Wiedersehen mit der Bretagne
Quiberon
Carnac
Es war nicht weit von Corcarneau nach Carnac, wir fuhren ca. anderhalb Stunden und wurden unterwegs noch von einem mächtigen Wolkenbruch überrascht.
Leider hielt das bisher gute Wetter in der Bretagne in den nächsten Tagen nicht an, es war recht wechselhaft - sehr sonnig und warm, dann wieder stark bewölkt und kühler und weitere Wolkenbrüche mit viel Regen.
Wir suchten einen Parkplatz im alten Ortsteil von Carnac (zufällig direkt vor einer Bäckerei), und dann gingen wir zunächst mal frühstücken.
Wir schauten uns noch die alte Kirche "Saint-Cornély" aus dem 17 Jahrhundert mit der sehenswerten Kanzel - Kunstschmiedearbeit - an.
Anschliessend wollten wir uns noch die schönen Sandstrände in Carnac-Plage ansehen, mussten aber bald zurück ins Auto, da es anfing zu regnen.
Quiberon
Wir fuhren also direkt weiter auf die Halbinsel von Quiberon, an ihrer schmalsten Stelle nur 15 km breit, gerade genügend Platz für die Strasse und die Eisenbahntrasse. Diese Landverbindung entstand seit dem 11. Jahrhundert durch Ablagerungen von Sand.
Die Halbinsel Quiberon im Süden der Bretagne ist bekannt für seine wilde Felsenküste im Westen und den endlosen Sandstränden an der ruhigen Ostküste.
Unsere Unterkunft war ein schön eingerichtetes Apartment mit zwei Balkons in einem Aparthotel unweit vom Meer und etwas ausserhalb des Ortes Quiberon.
Es gibt nicht allzu viel Hotels in dieser Gegend der Halbinsel, dafür aber recht viele Ferienwohnungen und Campingplätze - meistens direkt irgendwo am Strand.
Quiberon hat ca. 5000 Einwohner, und über Jahrhunderte war die Fischerei der Haupterwerbszweig bevor der Tourismus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunders dazu kam. Im Zentrum des Orts gibt es genügend Einkaufsmöglichkeiten, und auch eine grosse Anzahl von Restaurants - die meisten in der Nähe der Promenade entlang des Grand Plage.
Es gibt wirklich sehr viele schöne Sandstrände rund um den Ort Quiberon, aber erstaunlicherweise war Anfang Juli das Wasser noch recht kühl, und bei Ebbe kamen - leider - an vielen Stränden Steine hervor.
In Quiberon wird viel Wassersport angeboten, vor allem Segeln, Kitesurfen und Strandsegeln.
Alignements du Ménes
Von Quiberon aus fuhren wir nochmals zurück nach Carnac, um uns die weltbekananten "Alignements" anzuschauen. Wir parkten zunächst einmal auf dem grossen Parkplatz beim "Maison des Mégalithes".. Hier kann man sich gut informieren über die Megalithepoche.
Direkt gegenüber befinden sich die ersten Steinfelder - die Alignements du Ménec .Hier befinden sich 1099 Menhire (Megalithen) aufgestellt in 11 Reihen, es ist das grösste der Steinfelder.
Die gesamte Fläche der hier vorhandenen Megalithen ist 100 m breit und 1165 m lang. Die Steinfelder wurden eingezäunt, um sie vor den zahlreichen Menschenmengen zu schützen, die jährlich hierherkommen.
Diese Steinreihen wurden grösstenteils aus dem regionalen Grantigestein der Bretagne hergestellt.
Alignements de Kermario
Wir fuhren weiter zu den nächsten Alignements. Hier befinden sich die die eindruckvollsten Monolithe. Es sind 1029 Steine aufgestellt in zehn Reihen, die grössten sind bis zu 6 m hoch.
Die ersten Megalithfelder entstanden bereits in der Jungsteinzeit.
Die Alignements von 'Carnac sind ca. 7000 Jahre alt und mit fast 4 km Steinreihen der grösste weltweite Komplex.
Die Alignements werfen immer noch zahlreiche Fragen auf und sind von Geheimnissen umgeben. Wie war die Aufstellung und der Transport der bis zu mehreren Tonnen schweren Steinblöcke möglich? Welchen spirtiuellen Aspekte spielten eine Rolle - evtl. Totenverehrung?
Alignements de Kerlescan
Die Alignements de Kerlescan bestehen aus 590 Megalithen auf einer Länge von ca. 355 m Länge. Einen schönen Blick auf die Steinfelder hat man von einem kleinen Aussichtsturm aus napoleonischer Zeit.
Côte Sauvage
Auf der Rückfahrt von Carnac nach Quiberon nahmen wir nicht die Hauptstrasse sondern bogen bei Saint-Pierre zum Pointe du Percho ab.
Hier beginnt die 8 km lange enge Küstenstrasse an der "Côte Sauvage", die bis Port Maria in Quiberon führt.
Vom Pointe du Percho hat man einen sehr schönen Blick auf die "Plage de Penthière" und das Fort Penthière. Dieses Fort wurde im Jahre 1747 erbaut und sollte den Zugang zur Halbinsel bewachen, während des 2. Weltkrieges war es ein Teil des Atlantikwalls.
An der Westküste von Quiberon sieht man eindrucksvolle Felsen, Klippen, Grotten, Riffe und eine starke Brandung. Obwohl es einige schöne Strände gibt, ist das Baden hier verboten, aber man sieht einige Surfer.
Früher liefen die Touristen kreuz und quer durch die Gegend. Jetzt gibt es in regelmässigen Abständen Parkplätze und festgelegte Wege zu kleinen Buchten und steilen Klippen. Die Vegetation konnte sich erholen und ist wieder ursprünglich.
An stürmischen Tagen - vor allem im Herbst - kann die Gischt bis zu 20 m hoch zischen. Es gibt einen Wanderweg entlang der Klippen, von wo aus man Höhlen, Felsbögen und zerklüftete Buchten sehen kann. .
Die Route de la Côte Sauvage endet beim Port Maria, in früheren Zeiten eine der grössten Sardinenhäfen. Heute fahren von hier aus die Fähren zu den vorliegenden Inseln, z.B Belle Ile.
Bevor man zum Port Maria kommt fährt man noch vorbei an dem weithin sichtbaren Schloss Turpault, erbaut 1904. Das Schloss ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Der letzte Tag in Quiberon brachte uns wirklich schönes Wetter, sonnig, warm mit blauem Himmel. Also ging es nochmals an den Grand Plage. Da es ein Wochentag war, war nicht allzu viel Betrieb am Strand.
Wir wanderten durch das bei Ebbe flache Wasser vom einem Ende des Strand bis zum anderen.
Auf den Felsen am Ende des Strands fiel uns auf, dass diese teils vollkommen von Muscheln bedeckt waren. Es formten sich quasi Muschel-Reliefs - sehr schön anzusehen.
Aufbruch: | 17.06.2018 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 08.07.2018 |