Mit dem Zelt durch die peruanische Sierra
Mit den üblichen örtlichen Transportmitteln und Übernachtungen möglichst im Zelt soll es durch einen Teil der peruanischen Sierra gehen.
Lunahuaná
Nach eineinhalb Tagen in Lima, die ich mir zum akklimatisieren gegönnt habe, machen wir uns auf den Weg in die Berge.
Um nicht direkt am ersten Tag eine mega Tour zu machen, entscheiden wir uns, zuerst eine Nacht in Lunahuaná zu verbringen. Die Google Recherche ergab, dass man am besten den Bus von Turismo Cañete nimmt, da er direkt nach Cañete Imperial fährt. Von dort nämlich fahren die Combis Richtung Lunahuaná. Am 21 Mai machen wir uns also morgens auf den Weg ins Zentrum von Lima, zur Abfahrtsstelle von Turismo Cañete. Für 10 Soles pro Person 10 kriegen wir unsere Tickets und 20 Minuten später geht es los, leider in einem großen Bogen durch Lima. (für alle, die keine Stadtrundfahrt durch Lima machen wollen: Der Bus hält später auch an der Panamericana an den Paraderos Av Circunvalación und Puente Atocongo, diese sind aber nicht offiziell. Da heisst es dann gut Ausschau halten). Nach einer Stunde Fahrt sind wir raus aus der Stadt und brauchen dann noch zwei Stunden bis Imperial. Die Endhaltestelle ist direkt gegenüber der Abfahrtsstelle für die Combis nach Lunahuaná und so wechseln wir quasi von einem Fahrzeug ins nächste. Der Combi füllt sich schnell und wir fahren 45 Minuten nach Lunahuaná.
An der Plaza Mayor angekommen überfallen uns ein paar Señoras mit ihren Flyern und werben für die Restaurants und die Raftingausflüge. Später bekommen wir einen Tipp von einem Señor, wo wir ruhig und billig Zelten können. Auf dem Weg zum Campingplatz essen wir in einem netten Restaurant die lokale Spezialität: eine fritierte Forelle. Danach suchen wir den Zeltplatz Sol & Río, bezahlen 10 Soles pro Person und machen es uns in der Nähe des Flusses auf der großen grünen Wiese gemütlich. Endlich können wir unser Zelt auspacken und aufbauen
Ich weiss nicht, ob es das Rauschen des Flusses ist, auf jeden Fall schlafen wir sehr früh und fest ein.
Nach einer langen Nacht, in der wir viel geschlafen haben, wachen wir um 5:40 auf. Es ist noch dunkel draußen. Wir öffnen die innere Einstiegslucke auf, dann die äußere Pläne des Zeltes, schauen nach oben und... sehen den fast vollen Mond über uns! Das nenne ich doch einen schönen Ausblick Nun warten wir dösend bis es langsam hell wird.
Die ersten Tiere, die wir an diesem Morgen hören, sind ein paar Hunde, die irgendwo weit weg bellen. Später folgen die Tauben, die irgendwo in der Nähe ihr typisches "Uhu hu, u hu" machen (es handelt sich um sehr zierliche Täubchen, die in dieser wärmeren Region leben). Später folgen andere gefiederte Kumpels mit ihrem Gezwitscher.
Als es draußen hell ist, und ich mich aus dem Zelt schleichen will, ruft Carlos: "ese es el sonido de un señor que vende pan, con un carrito blanco! “ Ich horche kurz auf und höre in der Tat eine Art Trompete ertönen 'törööö, töt, töröö!'. Ok, ich schlüpfe aus dem Zelt und renne nach oben, denn der Zeltplatz am Fluß ist einige Meter tiefer als die Straße. Oben angekommen suche ich den Señor mit dem weißen Wägelchen. Er ist schon in das Örtchen eingebogen, Richtung Plaza, ich also hinterher. Irgendwann hole ich ihn ein und kaufe völlig verschnauft ein paar Brötchen zum Frühstück. In einem Lädchen gibt es eine reife Avocado und Butter. Super, das Frühstück ist gerettet. Da wir am Vorabend nur ein leichtes Abendessen in Form einer Cusceña Negra (es gibt hier in Peru glücklicherweise auch dunkles Bier) hatten, hauen wir ordentlich rein und hinterlassen nur wenige Brotkrümmel für die Tauben, die uns aus einer sicheren Entfernung schon länger beobachten.
Danach packen wir in aller Ruhe unsere Sachen zusammen und gehen in das Städtchen. Dort nehmen wir den Combi zurück nach Imperial, um von dort zum nächsten Ziel aufzubrechen
Aufbruch: | 19.05.2019 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.06.2019 |