Mexico Backpack 50 plus
Mit dem Nachtbus nach Palenque
Tag 8. der Rundreise Von Campeche nach Palenque/Aqua Azul
Mit dem Nachtbus nach Palenque. Alles bestens gelaufen und sogar einige Stunden geschlafen. Es ist für uns weiterhin nicht nachvollziehbar, warum viele einen Mietwagen bevorzugen. ADO ist günstig, komfortabel und absolut stressfrei. Gerade auf der Strecke Campeche/Palenque sind extrem viele Militärkontrollen; einmal kam ein Soldat sogar in den Bus zur Gesichts- und Passkontrolle. Da fühle ich mich schon mit ADO sicherer als mit Avis rentacar. Erstmals war ADO jedoch nicht pünktlich. Palenque haben wir mit 30 Minuten Verspätung erreicht. Direkt am ADO-Terminal buchten wir dann den Ausflug für den nächsten Tag zum Aqua Azul und Mison ha, stellten das Gepäck ins Hotel, frühstückten dort und fuhren im Anschluss mit dem Collectivo zu den Ruinen. Als mittlerweile Profis in Sachen Ruinen waren wir diesmal ohne Guide unterwegs. Das ist aber wirklich nur zu empfehlen, wenn man schon mehrere Ruinas mit Führung gesehen hat. In diesem Fall war es wunderbar, alleine und im eigenen Tempo durch die riesige Anlage zu laufen und alles in Ruhe zu erkunden. Wenn man den Schildern zu den Cascades folgt und weiter Richtung Museo geht, findet man einen Ausgang direkt gegenüber vom Museum. Der Besuch ist in den Tickets beinhaltet und lohnt sich schon alleine für den einzigartigen Sarkophag. Danach konnten wir unser Zimmer beziehen.
Das Hotel La Aldea ist ein Traum im Dschungel: Nutrias, Brüllaffen, Geckos, Warrane und Pflanzen wie wir sie nur aus dem Palmengarten kennen.
Am Nachmittag mit dem Collectivo in die Stadt gefahren. Collectivo ist immer ein Erlebnis und war auch diesmal sehr lustig. Die Mexikaner beömmeln sich immer wieder, wenn sich zwei so große weiße Menschen zu ihnen quetschen und kommen gerne mit einem ins Gespräch. Der Stadtbummel geht schnell. Palenque liegt in den Bergen des Chiapas und besteht hauptsächlich aus zwei großen Straßen. So stellt man sich Mexico (Hollywood) vor. Einen Friedhof besichtigt und lecker traditionell gegessen. Auch hier unterscheiden sich wieder die Formen und Farben, ich mag das Kunsthandwerk hier am liebsten; der Kolibri, als Wappentier des Chiapas in allen möglichen Ornamenten ist einfach schön anzuschauen. Und endlich wieder scharfes Essen!!
Tag 9. Frühstück im Hotel, vorher in der Hängematte vorm Zimmer die Atmosphäre und die Geräusche des Dschungels genossen. Traumhaft! Später etwas chillen am Pool und um 12 Uhr Abholung zur Tour Mison Ha und Aqua Azul. Der Fahrer ist der blanke Horror, aber man gewöhnt sich ja an alles. Nach 45 Minuten erreichen wir Mison Ha, den 25 Meter hohen Wasserfall. Wunderschön, nur leider auch sehr voll mit Touristen. Aufgrund eines Missverständnis musste dann der ganze Bus ewig auf uns warten. Sehr peinlich! Ich glaube alle und insbesondere der Busfahrer haben uns gehasst. Wenigstens hatte der Busfahrer jetzt einen Grund, noch mehr zu heizen. Weiter geht die Fahrt tiefer hinein in die Berge des Chiapas. Wunderschöne Landschaft gepaart mit kleinen Dörfern am Straßenrand und überall politische Parolen gegen die Regierung. Man merkt, dass dieser Landstrich immer noch von den Zappatisten beherrscht wird und weiterhin rebelliert. Richtigerweise muss man feststellen, dass die Bergedörfer keine Trinkwasserversorgung haben, die in Mexiko staatlich ist. Zwar werden Massen an Touristen da durchgekarrt, aber die Menschen die dort leben, werden vergessen. In einem Dorf dann eine der üblichen Straßensperren der Zappatas. Weiterfahrt erst nach Zahlung von 300 Pesos pro Bus, also 25 Pesos pro Person für uns. Nach weiteren 60 Minuten Aqua Azul erreicht. Aufgrund der Jahreszeit und des vorangegangenen Regens jedoch eher eine braune Brühe, die nicht zum Baden einlädt. Die Cascades und die Landschaft sind jedoch wunderschön. Zum Drumherum mit Ständen, Restaurants und kleinen Maya-Mädchen, die Popcorn, Mango oder andere Dinge verkaufen, scheiden sich unsere Gedanken. Es ist sehr schwer, das nach deutschen Maßstäben einzuordnen. Wer sich mit Mexiko beschäftigt, weiß, wie arm die Bevölkerung ist und dass der Tagesmindestlohn bei fünf Euro liegt. Gleichzeitig fühlt es sich aber auch falsch an, diese Art von Verkaufsmethode zu unterstützen.
Rückfahrt nach Palenque durch die Berge; zwei Stunden im strömenden Regen, der den Fahrer nicht langsam fahren ließ. Da braucht man Nerven und gute Schutzengel und lernt die eigentlichen Gefahren Mexikos kennen: Fahrer und Straßen!
Nichtsdestotrotz war Palenque ein tolles Erlebnis und es ist sinnvoll, mehr Zeit einzuplanen und gegebenenfalls eine der Touren Richtung Guatemala zu nutzen, die angeboten werden.
Aufbruch: | 16.09.2018 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.10.2018 |