
Aufbruch: | 15.08.2018 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 28.08.2018 |
Österreich