Die Inseln des ewigen Sommers

Reisezeit: Januar 2018  |  von Brigitte Amrhein

Donnerstag, 11.01. - Boa Vista und Santiago

Nachdem wir beschlossen haben, dass die Vogelbeobachtung im Süden der Insel zu zeitaufwendig und umständlich wäre, und wir sie deswegen auf unseren nächsten Aufenthalt verschieben, können wir in Ruhe das sehr gute Frühstück genießen.
Anschließend räumen wir zusammen, packen schon mal alles ein und spazieren dann zum Fischmarkt. Die ein bisschen erwartete Vielfalt sehen wir zwar nicht (vermutlich sind wir zu früh dran, Bobs hat 10 Uhr als besten Zeitpunkt angegeben), aber interessant ist es allemal.
Am Meer gehen wir bis zur Praia da Cruz und von dort aus zurück zu unserer Unterkunft. Marco, der Chef, ruft uns ein Taxi, wir holen unser Gepäck aus dem Zimmer und fahren zum Flughafen.

Fischerboote in der Bucht von Sal Rei

Fischerboote in der Bucht von Sal Rei

Wintergast - Regenbrachvogel an der Bucht von Sal Rei

Wintergast - Regenbrachvogel an der Bucht von Sal Rei

Am Flughafen checken wir für unseren ersten Inlandsflug ein - wie irgendwie alles hier auf den Inseln total entspannt - und gehen durch die Security. Als wir merken, dass wir vom Inlandsgate aus keinen Zugang zur Snackbar haben, frage ich einen der Polizisten - und der lässt uns einfach hinten herum wieder an der Security vorbei raus...
Wir trinken ein Bier und essen leckere, mit Fisch gefüllte und frittierte Teigtaschen (das Stück für umgerechnet 0,18 €!). In der Snackbar treffen wir dann tatsächlich Joana, die Wirtin von gestern Abend, und ihren Mann Julio, den genialen Fischkoch, wieder, die mit dem gleichen Flieger nach Praia wollen, um Freunde zu besuchen. Wir unterhalten uns sehr nett, sie bieten uns sogar an, eine Unterkunft für uns zu organisieren, aber wir haben ja schon gebucht. Der Flug ist angenehm und kurz.

In Praia geht es mit dem Gepäck sehr schnell, nur zum Taxi ist es wegen einer Baustelle ein weiterer Weg als sonst. Wir lassen uns zum "Vivenda Viviani" bringen, auch hier ist unser Gastgeber ein Italiener (der seit fast 25 Jahren hier lebt). Wir bringen unser Gepäck ins Zimmer, dann machen wir uns auf den Weg Richtung Platô. Unterwegs trinken wir am Meer einen Kaffee - und treffen prompt Joana und Julio wieder...
Oben am Zentrum kann ich zwischen dem Präsidentenpalast und dem Standbild des portugiesischen Seefahrers Diogo Gomes einen Graukopfliest fotografieren, einen hier heimischen Verwandten unseres Eisvogels. Ein hübscher Kerl!

Architektonisch interessant und ungewöhnlich ist der Flughafen von Boa Vista bei Rabil mit seinen Sonnensegeln und luftigen Höfen.

Architektonisch interessant und ungewöhnlich ist der Flughafen von Boa Vista bei Rabil mit seinen Sonnensegeln und luftigen Höfen.

Graukopfliest, ein Verwandter des Eisvogels

Graukopfliest, ein Verwandter des Eisvogels

Wir spazieren durch die Fußgängerzone, besuchen den exotischen und bunten Mercado Municipal, eine zweistöckige Markthalle. Die Atmosphäre dort ist eindeutig afrikanisch! Und wir als Touristen fallen dort direkt auf, es ist faszinierend!
Im ganzen Zentrum sind außer uns kaum Touristen unterwegs - die ahnen nicht, was ihnen entgeht, wenn sie den ganzen Urlaub im Hotel verbringen! Wir trinken ein Bier und machen uns dann auf den Rückweg. An der Praça Albuquerque hören wir noch kurz beim Konzert der Militärkapelle zu, das vermutlich (so genau konnte uns das niemand sagen) den bevorstehenden Feiertag einläutet.

Dann gehen wir hinunter zum Meer und kommen per Zufall genau zum perfekten Zeitpunkt an, um das abendliche Einfliegen der Kuhreiher in ihre Schlafbäume zu sehen. Mir fällt ein, dass ich das im Zuge der Vorbereitung irgendwo gelesen habe - praktisch alle Kuhreiher, die in Praia und der näheren Umgebung leben, treffen sich jeden Abend auf genau zwei nebeneinander stehenden Akazien am Strand. Und es sind buchstäblich Hunderte! Auf den anderen Akazien, nur ein paar Meter weiter, sitzt kein einziger Vogel - ein besonderes Schauspiel!
Mit einem Abstecher zum Leuchtturm gehen wir zurück zu dem Lokal, wo wir vorher Kaffee getrunken haben. Nachdem Julio dort zufrieden war, spricht das für die Küche... Nach einer sehr guten gemischten Grillplatte geht es zurück in unsere Unterkunft, wo wir den Tag mit einem Glas Rotwein am Pool ausklingen lassen.

Afrikanisches Flair im Mercado Municipal von Praia

Afrikanisches Flair im Mercado Municipal von Praia

Anflug zur Nachtruhe - Kuhreiher auf dem Weg in die Schlafbäume

Anflug zur Nachtruhe - Kuhreiher auf dem Weg in die Schlafbäume

© Brigitte Amrhein, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Auf der Suche nach einem Ziel für unsere jährliche "Fluchtwoche" aus dem bayerischen Winter in die Wärme erinnerten wir uns an einen Zeitungsbericht vom vergangenen Sommer über die Kapverden - und nach kurzer Recherche im Internet war unser Ziel gefunden. Eine komplett selbst geplante und organisierte Rundreise auf mehrere Inseln brachte uns vielfältige Eindrücke und Erlebnisse.
Details:
Aufbruch: 10.01.2018
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 17.01.2018
Reiseziele: Kap Verde
Der Autor
 
Brigitte Amrhein berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.