ANTARKTIS-SOUTH GERORGIA_FALKLAND

Reisezeit: Februar / März 2018  |  von Jörg M. Seifert

Anreise: Auf See

Auf See

Der Sturm hat in der Nacht etwas nachgelassen, doch grau und windig ist es immer noch. Das Tagesprogramm ist überschaubar und die Crew gibt sich alle Mühe, die Tage auf See durch Entertainment zu verkürzen. Neben den Briefings, werden Vorträge zur Geografie, zur Geschichte und zur Flora und Fauna angeboten. Die Crewmitglieder sind mehrheitlich Wissenschaftler, die dabei fundiertes Wissen praxisnah vermitteln. Wer sich dick anzieht, kann auf das Oberdeck gehen und nach Walen Ausschau halten.
Während der Nacht vom 19.02. zum 20.02. überqueren wir die antarktische Konvergenz. In der antarktischen Konvergenzzone sinkt die Wassertemperatur innerhalb weniger Stunden um fast zehn Grad. Beim Zusammenstoß der unterschiedlich warmen Strömungen werden viele Nährstoffe nach oben gespült. Ein reich gedeckter Tisch für die Seevögel der Region, wie etwa Albatrosse, Sturmvögel, Sturmschwalben, Kapsturmvögel und Skuas, die man hier häufig antrifft.
Die antarktische Konvergenzzone ist aber auch die Wetterscheide. Die Stürme die uns begleiteten wurden immer stärker. Das Abendessen am 20.02. war das reinste Chaos. Die Wellen schlugen bis an unser Fenster auf Deck vier. Die Gäste die im Bordrestaurant am Fenster saßen, kamen hin und wieder in den Genuss für einen Moment die Unterwasserwelt zu sehen und dass Restaurant liegt auf Deck drei. Als dann jedoch Gläser und Kannen ihren Inhalt auf den Schoß der Gäste entleert hatten, Teller und Bestecke auf dem Boden lagen, brach man die Veranstaltung ab. Wir legen uns dann in unsere Kojen und versuchten der Übelkeit, die uns trotz Medikation überkam, Herr zu werden. Ich habe das nicht geschafft und es ging mir erst leicht besser, als ich das Abendessen in die Toilette entlassen hatte.

© Jörg M. Seifert, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir standen inmitten tausender Pinguine, sahen Robben, Seeleoparden und Seeelefanten. Wale, zum Anfassen nah und Vögel die keine Angst vor Menschen kannten. Im Sturm wurden wir seekrank bevor wir über haushohe bizarre Eisberge staunen konnten.
Details:
Aufbruch: 12.02.2018
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 06.03.2018
Reiseziele: Antarktis
Der Autor
 
Jörg M. Seifert berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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